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Bewusstsein: Das letzte Geheimnis

Was ist letztlich der Mensch, außer einer mehr oder weniger erwachten Monade? Im augenblicklichen Stadium seiner Evolution kann er im Vergleich zu den Monaden, die über ihm stehen, tatsächlich als schlafend bezeichnet werden; aber im Vergleich zu den schlafenden Monaden, den schlafenden spirituellen Atomen oder Bewußtseinszentren, die den materiellen Rahmen und die Substanz des physischen Kosmos bilden, wandelt er wie ein Gott umher. Seine Impulse, Gedanken und Emotionen, seine Ideale, Sehnsüchte und sein instinktives Verlangen nach höheren und edleren Dingen, wie auch die Schwingungen, die aus den verschiedenen Vehikeln seines psychischen Organismus hervorgehen, in dem er lebt und arbeitet, beeinflussen nicht nur die Materie seines eigenen Körpers, sondern sie beeinflussen elektrisch und magnetisch auch die ganze physische, mentale und spirituelle Sphäre, die ihn umgibt, soweit seine menschlichen Schwingungen dies vermögen und soweit sie reichen.

Diese spirituellen Bewußtseinszentren sind an sich ganz und gar voll erwacht. Aber diejenigen, die die untersten Stufen der kosmischen Hierarchien bilden, durchlaufen im gegenwärtigen Stadium der Evolution die "schlafende" Phase ihrer langen, entwicklungsbedingten Pilgerfahrt. Auch sie sind im Kern ihres Wesens, in ihrer eigenen monadischen Sphäre stets voll erwacht, aber ihre Vehikel, ihre untersten "Selbste" sind spirituell für diese und auf dieser, unserer gegenwärtigen Ebene noch nicht erwacht.

Selbst jedes kleinste Pünktchen der physischen Materie, die um uns ist, setzt sich aus diesen schlafenden Monaden zusammen, aus Wesenheiten, die in ihrem Kern oder innersten Wesen spiritueller Natur sind, die aber auf dieser Ebene spirituell schlafen, sozusagen Embryos sind, deren Schicksal es ist, sich zu vollentwickelten, selbstbewußten Göttern zu entwickeln, zu inspirierenden Genien künftiger neuer kosmischer Welten, von Universen, die dem unseren zeitlich folgen.

Um das Rätsel über den Ursprung des Lebens zu lösen, müssen wir das Allerkleinste wie auch den Makrokosmos betrachten. Das physikalische chemische Atom ist mit einem Miniatur-Sonnensystem verglichen worden, bestehend aus einem Protonenzentrum, das der Kern oder die Atomsonne darstellt und viel kleiner, aber viel schwerer als die kleineren Körper ist - die Elektronen - die mit schwindelerregender Schnelligkeit um diesen zentralen Kern kreisen. Und durch die offenen Tore dieser Elektronen und Protonen können wir noch neuere und subatomare Universen entdecken, in die unser forschender Verstand eindringen wird, wenn wir weitere Erkenntnis erlangen.

Denken Sie daran, daß diese nicht errechenbaren Elektronenscharen in Wirklichkeit kleine Wesenheiten sind. Wir können auch sagen, daß winzige oder unendlich kleine Lebewesen diese Atome bewohnen. Warum nicht? Warum sollten die Elektronen, die Planeten im Atom, die um ihre Atomsonne kreisen, nicht empfindende und bewußte, denkende und intelligente und selbstbewußte Geschöpfe beherbergen, genauso wie unser Planet, eines der kosmischen Elektronen unseres Sonnensystems, uns in einer ähnlichen Weise um unseren eigenen zentralen Himmelskörper trägt. Wer möchte die erhabene Vorstellung in Frage stellen, daß selbst auf diesen Elektronen eines Atoms Bewohner oder Lebewesen winzigster Art vorhanden sein können: lebende, denkende, fühlende Wesenheiten, jede in ihrer Art, jede in ihrer eigenen Gattung, wobei jede ihrem eigenen Schicksal, ihrem eigenen aufwärtsgerichteten Pfad der Evolution folgt, und damit das Gesetz der universalen Natur wiederholt.

Wenn wir unsere Augen himmelwärts erheben und sehen, daß uns dieser sogenannte Himmelsdom von allen Seiten umgibt, erscheint uns alles, was wir sehen, so erhaben und groß. Haltet aber einen Augenblick inne und werdet Euch bewußt, daß wir durch und mit unserem eigenen begrenzten Bewußtsein urteilen und uns nur mit unseren eigenen unentwickelten Verstandeskräften ein Bild machen können.

Aus solchen Gedanken können wir vielleicht intuitiv erfassen, daß für diese winzigen, diese unendlich kleinen Wesenheiten, die die atomaren Räume unseres Körpers bewohnen können, die himmlischen Räume in ihrem Kosmos ebenso groß und gewaltig erscheinen werden, wie uns unsere eigenen kosmischen Räume. Und weiterhin, daß unsere gesamte physische Galaxie - das heißt, alles was innerhalb der Grenzen unserer Milchstraße enthalten ist - nur ein Molekül einer Wesenheit ist, die unvorstellbar größer ist und unsere kühnsten Vorstellungen weit übersteigt. Wer wagt es zu behaupten, daß unser eigenes Sonnensystem nicht in dem geistigen Bereich einer Wesenheit liegt, die noch weitaus größer ist und selbst nur ein Atom ist! Alles ist relativ.

Wenn daher unser Sonnensystem ein kosmisches Atom ist, dann besteht das Molekül, dem es in einer analogen Beweisführung zugehört, aus all den anderen Sonnen und Systemen, die innerhalb des Umkreises der Milchstraße liegen, während die anderen gewaltigen Universen außerhalb unseres Raumes ihrerseits Moleküle sind, und so den unvergleichlich größeren zusammengesetzten Körper einer Wesenheit bilden, die noch unvorstellbar größer ist!

Bewußtsein ist unmeßbar. Es kann durch keinerlei physikalische Meßmethoden gemessen werden. Wir können Bewußtsein nur durch Bewußtsein erkennen, denn dieses grenzt an das letzte Geheimnis des Universums.