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Denn an der Schwelle des Lichts

"Denn an der Schwelle des LICHTS sitzend, blickt er in dieses hinein aus dem Kreise der Dunkelheit, den er nicht überschreiten will, noch wird er seinen Posten verlassen vor dem letzten Tage dieses Lebenszyklus. Warum bleibt der einsame Wächter auf seinem selbstgewählten Posten? Warum sitzt er an der Quelle der ursprünglichen Weisheit, von der er nicht länger trinkt, weil er nichts mehr zu lernen hat, das er nicht bereits wüßte - fürwahr, weder auf dieser Erde noch in ihrem Himmel? Weil die einsamen Pilger mit wunden Füßen auf ihrer Rückreise in ihre Heimat bis zum letzten Augenblick niemals sicher sind, ihren Weg nicht zu verlieren ... Weil er gerne den Weg zeigen möchte zu jener Region der Freiheit und des Lichts, aus der er sich selbst freiwillig verbannt hat ... Weil er, kurz gesagt, sich selbst zum Wohle der Menschheit geopfert hat, obwohl nur wenige Auserwählte Vorteil ziehen können aus dem GROSSEN OPFER."

Dieser Abschnitt aus der Geheimlehre hat mich tief bewegt. Ich hatte das Bild eines einsamen Wanderers, der ungeheure Schwierigkeiten überwinden muß bei seiner Wanderung auf einem unsichtbaren Pfad, aufwärtsführend zu Etwas - zu einem Wesen, das in dem strahlenden Licht in unendlicher Ruhe und Verstehen auf ihn wartet. Ich sah, daß es für jede Seele einen individuellen Pfad gibt, den sie ganz allein gehen muß, mit ihrer eigenen Erkenntnis und mit ihrer eigenen Kraft, um voranzuschreiten - wenn sie auch von anderen Pilgern, jeder auf seinem eigenen Pfad, begleitet ist - bis sie ihre Bestimmung in dem mitleidsvollen Herzen des einsamen Wächters erreicht.

Damit meine ich keine Getrenntheit, sondern daß der Mensch in seinem geistigen Streben und bei seinen wichtigsten Entscheidungen in seinem eigenen Herzen die wahre Resonanz finden und darauf vertrauen muß. Welch eine Verantwortung ist dies! Obwohl der Weg sehr lang scheinen mag, ist es der einzige Weg, auf dem wir Erfahrungen sammeln und uns ein größeres Feld der Bemühung verdienen können. Auf diese Weise helfen wir nicht nur uns selbst, sondern auch dem ganzen Universum in seiner Entwicklung.