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Quelle des Okkultismus

VI – Unsichtbare Welten und ihre Bewohner

Modell der Weltstruktur

Es gibt Millionen und Abermillionen für uns sichtbare Welten und Firmamente; es gibt eine noch größere Anzahl über die mit dem Teleskop sichtbaren hinaus, und viele der letzteren Art gehören nicht unserer objektiven Daseinssphäre an. Obwohl so unsichtbar, als befänden sie sich Millionen von Meilen jenseits unseres Sonnensystems, sind sie doch bei uns, uns nahe, innerhalb unserer eigenen Welt, ebenso objektiv und materiell für ihre betreffenden Bewohner wie unsere für uns selbst. Das Verhältnis dieser Welten zu unserer ist jedoch nicht einem Satz eiförmiger Schachteln vergleichbar, die jeweils ineinander passen, wie die Chinesische Nistpuppen genannten Spielzeuge; jede einzelne untersteht gänzlich ihren eigenen Gesetzen und Bedingungen und hat keine unmittelbare Beziehung zu unserer Sphäre. Die Bewohner dieser Welten können, wie bereits gesagt, so viel wir wissen und fühlen, gerade durch uns und um uns herum vorbeiziehen wie durch den leeren Raum, ihre Wohnungen und Länder sind mit unseren vermischt, aber dennoch stören sie unseren Gesichtskreis nicht, weil wir bis jetzt noch nicht die zu ihrer Wahrnehmung notwendigen Fähigkeiten besitzen. Doch das spirituelle Auge des Adepten, und selbst das einiger Seher und Sensitiver, kann in unterschiedlichem Maß jederzeit die Gegenwart und unmittelbare Nähe von anderen Lebenssphären angehörenden Wesen wahrnehmen. Die Bewohner der (spirituell) höheren Welten kommunizieren lediglich mit denjenigen irdischen Sterblichen, die sich durch individuelle Anstrengungen zu ihnen auf die höheren, von ihnen bewohnten Ebenen erheben. . . .

Nichtsdestoweniger existieren solche unsichtbaren Welten tatsächlich. Ebenso dicht bewohnt wie unsere eigene, sind sie in unermesslicher Anzahl im scheinbar leeren Raum verstreut; einige viel materieller als unsere eigene Welt, andere stufenweise etherischer, bis sie formlos werden und wie „Atem“ sind.

Die Geheimlehre, Bd. I, S. 627–9

Das ganze physikalische Universum ist in seinem gesamten Umfang und mit seinen unzähligen Kräften und Substanzen nur das äußere Kleid der unbegrenzten Bereiche unsichtbarer Sphären und Ebenen, die sich in hierarchischen Stufen bis in das Grenzenlose erheben.

Dieser Gedanke ist nicht nur der Schlüssel für ein richtiges Verständnis des sichtbaren und unsichtbaren Aufbaus jeder kosmischen Einheit, sondern er ist auch von höchster ethischer Bedeutung. Er zeigt, dass Mensch und Universum nicht zweierlei und ganz verschieden, sondern essenziell eins sind. Hierin liegt die grundlegende Erklärung für Karma: Alles, was der Mensch ist und tut, ist mit dem Geschick des Universums spirituell, etherisch und physisch eng verbunden. In der Essenz ist er, was es ist. Und deshalb werden alle seine Gedanken, Gefühle und sich daraus ergebenden Handlungen sogar in den letzten Einzelheiten von den karmischen Registratoren, den Lipikas, ordnungsgemäß vermerkt.

Viele Schüler finden es schwierig, die genaue Art der kosmischen Grundprinzipien und der Lokas und Talas sowie ihre Beziehung zu den zwölf Hauptklassen der Monaden zu verstehen. Man muss vor allem im Gedächtnis behalten, dass die unsichtbaren Welten einfach diejenigen Teile des Sonnenuniversums, und in geringerem Grade einer Planetenkette sind, die deshalb unsichtbar sind, weil sie aus Stoffen und Kräften bestehen, die entweder etherischer oder dichter sind als jene, welche die physische Ebene bilden. Unsere physische Ebene ist nur eine von zwölf kosmischen Ebenen, und jede von ihnen hat grundsätzlich ihr charakteristisches Element-Prinzip oder ihren svabhāvischen Äther. Mit anderen Worten, jedes dieser kosmischen Element-Prinzipien entwickelt allmählich eine Weltstruktur aus seinen eigenen Substanzen und Kräften; und diese Weltstruktur, als ein einheitliches Ganzes betrachtet, ist eine kosmische Ebene. Nun hat eine kosmische Ebene, da sie ihr eigenes kosmisches, in Erscheinung getretenes Element-Prinzip ist, ihre spirituellen, dazwischenliegenden und physisch-astralen Teile. Und ein jeder derartiger Teil ist, wenn man ihn als eine individuelle kleinere Weltstruktur innerhalb der größeren Weltstruktur der kosmischen Ebene betrachtet, ein Loka und ein Tala, die zu einem Paar verbunden sind.

Kurz: Das Universum entfaltet sich zu Beginn seiner Manifestation von der höchsten zur niedrigsten durch alle dazwischenliegenden Stufen hindurch als zwölf Elemente oder Prinzipien; dann entfaltet sich jedes Element-Prinzip in die verschiedenen Unterebenen einer kosmischen Ebene; und genau diese verschiedenen Unterebenen sind die kosmischen Lokas und Talas. Diese Lokas und Talas können deshalb mit gleichem Recht die Unterstufen oder die kleineren Welten genannt werden, die auf jeder kosmischen Ebene existieren.

Lassen Sie uns einen Augenblick zu den kosmischen Element-Prinzipien zurückkehren, bevor sich diese als individuelle Einheiten der kosmischen Struktur in Ebenen und in die verschiedenen Lokas und Talas entfalten. Der Grund dafür, dass sie sich in einer solchen Verschiedenheit manifestieren, liegt in der Tatsache, dass jedes kosmische Element oder Prinzip selbst aus einheitlichen Bewusstseinspunkten zusammengesetzt ist, und diese sind in ihrer Grundsubstanz Monaden – in und aus den kosmischen Elementen geboren, aus denen sie kamen und zu denen sie deshalb gehören.

Diese Monaden (die wir etwas frei als kosmische Lebensatome bezeichnen können) werden kosmische Elementale genannt, weil sie die ersten Abkömmlinge sind, die direkt aus den jeweiligen kosmischen Elementen geboren werden. Da es zwölf kosmische Elemente gibt, gibt es zwölf fundamentale Klassen von Monaden, die vom Göttlichen bis zum Physischen reichen. Natürlich ist jede Monade oder jedes Bewusstseinszentrum eine lebende, wachsende, lernende Wesenheit. Deshalb ist es ihre Bestimmung, durch Evolution und Sammeln von Erfahrungen schließlich zu einem Gott zu erblühen, ganz gleich aus welchem kosmischen Element sie ursprünglich entsprang. Wenn sie ihren Weg als ein nicht selbstbewusster Gottesfunke beginnt, ein Jīva – ein kosmisches Elemental, das aus dem kosmischen Element geboren ist –, ist es ihre Bestimmung, alle Zwischenstufen der Evolution zu durchlaufen, bis sie schließlich ein voll erblühter Gott, ein Jīvanmukta, wird.

Der allgemeine Gedanke ist der, dass die kosmischen Element-Prinzipien selbst große Armeen kosmischer Elementale oder ursprüngliche Monaden sind, die auf allen zwölf sichtbaren und unsichtbaren Ebenen des Universums existieren. Sie bilden mit ihren immensen miteinander verketteten und einander beeinflussenden Substanzen und Energien das wunderbare Schema der Weltenstruktur, die das Sonnen-Brahmāṇḍa oder Ei des Brahmā ist. Die kosmischen Ebenen, oder, was auf das Gleiche hinausläuft, die Lokas und Talas, die diese Ebenen bilden, sind tatsächlich aus den zahllosen Scharen der zwölf Klassen evolvierender Monaden erbaut. Jede größere Einheit enthält eine Armee kleinerer Einheiten; oder umgekehrt, jede kleinere Einheit lebt in einer größeren Einheit, die ihrerseits nur ein Teil einer noch größeren Einheit ist; und so weiter, bis die Grenzen des Sonnensystems erreicht sind. Und das Sonnensystem selbst ist wiederum nur eine kleinere Komponente in einer noch erhabeneren Wesenheit, die unsere Milchstraße ist.

Diese zwölf großen Klassen evolvierender Monaden existieren nicht nur auf den zwölf kosmischen Ebenen und in und durch alle ihre Lokas und Talas, sondern füllen infolge der evolutionären Entwicklung in der Vergangenheit auch die Weltstruktur aus. Auf diese Weise erzeugen sie die verschiedenen Hierarchien lebender Wesen, von den höchsten bis zu den niedersten. Manche dieser Monaden sind Götter in unserer eigenen Weltstruktur oder unserem Sonnensystem und einige sind Halbgötter; andere wiederum sind Monaden in einem weniger evolvierten Zustand der Entwicklung; unsere menschliche Hierarchie ist hierfür ein Beispiel. Wir können die verschiedenen kleineren Hierarchien bis unter die menschliche fortsetzen, bis wir die drei großen Klassen der Elementale erreichen – „unter“ bedeutet nicht unterhalb im örtlichen Sinne, sondern es bezeichnet jüngere Monaden.

In der menschlichen Konstitution kann man eine gute Analogie zum Aufbau der Welten finden. Hier haben wir eine siebenfache, aus Stoffen und Kräften zusammengesetzte Wesenheit, die wir in der Weltstruktur Ebenen nennen. Sie reichen vom Göttlichen über alle dazwischenliegenden Stufen bis zum Physischen; und jede Stufe ist eine große Armee von Lebensatomen, denen ihre Hauptmonade vorsteht. Doch alle Teile der menschlichen Konstitution arbeiten zusammen und sind in ihrer Substanz und Aktivität mitein­ander verbunden, um ein siebenfältiges menschliches Wesen zu erzeugen. Und genauso ist analog ein Sonnensystem zusammengesetzt oder eine Planetenkette oder jeder ihrer Globen – tatsächlich auch jedes einzelne der zahllosen Schar von Atomen, welche einen Globus bilden. Das Sonnensystem ist so wie der Mensch eine Wesenheit, die ihre eigene Individualität hat, die ihr Hierarch ist; und dieser Hierarch lebt in und durch alle Kräfte und Substanzen, alle Ebenen, Lokas und Talas des Sonnensystems, das er darstellt und das seine Konstitution ist.

Die Entfaltung der kosmischen Elemente

Wo von Elementen die Rede ist, wird den Alten beständig vorgeworfen, dass sie „ihre Elemente für einfach und nicht zerlegbar halten“. Nochmals, dies ist eine ungerechtfertigte Behauptung; ihren initiierten Philosophen kann dieser Vorwurf auf keinen Fall gemacht werden, da sie die Allegorien und religiösen Mythen vom Anbeginn an ersannen. Wären sie sich der Hetero­genität ihrer Elemente nicht bewusst gewesen, hätten sie für Feuer, Luft, Wasser, Erde und Äther keine Personifizierungen gehabt; ihre kosmischen Götter und Göttinnen wären niemals mit derartig vielen Nachkommen gesegnet gewesen, mit so vielen Söhnen und Töchtern, aus und in dem jeweiligen Element geborene Elemente..

Die Geheimlehre, Bd. I, S. 144–5

Wenn am Anfang eines jeden universalen Manvantara die Teilung und Manifestation beginnt, wird das große kosmische Drama durch das aufkommende Sehnen nach Selbstausdruck in den schlafenden hierarchischen Ursprüngen eröffnet. Es ist die gleiche Art von Sehnen, welche das menschliche Ego im Devachan zum Erwachen bringt, sodass es seinen „Abstieg“ in eine neue Inkarnation auf Erden beginnen kann. In dieser Weise entfaltet oder entwickelt das Universum aus sich selbst die verschiedenen Wesenheiten, die oft als Prinzipien oder Elemente bezeichnet werden. Und immer beginnt es mit dem höchsten, um danach in geregelter Folge oder hierarchischer Weise fortzufahren. Jede Wesenheit, sobald sie aus ihrem Vorgänger herausentwickelt worden ist, entfaltet aus sich selbst die Wesenheit, die ihr in der Erschaffung des Weltenbaus oder Weltengefüges folgt. Auf diese Weise erzeugen die göttlichen Wesenheiten aus sich ihre Abkömmlinge, die spirituellen Wesenheiten, und diese erzeugen ihrerseits die Wesenheiten, die ihnen in der Weltordnung folgen, sodass wir, wenn dieser Prozess für dieses Manvantara vollendet ist, das Universum in allen seinen Ebenen von der göttlich-spirituellen bis herunter zur astral-physischen vor uns haben.

Dieses Entfalten geschieht auf eine Weise, dass jede Wesenheit oder jedes Element-Prinzip nicht nur seinen eigenen Svabhāva in sich trägt, sondern ebenso der Träger der verschiedenen Svabhāvas aller Wesenheiten ist, die ihm vorangegangen sind, und natürlich auch jener, die ihm folgen. Wenn die siebente (oder zwölfte) Wesenheit erreicht ist, ist das Universum als eine Ansammlung von Netzwerken von Lebewesen entfaltet. Diesen Vorgang nennt man Differentiation oder Manifestation.

In verschiedenen Religionssystemen oder Philosophien hat man diesen Wesenheiten oder Element-Prinzipien unterschiedliche Namen gegeben. Der Versuch, die Namen eines Systems mit denen eines anderen zu vergleichen, kann hilfreich sein, da sie ähnliche Sichtweisen zeigen; er kann aber auch sehr irreführen, wenn diese gleichgestellten Namen dahingehend falsch ausgelegt werden, dass sie in jeder Hinsicht genau dieselbe Bedeutung hätten.

Diese Prinzipien oder kosmischen Elemente wurden von Platon und nach ihm von Aristoteles und anderen griechischen Schriftstellern Stoicheia genannt, was „Dinge“ bedeutet, „die in geordneter Reihenfolge zusammengehören“. Das Wort wird im Sinne von Entfalten und Entrollen kosmischer Essenzen gebraucht, das Niedrigere aus dem Höheren und jedes aus seinem eigenen zeitlichen und räumlichen Vorläufer. Wie HPB in der Geheimlehre, (Bd. I, S. 476) sagt:

Die στοιχεῖα (Elemente) Platons und Aristoteles’ waren somit die mit den vier großen Abteilungen unserer kosmischen Welt verknüpften unkörper­lichen Prinzipien … So eng tatsächlich, dass die Hierarchien dieser Potenzen oder Kräfte in eine siebenstufige Skala klassifiziert wurden, vom Wägbaren bis zum Unwägbaren. Sie sind siebenfältig – nicht als Kunstgriff, um ihr Verständnis zu erleichtern –, sondern in ihrer tatsächlichen kosmischen Abstufung, von ihrer chemischen (oder physikalischen) bis zu ihrer rein spirituellen Zusammensetzung.

Proklos, ein neuplatonischer Schriftsteller und Mystiker, beschreibt diesen Vorgang emanationalen Entfaltens in folgender eindrucksvoller Weise:

Damit jedoch jede Weiterentwicklung der Elemente uns in ihren einzelnen Schritten offenkundig wird, ist es notwendig, dass wir die Theorie von ihnen von höchster Warte beginnen sollten. Diese vier Elemente Feuer und Luft, Wasser und Erde, existieren deshalb ursprünglich und übereinstimmend mit der Ursache in dem Demiurgen des Ganzen. … Aus diesen demiurgischen Ursachen heraus entwickeln sich diese vier Elemente weiter in das Universum hinein, jedoch nicht unmittelbar in die sublunare Welt. Denn wie wollte das im höchsten Maße Nichtstoffliche dem höchst Stofflichen ohne Vermittler zur Existenz verhelfen; und das Unbewegliche jenem, das in jeder Weise beweglich ist? Denn die Dinge entwickeln sich nirgendwo ohne Vermittler weiter, aber sie entwickeln sich in wohlgeordneter Stufenfolge.1

Ein anderer griechischer Philosoph, Empedokles, verwendete das Wort Rhizomata, das Wurzeln bedeutet, für dieselben kosmischen Wesenheiten. Den Ausdruck übernahm auch HPB.

Mehrere Schulen der Hindu-Philosophie, wie etwa die Sāṃkhya- und die Vedānta-Schule, hatten ihre eigenen besonderen Ausdrücke für diese kosmischen Wesenheiten; und ebenso der Buddhismus, besonders die Mahāyāna-Schule. Während sie alle dasselbe kosmische Bild der sich entfaltenden Wesenheiten vor Augen hatten, sah es doch jede Schule in ihrer eigenen Weise.

Der ṃkhya-Ausdruck für diese kosmischen Wesenheiten ist Tattva.2 Man betrachtet sie in ihrem Wesen als dual, indem sie einen inneren oder mehr etherischen und einen äußeren oder mehr entfalteten Aspekt haben. Ihr mehr etherischer Aspekt wird Tanmātra genannt, während ihr manifestierter Aspekt Mahā-Bhūta heißt. Somit entspricht Tattva dem Element-Prinzip in der theosophischen Terminologie, Tanmātra entspricht dem Prinzip, und Mahā-Bhūta ist das Element. Die Buddhisten sprechen dagegen gewöhnlich nicht von Tattva, sondern von Dhātus.

Zwei weitere Ausdrücke in der Sāṃkhya-Philosophie sind Prakṛiti und Vikṛiti. In einem Sinne bedeutet Prakṛiti fast dasselbe wie Tattva. Wenn man jedoch weiter analysiert, erkennt man, dass das Wort Tattva wahrscheinlich den abstrakten kosmischen Wesenheiten selbst vorbehalten ist, während das Wort Prakṛiti für die verschiedenen kosmischen Substanzen und ihre Funk­­tionen verwendet werden sollte, die wir am besten als die „erzeugende Kraft“ in den Tattva bezeichnen können. Da Prakṛiti die sich entfaltende Substanz oder etherische Materie innerhalb eines jeden Tattva bezeichnet, bringt sie aus sich selbst die Ströme von Leben oder kosmischen Elementalen hervor. Die Vikṛiti sind eine noch weitere Stufe in der kosmischen Evolution. Sie sind die erzeugten Manifestationen oder Differentiationen der Prakṛiti – die multi­myriaden Erscheinungsformen, zu denen jede Prakṛiti wird.

Folglich ist ein Tattva eine abstrakte kosmische Wesenheit und in ihr selbst ist die produktive substanzielle Kraft, die ihre eigenen svabhāvischen etherischen Substanzen und Kräfte hervorbringt, und das ist seine Prakṛiti. Diese Prakṛiti entfaltet sich wiederum in zahllose Differentiationen, die zusammen mit allen anderen Tattva, Prakṛiti und Vikṛiti das komplizierte Gewebe des zwölffachen Universums erzeugen.

Nun entspricht der Sanskrit-Ausdruck Mahā-Bhūtas dem, was die alten Griechen die fünf kosmischen Elemente nannten. Sie werden gewöhnlich Äther, Feuer, Luft, Wasser und Erde genannt – sind aber nicht die üblichen, uns vertrauten Elemente. Diese Namen wurden übernommen, weil mit ihnen bestimmte Eigenschaften (Vikṛiti) der physischen oder quasi-physischen Elemente verbunden werden, und man versuchte, so die entsprechenden Eigenschaften der kosmischen Elemente zu beschreiben: Erde bedeutet Festigkeit und Ausdehnung, Wasser bedeutet Flüssigkeit, mit Feuer verbindet man sowohl die Vorstellung von vitaler Hitze, lebhafter, nervöser Energie als auch die Anregung mentalen Denkens, usw.

Im Zusammenhang mit dem Ausdruck Mahā-Bhūtas gibt es einen interessanten Punkt. Wörtlich übersetzt heißt Mahā-Bhūtas „große Gewesene“ (Bhūtas leitet sich von der Zeitwurzel bhū, werden, ab). Diese Mahā-Bhūtas sind, wenn sie sich zu Beginn eines kosmischen Manvantara entfaltet haben, genaue Reproduktionen dessen, was jedes einzelne dieser kosmischen Elemente am Ende des vorhergehenden Manvantara war. Das neue Universum kann man, soweit es die kosmischen Elemente betrifft, mit einer abgelaufenen Uhr vergleichen, die wieder aufgezogen wird und genau von dem Zeitpunkt an weiterläuft, den die Zeiger anzeigten, als der Mechanismus stehen blieb. Wenn sich ein Universum entfaltet hat, weil sich seine einzelnen kosmischen Wesenheiten entfalteten, wird es ein Ei Brahmās genannt und der Hierarch jedes solchen Universums ist sein Brahmā, der in seinem kosmischen Ei lebt; ebenso wie der Ātman der menschlichen Konstitution ihr Brahman ist, das im menschlichen Aurischen Ei lebt und auf allen Ebenen der menschlichen Konstitution vorhanden ist

Es ist natürlich wahr, dass sogar die kosmischen Wesenheiten, die aus nicht errechenbaren großen Scharen von Monaden gebildet werden, selbst im Wachstum voranschreiten, weil sich alle ihre Monaden, aus denen sie zusammengesetzt sind, evolvieren. Wenn ein großer Körper aus ähnlichen Monaden zu höheren Dingen übergeht, werden ihre Plätze von anderen ähnlichen Monaden eingenommen, die ihrem Zug folgen. Deshalb sind die kosmischen Wesenheiten des Universums immer da auf ihren zwölffachen Stufen, um sich in einem neuen Drama des kosmischen Lebens zu entfalten – jene Monaden, die eine kosmische Hierarchie absolviert haben, gehen zur nächsten Hierarchie weiter und aufwärts, und das ad infinitum.

Elementale, die Abkömmlinge der kosmischen Elemente

Feuer, Luft, Wasser und Erde waren lediglich das sichtbare Gewand, die Symbole der beseelenden, unsichtbaren Seelen oder Geister – der kosmischen Götter, welche die Unwissenden anbeteten und denen von den Weiseren einfache, aber ehrfurchtsvolle Anerkennung entgegengebracht wurde. Ihrerseits wurden die phänomenalen Unterteilungen der noumenalen Elemente von sogenannten Elementalen beseelt, von den „Naturgeistern“ niederer Grade.

 

Die Geheimlehre, Bd. I, S. 475

Jede kosmische Wesenheit oder jedes kosmische Element ist im evolvierten Zustand eine riesige Ansammlung elementaler Leben, die in der theosophischen Terminologie Elementale genannt werden – Bewohner der entsprechenden kosmischen Elemente. Mit anderen Worten, die Elementale jeder kosmischen Wesenheit sind ihre Kinder und gehören deshalb zum Svabhāva ihrer Eltern und verkörpern diesen. Dies gilt für alle kosmischen Wesenheiten des manifestierten Universums, sodass es Elementale gibt, die jeder kosmischen Ebene entspringen, von Pṛithivī oder der Erde bis hinauf zu der höchsten oder Ādi-Tattva.

In einer anderen und uns vertrauteren Verwendung des Wortes Elementale bedeutet es Wesen oder Wesenheiten, die gerade am Anfang ihres evolutio­nären Wachstums auf der Stufenleiter der Lebewesen eines Universums stehen. Wenn wir das auf die Element-Prinzipien der menschlichen Konstitution anwenden, sind wir imstande, es analog auf die kosmische Ordnung anzuwenden. Es gibt z. B. Elementale, die aus unserem Buddhi- oder unserem Manas-Prinzip, und andere, die aus unserem Kāma-Prinzip usw. geboren worden sind.

Das Wort Elementale kann ebenso für alle Wesen unterhalb des Menschenreiches angewendet werden. Spezifischer bezieht sich der Ausdruck jedoch auf die ersten Wesen, die in den sieben Elementen der Natur erstehen und aus ihnen hervorgehen, ehe andere, weiter fortgeschrittene Wesenheiten in die Manifestation gelangen. Daher gibt es auf der hierarchischen Leiter: erstens die drei Elementalreiche, dann die sich im Mineralreich manifestierenden Elementale, nächst ihnen die sich im Pflanzenreich manifestierenden, dann jene, die sich als Tiere manifestieren, gefolgt von den „vollkommenen Elementalen“, die wir Menschen nennen. Die drei Elementalreiche werden so bezeichnet, weil sie die ersten Familien oder Rassen von Wesen sind, die in den kosmischen Elementen erstehen, ehe irgendeine weiter entwickelte Wesenheit in Erscheinung treten kann. Sie liefern die Grundlage, auf der die weiterentwickelte Struktur einer Welt von Wesenheiten höherer Reiche errichtet wird.

Es gibt sieben Ebenen der Natur oder Naturreiche und diese treten in verschiedenen Formen in Erscheinung. Von einer Seite aus betrachtet nennen wir sie Lokas und Talas. Von einer anderen Seite aus gesehen sagen wir, dass die Natur aus sieben Tattva und Bhūtas oder aus sieben Prinzipien und Elementen zusammengesetzt ist. Der Kernpunkt ist, dass jedes Element alle anderen Elemente in seinem Herzen verborgen hält, bis für das Erscheinen solcher latenten Elemente das geeignete Umfeld und die Zeit im Raum gekommen sind.

Die kosmischen Tattva entfalten sich in geordneter Reihenfolge und erzeugen die Hierarchien, die von den entsprechenden Lokas und Talas gebildet werden: angefangen mit dem ersten oder Ādi-Tattva, von dem das zweite oder Aupapāduka-Tattva ausgeht, während ein gewisser Teil des ersten Tattva zurückbleibt. Aus dem zweiten Tattva entfaltet sich das dritte, Ākāśa-Tattva, das nicht nur seine eigenen, vorherrschenden svabhāvischen Kräfte und Substanzen enthält, sondern ebenso seine Teile des zweiten und auch des ersten kosmischen Tattva. So geht es weiter bis herunter zum siebenten und letzten. Wenn sich die Zeit des kosmischen Pralaya nähert, läuft der ganze Prozess der emanierenden Entfaltung in umgekehrter Richtung – das Uni­versum beginnt jetzt, seine „Strahlen einzuziehen“ oder sich einzuhüllen.

Jedes dieser Elemente oder Reiche oder Lokas – nennen Sie sie, wie Sie wollen – der inneren und äußeren Natur ist mit seiner eigenen Bevölkerung angefüllt, d. h. es ist aus Monaden, monadischen Zentren, zusammengesetzt, die auf verschiedenen Evolutionsstufen stehen und vom Selbst-Bewusstsein bis zum bloßen Bewusstsein und weiter hinunter bis zum passiven Unbewusstsein reichen. Ferner werden die Bewohner dieser Reiche um so bedeutender und spiritueller, je höher die Lebensstufe ist. Die höchsten sind sehr mächtig; einige Elementalwesen stehen so hoch – nicht im evolutionären Rang, sondern von der Herkunft her –, dass sie als Abkömmlinge eines der kosmischen Elemente an der kosmischen Weisheit teilhaben, von der sie als Wesenheiten Lebensatome sind. Es gibt andere Elementalwesen, deren Herkunft so niedrig in den materiellen Sphären liegt, dass sie instinktiv dem Menschen gegenüber feindlich sind, einige sind sogar schrecklich bösartig, nicht absichtlich, nicht willentlich, sondern wegen ihres Charakters; andere wiederum sind der menschlichen Rasse gegenüber freundlich und sogar wohlwollend. Einige haben eine menschenähnliche Gestalt, aber die meisten haben kein menschliches Aussehen; einige sind riesenhaft groß, Titanen, mit entsprechenden Kräften. Die große Mehrheit dieser Elementale ist nur scheinbar bewusst.

Es gibt viele Rassen und Familien von Elementalen und auch viele Unterrassen und Unterfamilien. Sie sind tatsächlich die Bausteine der Natur. Die Natur setzt sich aus ihnen zusammen; denn nirgendwo kann sich eine Wesenheit vom grenzenlosen All trennen. Sie sind die nicht evolvierten Lebens­atome der verschiedenen kosmischen Elemente; und diese Wesen sind unter verschiedenen Namen von mystischen und initiierten Schriftstellern verschiedener Länder erwähnt worden. Die Feuer-Philosophen Europas sagten, es gebe vier Hauptelemente des Universums und aus ihnen seien jeweils die Salamander aus dem Feuer, die Sylphen aus der Luft, die Undinen aus dem Wasser und die Gnomen aus der Erde geboren worden.3 Dies sind nur Namen, doch die mit ihnen dargestellte Idee ist vollkommen wahr: Aus den essenziellen Elementen des Universums werden die natürlichen Wesenheiten geboren, die, ihrem Grundcharakter nach, zu diesen Elementen gehören.

Tatsächlich gibt es sieben kosmische Elemente, nicht vier, aber auf die höheren drei wird in exoterischen Schriften niemals näher hingewiesen. Die vier, von denen gewöhnlich gesprochen wird, sind manifestiert oder rūpa, indem sie Gestalt haben; und die drei höheren Klassen sind arūpa, gestaltlos. Deshalb stehen einige dieser Elemente, die eigentlich die Struktur des Universums bilden, hoch; einige sind grob und materiell; es gibt aber auch Zwischentypen. Da es ein spirituelles und ein intellektuelles, ein psychologisches, ein astrales und ein physisches Element gibt, die alle die gesamte Substanz des sichtbaren und unsichtbaren Universums bilden, haben die Elementale, die ursprünglich diesen sieben Mutter-Substanzen oder Elementen entspringen, in jedem Falle am Svabhāva der Quelle des Seins teil, aus der sie geboren sind.4

Einige dieser Elementalwesen sind außerordentlich klug, weil sie aus den spirituellen und intellektuellen Ebenen des Universums stammen. Einige sind gegenüber dem Menschen äußerst bösartig; es gibt solche, die sehr intellektuell sind, während andere völlig unintelligent sind; einige sind rein instinktiv. Alle diese Eigenschaftsbegriffe sind nur Worte, die auf diese Elementale nur mit den notwendigen Vorbehalten in Art und Qualität angewendet werden dürfen. In allen Fällen beginnen sie als die Lebensatome der Muttersubstanzen, aus denen sie kommen. Da sie Elementalwesen sind, sozusagen unbewusste Gottesfunken, Lebensatome der Ursprungssubstanzen, haben sie kein spirituelles Ego oder sie sind mit HPBs Worten „Elementalwesen ohne göttlichen Geist“. Daher werden sie im Volksmund seelenlos genannt, d. h. ohne evolvierte Seele; und das ist allgemein richtig, weil allein die Evolution das bis dahin unausgeprägte spirituelle Ego im Menschen oder in dem Menschen gleichwertigen Wesen hervorbringt. Göttlichkeit ist ebenso im Herzen eines jeden Elementalwesens wie im Herzen eines Gottes. Aber bis dieser göttliche Kern so weit entwickelt ist, dass er in Erscheinung tritt und die Wesenheit von der spirituellen Flamme im Innern als ein Ego beherrscht wird, sagt man, sie habe keine spirituelle Seele.

Es sind viele interessante Legenden, Geschichten und Romane über die Elementale geschrieben worden. Einige beschreiben sogar die Verbindung von Menschen mit den schönen, in einigen Fällen mechanisch klugen, jedoch seelenlosen Elementalwesen des Kosmos.5 In der persischen Mythologie können selbst die Peris nicht durch die Tore des Paradieses eintreten, bis sie eine selbstbewusste, spirituelle Seele entwickelt haben. Sie können nicht in den Himmel eintreten, weil sie kein selbstbewusstes, strebendes Zentrum besitzen, das sie zur Atmosphäre des bewussten Geistes hinzieht. Sie können nicht passieren, weil sie die Losungsworte nicht kennen. Sie wissen sie nicht, denn sie haben bereits ihren Ring-überschreite-mich-nicht erreicht. Nur die befleckte und schwache, aber dennoch erfolgreiche menschliche Pilgerseele kann die letzte Prüfung an den Toren des Himmels bestehen und eintreten; und diese Prüfung erfordert ein entwickeltes, spirituelles Selbstbewusstsein.

Nun ist jedes elementale Lebensatom eines dieser kosmischen Elemente eine Wesenheit, die ihre aufwärts führende evolutionäre Reise zur selbstbewussten Gottheit beginnt. Alle diese Wesenheiten und alle ihre mannigfachen Klassen oder Rassen oder Familien streben danach, Menschen zu werden, und werden das im nächsten Manvantara sein.6 Jedoch nicht in diesem, denn die Tür zum Menschenreich ist für das gegenwärtige Manvantara geschlossen – der niedrigste Punkt der Materie ist von den evolvierenden Lebenswogen erreicht worden –, und auch weil wir bereits mit dem Aufstieg auf dem leuch­tenden Bogen begonnen haben, der unsere Schritte zur Gottheit zurückführt. Jedes dieser Elementale wird in künftigen großen Manvantaras des Universums zuerst eine halbbewusste, dann eine quasibewusste Wesenheit oder ein Mensch werden, und noch später wird es sich zu einem Gott ent­wickeln, einem Übergott und ewig so weiter.

Wir Menschen waren in einem fernen, vergangenen kosmischen Manvan­tara Elementale und wir haben gegenwärtig das erste schwache Licht der Spiritualität entwickelt. Wie unvollkommen es auch sein mag, wir beginnen doch bereits das Wirken der göttlichen Flamme im Innern, den Einfluss des inneren Gottes zu spüren.

Diese Elementalwesen entspringen ständig und überall im grenzenlosen Raum den sieben Mutter-Substanzen und beginnen so ihre Reise; während am anderen Ende der evolutionären Wanderschaft große Armeen voll erblühter Götter den Horizont überschreiten und dem kosmischen Pfad folgen, der zu immer größerem Glanze führt, und so wachsen sie stetig zu etwas noch Erhabenerem. Von den elementalen Lebensatomen bis zu den Göttern fließt beständig ein Lebensstrom.

Was erzeugt nun diese Lebensatome aus den kosmischen Elementen? Gedanken – Gedanken der Übergötter und Götter, Dämonen und Heroen, Menschen und Tiere –, denn Gedanken sind beseelte Energien. Und da die Natur in sieben elementale oder kosmische Substanzen unterteilt ist, können alle Arten von Wesen ihren Ursprung bis zu der einen oder anderen dieser sieben Mutter-Substanzen oder Lebensströme zurückverfolgen.

In jedem Sonnensystem äußern sich – wie in dem unseren mit seinen sieben (oder zwölf) heiligen Planeten – diese Lebensströme, indem sie Plane­ten aufbauen, wobei jeder Planet einem kosmischen Element entspricht. Wir finden diese Lehre in den neuplatonischen Lehrsätzen enthalten, wie sie Proklos formulierte:7

Die Pythagoreer sagen jedoch, dass die Elemente in den Himmeln in zweifacher Weise betrachtet werden können, in einer Weise tatsächlich älter als die Sonne, und in einer anderen jünger als sie: Denn der Mond ist etherische Erde. … Aber sie sagen, dass der Planet Merkur etherisches Wasser ist, Venus Luft und die Sonne Feuer. Und wiederum, dass Mars himm­lisches Feuer, Jupiter himmlische Luft, Saturn himmlisches Wasser und die fest­stehende Sphäre himmlische Erde ist. Und indem sie so in geteilter Art sprechen, machen sie die Extreme überall zu Feuer und Erde, vereinen aber die etherischen Naturen durch Mittler, nämlich durch Venus und Merkur: Denn beide haben eine vereinte und einigende Kraft. Aber sie vereinen die himmlischen Naturen durch Saturn und Jupiter: Denn durch diese gelangt das, was die Einheiten und das ihnen Entsprechende verbindet, zu allen Dingen. Was wir jetzt sagen, stimmt jedoch mit der Geschichte, die von vielen [pythagoreischen Lehren] überliefert worden ist, überein. Denn dass diese Art der Aufteilung nicht der platonischen Lehre entspricht, können wir daraus ersehen, dass Platon die Sonne unmittelbar über dem Mond anordnet, danach die Venus und dann Merkur.

Es ist deshalb notwendig zu verstehen, dass alle Elemente in jeder himmlischen Sphäre vorhanden sind, weil auch in den sublunaren Elementen jedes an den übrigen beteiligt ist. Denn Feuer ist an der Erde beteiligt; da es leicht beweglich ist, würde es schnellstens verschwinden, wenn es ganz ohne Festigkeit wäre. Und Erde ist am Feuer beteiligt; da sie schwer zu bewegen ist, ist Hitze erforderlich, um sie wiederzubeleben und wiederherzustellen. Da das folglich bei diesen sublunaren Elementen so ist, wie viel mehr müssen alle Elemente in jeder himmlischen Sphäre vorhanden sein, wenngleich einige der Himmelskörper mehr am Feuer beteiligt sind, andere an der Luft, andere am Wasser und wieder andere an der Erde.

Das ist die Lehre in Kürze: mystisch, wundervoll, erhaben. Man erinnere sich, dass jedes Elemental, ob auf der kosmischen oder auf der mikrokosmischen Stufe, ein lernendes, wachsendes, evolvierendes Wesen ist. Sein Herz oder Kern ist eine Monade, die durch ihr spirituelles Elemental als ihren „Körper“ wirkt und aus ihrem eigenen Inneren ihre anderen Hüllen erzeugt. Der Mensch war in einem fernen, vergangenen kosmischen Manvantara ein solches Elemental und ist nun durch stufenweise erfolgendes evolutio­näres Wachsen ein Mensch geworden; und da die menschliche Monade auch weiterhin in zukünftigen Zeitaltern aus ihrer eigenen inneren Essenz ihre höheren verborgenen Kräfte und Fähigkeiten zur selbstständigen Tätigkeit entfaltet, wird sich der Mensch zu einem Gott entwickeln. Genauso ist es bei allen Wesenheiten auf der Stufenleiter des kosmischen Lebens: Alle lernen und wachsen, jede begann in einem kosmischen Manvantara als ein unbewusster Gottesfunke und ist dazu bestimmt, im Verlauf des rollenden Lebensrades ein selbstbewusster Gott zu werden und vom göttlichen Zustand aus vorwärtszugehen zu immer weiteren Erfahrungsbereichen, die heute jenseits dessen liegen, was der Mensch äußerstenfalls verstehen oder intuitiv erfassen kann.

Die Tattva und die sieben Sinne des Menschen

Die Tatwas haben dieselbe Ordnung wie die sieben makro- und mikro­kosmischen Kräfte; es sind, wie in der Esoterik gelehrt wird, folgende:

1) ÂDI TATWA, die ursprüngliche universale Kraft, die am Beginn der Manifestation oder der „schöpferischen“ Periode aus dem ewigen, unveränderlichen SAT, dem Substrat des ALLs, hervorgegangen ist. Es entspricht der aurischen Hülle oder dem Ei Brahmās, die jeden Globus ebenso umgeben wie auch jeden Menschen, jedes Tier und jedes Ding. Es ist das Vehikel, das potenziell alles enthält – Geist und Substanz, Kraft und Materie. Mit Âdi Tatwa bezeichnen wir in der esoterischen Kosmogonie die Kraft, die aus dem Ersten oder Unmanifestierten Logos hervorgeht.

2) ANUPADAKA TATWA, die erste Unterteilung auf der Ebene des Seins – das erste Sein ist ein ideelles – oder das, was durch Umformung von etwas Höherem als es selbst geboren wird. Gemäß den Okkultisten geht diese Kraft aus dem Zweiten Logos hervor.

3) ÂKÂSA TATWA, an diesem Punkt beginnen alle exoterischen Philo­sophien und Religionen. Akâsa Tatwa wird in ihnen als etherische Kraft erklärt, als Ether. Daher wurde Jupiter, der „höchste“ Gott, Vater Äther genannt. Indra, einst der höchste Gott in Indien, ist die etherische oder himmlische Weite, und ebenso Uranus usw. usw. Vom christlichen biblischen Gott wird auch als dem Heiligen Geist, Pneuma, verfeinerter Wind oder Luft, gesprochen. Die Okkultisten nennen dies die Kraft des Dritten Logos, die schöpferische Kraft im bereits manifestierten Universum.

4) VÂYU TATWA, die Luft-Ebene, auf der die Substanz gasförmig ist.

5) TÂIJAS TATWA, die Ebene unserer Atmosphäre, von têjas, leuchtend.

6) ÂPAS TATWA, wässerige oder flüssige Substanz oder Kraft.

7) PRITHIVÎ TATWA, feste irdische Substanz, der Erdgeist oder die Erdkraft, das niedrigste von allen.

Alle entsprechen unseren Prinzipien und den sieben Sinnen und Kräften im Menschen. Je nachdem, was das Tatwa oder die Kraft in uns erzeugt oder bewirkt, werden unsere Körper handeln.

HPBs E. S. Instructions, III

Dies ist die verbreitetste Reihenfolge der kosmischen Tattva, doch gelegentlich werden Vāyu und Taijasa in umgekehrter Folge genannt.

Der Grund dafür ist, dass jedes Tattva als kosmische Ebene oder als Element siebenfältig ist und daher alle anderen Tattva als Sub-Tattva, anders gesagt, Unterebenen, enthält; natürlich ist jedoch jedes kosmische Tattva durch seinen eigenen Svabhāva charakterisiert.8

Bestimmte mystische Philosophen sagten z. B. von der allerersten Hülle von Ādi-Tattva, dass es mit seinem Schleier umhüllt sei, geradeso wie Brahman mit seinem kosmischen Schleier Pradhāna, Brahmā mit seinem Schleier Prakṛiti umhüllt seien, usw. Ferner geben diese Hindu-Philosophen diesem Schleier die Namen Erde, göttliche Erde, göttliche Pṛithivī, weil er gegenüber der Monade, die er umhüllt, relativ verhärtet ist. So können wir Aupapāduka-Tattva, das zweite in der regulären Reihe, als eine Art göttliche Pṛithivī oder „Erde“ für das Bewusstsein betrachten, das es umhüllt, und für das diese Erde sein Körper ist.

Deshalb ist die Reihenfolge der Tattva nicht immer dieselbe – ein Schriftsteller gibt ihnen die Reihenfolge, in der sich das Universum aus der Gottheit in die physische Welt entfaltet; ein anderer sieht ein Tattva in seinem zwei­fachen Aspekt als Prinzip und als Hülle; und wieder ein anderer tauscht ein oder zwei der relativen Positionen in der Reihenfolge miteinander aus, je nach dem Gesichtspunkt, den er beim Schreiben hat.

Deshalb war in ein oder zwei Kosmogonien, wie in derjenigen der alten Hebräer und in derjenigen des griechischen Philosophen Thales, die erste Erscheinung der Dinge kosmisches Wasser, die Wasser des Raumes. Diese Prakṛiti oder dieser umhüllende Schleier wurde als wässerig beschrieben; denn, wenn wir in die weiten Tiefen des Raumes schauen, können wir ihn ebenso gut als „kristalline Wässer“ wie als „Luft“ oder „unsichtbares Feuer“ darstellen.

Im Zusammenhang mit den sieben Sinnen des Menschen, von denen jeder aus einem der sieben das Universum zusammensetzenden Elementen oder Tattva abgeleitet ist, schrieb HPB Folgendes in ihren E. S. Instructions:

Unsere sieben Sinne entsprechen jeder anderen Siebenheit in der Natur und in uns. Physisch hat die Aurische Hülle des Menschen (das Amnion des physischen Menschen in jedem Lebensalter) sieben Schichten, wenn auch unsichtbar, genauso wie der kosmische Raum und unsere physische Haut sieben Schichten haben. Je nachdem, wie rein oder unrein unser mentaler und physischer Zustand ist, eröffnet uns diese Aura entweder Ausblicke in andere Welten oder schließt uns von allem außerhalb dieser dreidimensionalen Welt der Materie aus.

Jeder einzelne unserer sieben physischen Sinne (von denen zwei der profanen Wissenschaft noch unbekannt sind) und auch unserer sieben Bewusstseinszustände entspricht einer der sieben kosmischen Ebenen. – Die sieben Bewusstseinszustände sind: 1) Wachen, 2) Wach-Träumen, 3) natürlicher Schlaf, 4) herbeigeführter Schlaf oder Trance, 5) psychischer, 6) überpsychischer und 7) rein spiritueller Bewusstseinszustand. – Jeder entwickelt und benutzt einen der sieben Übersinne auf der irdisch-spirituellen Ebene und ist dabei direkt mit dem kosmischen und göttlichen Kraftzentrum verbunden, das ihm zur Geburt verhalf und sein direkter Schöpfer ist. Jeder ist auch mit einem der sieben heiligen Planeten verbunden und steht unter dessen direktem Einfluss. Das gehörte zu den kleineren Mysterien, deren Anhänger Mystai (die Verhüllten) genannt wurden, da ihnen nur erlaubt war, die Dinge wie durch einen Nebel wahrzunehmen, so als ob „die Augen geschlossen“ wären. Die Eingeweihten oder „Seher“ der Größeren Mysterien hießen dagegen Epoptai (jene, die die Dinge unverhüllt sehen).

– I

Selbst unsere gegenwärtig gewöhnlichen fünf Sinne sind noch unvollkommen entwickelt. Jeder wird durch sich selbst als ein Kanal zum innewohnenden Bewusstsein zunehmend feiner, besser fähig, die Natur und die Wirkungsweise des äußeren Universums zu deuten. Erinnern wir uns, dass der Mensch ein Bewusstseinsstrom ist, der durch Träger wirkt und in diesen Trägern geeignete Zimmer und Wohnungen, Türen und Fenster baut, sozusagen um seine eigenen Kräfte zu offenbaren und im Inneren die Anregungen und Reaktionen der äußeren Welt zu empfangen, welche die Natur ihn zu empfangen drängt.

Fünf Sinne haben sich bisher mehr oder weniger vollkommen offenbart, und sie wurden abgeleitet in der Reihenfolge: erstens das Hören aus dem Ākāśa oder Äther; als Nächstes das Tasten aus Vāyu oder Luft; dann das Sehen aus dem Feuer oder besser Licht, genannt Tejas oder Taijasa; viertens das Schmecken aus Āpas oder Wasser; fünftens und letztens das Riechen aus der Erde oder Pṛithivī. Von allen diesen Sinnen ist Schmecken der gröbste und materiellste. Aber die Fähigkeit zu riechen und ihre Auswirkungen auf den Bewusstseinsstrom sind noch schlimmer als die des Schmeckens. Zwei weitere Sinne werden sich in uns mit einem geeigneten physischen Apparat ent­wickeln und zum Ausdruck bringen, bevor das Manvantara der gegenwärtigen Runde auf diesem Globus vorüber ist. Alle diese Sinne sind Funktionen des innewohnenden Bewusstseins.

Vom Mittelalter an haben wir uns in einem kleineren Zyklus aus dem Pṛithivī-Tattva der Reihe nach in das Wasser oder Āpas-Tattva, in die Luft oder Vāyu-Tattva, dann in das Feuer oder Taijasa-Tattva bewegt und treten jetzt sanft und langsam in den Äther oder das Ākāśa-Tattva ein – sehr unvollkommen, das ist wahr, nur um vorauszusagen, was in der siebenten Rasse geschehen wird; doch wir sind durch alle diese kleinen Zyklen weitergegangen und tun dies noch, und die Erfindungen sind dementsprechend. Die menschlichen Erzeugnisse halten Schritt; und es wird alles von dem Genius des Menschen abhängen, ob diese neuen Entdeckungen für Zwecke des Himmels oder der Hölle verwendet werden. Wenn für Letztere, werden wir absteigen und in unseren eigenen üblen Ausdünstungen ersticken. Wenn sie für wohltätige Zwecke verwendet werden, wird die ganze Menschheit voranschreiten. Alle Zeichen um uns herum weisen auf eine sich verändernde Ära hin, auf die Ankunft einer neuen Zeit in den menschlichen Angelegenheiten.

Nach dem Niedergang des römischen Imperiums lebten die Menschen zum größten Teil auf dem Land, im Pṛithivī-Tattva; man fuhr nur selten zur See. Dann begannen sie weiter und mit größerem Geschick über die Meere zu reisen – das Āpas-Tattva bekam die Vorherrschaft. Als Nächstes begannen sie, gasförmige Stoffe zu verwenden (Dampf, „Luft“, Gas) – das Vāyu-Element; in späteren Jahrhunderten eroberten sie die Luft. Wenn nun die Erfahrungen mit der Luft zu ihrem Höhepunkt kommen, werden sie außerhalb der Luft in die feineren Tattva eintreten. Sie benutzen immer mehr Feuer (das Taijasa-Element), Elektrizität, Sprengstoffe, einschließlich der verschiedenen Arten explosiven Horrors – verbunden mit der Luft, um sich aus ihr zu erheben. Schließlich offenbart sich Ether (Ākāśa) in den Werken des Menschen, wie drahtlose Übertragung, Radio usw. beweisen. Alles das zeigt, dass es kleinere Zyklen in größeren Zyklen gibt, wobei sich in allgemeinen Zügen die Vorgänge der größeren Zyklen wiederholen.

Es ist fast unmöglich, die beiden zukünftigen Sinne zu beschreiben, weil der dem derzeitigen fünften, dem Riechen, folgende seine Anwesenheit noch gar nicht offenbart hat, ausgenommen durch ein gelegentlich instinkthaftes Wirken. Er wird etwas von der Fähigkeit oder Empfindung an sich haben, die zum Tasten gehört. Es wird aber kein physisches Tasten sein, es wird ein inneres Empfinden sein, und die Intuition davon oder der Instinkt dafür ist gelegentlich schon bei heutigen Menschen zu finden – Schatten kommender Ereignisse. Genauso wie das Tasten mit der äußeren Welt in Verbindung steht, so werden diese zwei weiteren Sinne auf dem aufsteigenden Bogen auf derselben jeweiligen Ebene stehen wie Hören und Tasten; aber weil sie in einer weiterentwickelten Wesenheit vorhanden sind, werden sie sich zuerst durch ein inneres physisches Organ offenbaren. Eine Andeutung des sechsten Sinnes gibt uns das, was wir Ahnungen davon nennen, dass dieses oder jenes Ding richtig oder falsch ist oder dass man dieses oder jenes tun oder nicht tun sollte. Das ist aber keine Intuition, denn es ist niedriger als Intuition: Es ist ein Ahnen oder Fühlen von Dingen, die kommen. Es könnte gewissermaßen als eine Art von Hellsehen bezeichnet werden.

Und der siebente Sinn, der dem Hören auf der physischen Ebene entspricht, wird ebenfalls eine ākāśische Entwicklung sein. Er wird der letzte Sinn sein, der durch die Evolution im physischen Körper hervorgebracht wird, und deshalb wird er eine innere Fähigkeit ausdrücken, die durch Kontakt mit den niedersten Stufen des Ākāśa geweckt werden wird. Am Nächsten kommt die Intuition dem, was diese Fähigkeit sein wird, wenn man Art und Örtlichkeit des Organs, durch das diese Fähigkeit wirken wird, beiseite lässt – die voll entwickelte Intuition, soweit das auf diesem Planeten in diesem Manvantara sein kann: unmittelbar wirkend, immer bereit, nach Belieben sofort unterbunden oder gebraucht zu werden.

Jede Sinnesfähigkeit und deshalb jedes Sinnesorgan als ihr körperlicher Ausdruck ist eine Fähigkeit unseres Bewusstseinsstromes; keine Sinnesfähigkeit kann in der Evolution erscheinen und konsequenterweise kann sich auch kein Sinnesorgan verkörpern, bevor sich jener Teil des Bewusstseinsstromes gleichermaßen zum Ausdruck gebracht hat. Die Atlantier hatten z. B. am Anfang nur einen Instinkt für das, was Geruch ist. Sie benutzten diese Fähigkeit fast unbewusst, so wie die Menschen heute den sechsten Sinn und die sechste Fähigkeit fast unbewusst benutzen, sie nur gelegentlich unbestimmt wahrnehmen und dann sagen: „Ich hatte eine Ahnung.“ Die Fähigkeit geht vom Unsichtbaren in das Sichtbare über und schafft für sich ihr geeignetes Organ, das sich genau in dem Maße entwickelt, wie die innere Fähigkeit auf ihrer eigenen Ebene evolviert.

Es mag gut sein, hier ein paar Worte über die Guṇa hinzuzufügen, weil sie manchmal mit den kosmischen Essenzen oder Tattva verwechselt werden. Die gewöhnlich mit Sattva, Rājas und Tamas bezeichneten Guṇa oder „Qualitäten“ sind die drei grundlegenden und universellen, mächtigen Bewusstseins­arten der Armeen von Wesen, die das Universum bilden. Aus Sattva entspringen die anderen zwei Bewusstseinsarten, meistens Rājas oder Aktivität und Tamas oder Inaktivität genannt. Werden diese beiden Eigenschaften vereint, neutralisieren sie sich nicht gegenseitig, sondern bilden gemeinsam etwas Höheres, was die Bedeutung von Sattva hat – das, was „wirklich“ ist. In diesem Zustand leben die hohen Götter.

Wenn sich das Universum in der manvantarischen Manifestation befindet, überwiegt die Rājas-Qualität, obwohl natürlich Tamas und ebenso Sattva gegenwärtig sind. Wenn sich das Universum im Pralaya befindet, mit dem unendlichen Frieden und der Ruhe, die dann vorherrschen, ist höchstes Tamas die vorwiegende Eigenschaft, doch Rājas ist ebenfalls da, wenn auch relativ latent. Deshalb wird sowohl in den Veden als auch in den Gesetzen des Manu gesagt, dass sich das Universum vor Beginn der Manifestation im Zustand von Tamas befindet, in völliger Ruhe. Natürlich befinden sich dann die höchsten Prinzipien des Universums in der Sattva-Eigenschaft, während die Rājas-Eigenschaft in Pralaya schläft.

Die Hindu-Philosophie schreibt in Verbindung mit ihrer Trimūrti oder Dreiheit von Brahmā-Vishṇu-Śiva den Sattva-Guna oder die Sattva-Charak­teristik dem Brahmā, die Rājas-Eigenschaft dem Vishṇu, und die Tamas-Eigenschaft dem Śiva zu. Doch sowohl im Manvantara als auch im Pralaya durchströmt die Sattva-Eigenschaft alle. Deshalb sind die Götter trotz ewigen Tätigseins friedvoll, weil sie voller Weisheit sind, und ihre Bewegungen sind mühelos und ihre Tätigkeiten wunderbar ruhig und gelassen.

Überdies ist jeder Guna in sich dreifach – weil das Universum im Grundprinzip eine Einheit ist und alle Dinge in ihm miteinander vermischt sind und aufeinander einwirken – andernfalls, wenn jede der drei universellen Eigenschaften absolut getrennt und abgeteilt von den anderen zwei bestehen würde, ergäbe das drei absolute Guṇa. Sie sind nicht Absolutheiten, sondern alle drei sind relativ; und wenn Rājas und Tamas vereinigt sind und sich ohne Verlust ihrer Individualität gegenseitig ausgleichen, offenbaren sie die Anwesenheit ihres gemeinsamen Ursprungs, Sattva.

Es ist bei einigen Orientalisten, die die esoterische Bedeutung dieser Guṇa nicht verstehen, üblich geworden, von Tamas so zu sprechen, als sei es nur träge, dunkel und böse. Aber das ist ganz falsch, denn es gibt ein Sattva-Tamas wie auch ein Tamas-Tamas; und die gleiche Beobachtung kann man bei der Rājas- und der Sattva-Eigenschaft oder dem entsprechenden Guna machen.

Somit wird jede kosmische Essenz oder jedes kosmische Tattva durch die Anwesenheit und innewohnende Tätigkeit der drei Guṇa gekennzeichnet, wobei jeder Guna in Verbindung mit den beiden anderen handelt. Alle Menschen sollten sich bemühen, besonders die Sattva-Eigenschaft hervorzu­bringen, denn das heißt, dass Rājas und Tamas im Wesen und im Zusammenwirken im Gleichgewicht sind, anstatt, wie es häufig der Fall ist, ein Ungleichgewicht oder einen Überhang zu haben.

Die Geburt eines Globus

„. . . . Unser Globus befindet sich, wie von Anfang an gelehrt wurde, am tiefsten Punkt des absteigenden Bogens, wo sich die Materie unserer Wahrnehmung in ihrer gröbsten Form darstellt. . . . . . . Daher ist es nur logisch, dass sich die unsere Erde überschattenden Globen auf anderen, höheren Ebenen befinden müssen. Kurz gesagt, als Globen sind sie zwar miteinander verbunden, bestehen aber nicht aus der gleichen Substanz wie unsere Erde und gehören somit einem ganz anderen Bewusstseinszustand an. Unser Planet ist (wie alle, die wir sehen können) dem besonderen Zustand seines menschlichen Stammes ange­passt, und dieser Zustand befähigt uns, die Himmelkörper mit bloßem Auge zu sehen, welche essenziell mit der Ebene unserer Erde und ihrer Substanz übereinstimmen, geradeso wie ihre jeweiligen Bewohner, die Jupitermenschen, die Marsmenschen und andere unsere kleine Welt wahrnehmen können. Weil unsere Bewusstseinsebenen – zwar dem Grade nach verschieden, der Art nach aber gleich – in derselben Schicht der differenzierten Materie liegen. . . . . Wenn er (der den Einwand erhob) auch nur die schwache Silhouette eines solchen ‘Planeten’ auf den höheren Ebenen wahrnehmen wollte, müsste er zunächst einmal selbst die zwischen ihm und der nächsten Ebene liegenden dünnen Wolken von Astralmaterie vertreiben. . . . .“

– Aus einem in der Geheimlehre (Bd. I, S. 171) zitierten Brief

Da jede kosmische Ebene in sieben, zehn oder zwölf Unterebenen teilbar ist, besteht eine enge Verbindung zwischen den Ebenen und den Element-Prinzipien des Kosmos. Die verschiedenen kosmischen Ebenen sind tatsächlich Welten, die in Übereinstimmung mit den Element-Prinzipien und aus diesen aufgebaut worden sind. Jedes Element-Prinzip, sei es siebenfach oder zwölffach, enthält in sich alle anderen Element-Prinzipien; daher können von jedem einzelnen in geringerem Maße die Art und die Eigenschaften aller anderen abgeleitet werden. Der evolutionäre Plan besteht darin, dass ein jedes der verschiedenen Element-Prinzipien nacheinander, und eines nach dem anderen als Lebensimpuls-Zyklen vereint, von einer kosmischen Ebene zur nächsten abwärts emaniert. Das wird gezwungenermaßen in kleinerem Umfang auf jeder der sieben kosmischen Ebenen wiederholt, indem allmählich und nacheinander jedes der entsprechenden Unterelement-Prinzipien, wie man sie nennen könnte, als vereinter Lebensimpuls erscheint, der von einer Unterebene zur nächstniedrigeren reicht.

Hieraus folgt, dass jede der sieben Runden einer Planetenkette, jeder der sieben (oder zwölf) Globen dieser Kette und jede der sieben Wurzelrassen auf allen ihren Globen mit jeweils einem der sieben Element-Prinzipien des Kosmos in einer vorherrschenden Verbindung steht.

Wir wollen am Beispiel des Globus D unserer Planetenkette zeigen, wie jede hierarchische Einheit durch die sieben kosmischen Ebenen und auf ihnen ins Dasein tritt. Dieser Globus befindet sich auf der niedersten oder siebenten der manifestierten kosmischen Ebenen unseres Sonnensystems, der Pṛithivī-Ebene. Aber diese Ebene hat selbst sieben oder sogar zwölf Grade des Etherischen – ihre Unterebenen, die in gleicher Weise wieder in weitere Unterebenen teilbar sind. Als Beispiel dafür, wie groß die Unterschiede zwischen einer Unterebene und der nächsten sind, sei gesagt, dass sich die Materie oder Prakṛiti auf unserer physischen Ebene vom völlig unsichtbaren Ether bis zu Substanzen erstreckt, die dichter als Blei sind, wie unsere Wissen­schaftler versichern.

Unser Globus D auf dieser niedersten kosmischen Ebene, die in ihrer Substanz selbst siebenfach gestuft ist, existiert (erscheint in verschiedener Weise) auf der ganzen Ebene. Ich will nicht sagen, dass unser physischer Globus sie ausfüllt, sondern dass sich jeder Teil von Globus D auf seiner entsprechenden Unter-Unterebene der kosmischen Ebene befindet, jede Globen-Phase entspricht ihrer eigenen Phase auf jener Ebene. Was für Globus D anwendbar ist, ist natürlich auf alle anderen Globen der Planetenkette anwendbar, jeder auf seiner eigenen kosmischen Ebene.

Man könnte fragen, wie es zu dieser Reihe von Entsprechungen kommt. Die Antwort liegt im richtigen Verständnis davon, in welcher Weise die Grundlagen für eine Planetenkette geschaffen werden, Globus nach Globus, in und während der ersten Runde. Das kann wiederum an Globus D gezeigt werden, weil der ihn betreffende Vorgang für alle Globen der Kette gleich ist.

Unser Globus D hat in der ersten Runde seine höchste etherische Gestalt und befindet sich auf der ersten, der höchsten der sieben Unterebenen oder Phasen der kosmischen Ebene von Pṛithivī. Er entwickelt sich dort in der höchsten oder quasi spirituellen Phase des kosmischen Element-Prinzips von Pṛithivī. In der zweiten Runde wird Globus D so weit evolviert sein, dass er sich auf und in der nächstniederen Phase des kosmischen Element-Prinzips von Pṛithivī befindet; anders gesagt, er wird so weit materialisiert sein, dass er sich auf der zweiten Unterebene befindet, wenn man abwärtszählt. Das sollte nicht dahingehend missverstanden werden, es bedeute, dass Globus D sich dann gänzlich auf der zweiten Unterebene von Pṛithivī befände und die erste Unterebene ganz verlassen habe. Es käme der Wahrheit viel näher, wenn man sagte, dass Globus D sich (in der zweiten Runde) in und auf der zweiten Unterebene der Pṛithivī-Ebene befindet, aber die Eigenschaften und Merkmale der ersten Unterebene in sich enthält. Er hat nun aus seinem eigenen Innern die Substanzen und Energien evolviert, die ihn befähigen, auf der zweiten Unterebene der Pṛithivī-Ebene zu erscheinen.

In der dritten Runde wird Globus D zur dritten Unterebene der kosmischen Ebene von Pṛithivī herabgestiegen sein. Er wird so weit entwickelt sein, dass er sich auf der nächstniederen Phase des kosmischen Element-Prinzips von Pṛithivī befindet und sich dort zum Ausdruck bringt. Er wird sich dann auf der niedersten dieser drei Unterebenen manifestieren, während er in sich die Merkmale und Eigenschaften der beiden höheren Unterebenen verkörpert. In der vierten Runde, in der wir uns gegenwärtig befinden, hat Globus D die vierte Unterebene von Pṛithivī erreicht, den gröbsten Zustand der Materie unseres Globus in seiner derzeitigen Verkörperung. Damit endet für unseren Globus der abwärtsgerichtete Zyklus und sein Wiederaufstieg beginnt.

Mich drängt es, hier ein Wort der Warnung über diesen sehr komplizierten Gegenstand der Unterebenen und Unter-Unterebenen jeder kosmischen Ebene hinzuzufügen. Im Vorhergehenden habe ich lediglich einen Umriss vom Abstieg unseres Globus D während seiner ersten vier Runden entworfen, ohne zu versuchen, eine genaue Beschreibung zu geben. Wenn ich jedoch ganz genau wäre, sollte ich von einer Unter-Unterebene statt von einer Unterebene sprechen. Tatsache ist, dass jede Verkörperung eines Globus – womit der Verlauf einer Periode von sieben Runden gemeint ist – auf einer Unterebene jeder kosmischen Ebene wie der kosmischen Ebene von Pṛithivī stattfindet. Weil jede dieser Unterebenen selbst siebenfältig ist, ist eine Runde tatsächlich das In-Berührung-Stehen mit und das Sichbefinden auf einer der Unterebenen, einer Unterebene der kosmischen Ebene. Mit anderen Worten, in und auf jeder kosmischen Ebene von Pṛithivī gibt es sieben Verkörperungen eines Globus, und daraus folgend wird es sieben jeweilige Monde geben.

Wie steht es nun mit den Unterebenen 5, 6 und 7? Die in der Geheimlehre (Bd. I, S. 158, 177) gezeigten Diagramme der Globen einer Kette auf den verschiedenen kosmischen Ebenen sind ausgezeichnete Hinweise, indem sie den Abstieg in die Materie und den Wiederaufstieg in die spirituellen Reiche zeigen; aber es sind nur Zeichnungen, die Vorstellungen vermitteln und Gedanken hervorrufen. Wenn diese Diagramme richtige Darstellungen wären, dann müssten wir sagen, dass die Unterebenen 5, 6 und 7 jeweils mit den Unterebenen 3, 2 und 1 identisch sind, und das ist völlig falsch. Es wurde schon gesagt, dass jede kosmische Ebene sieben- oder zehn- oder zwölffach ist, je nachdem, in welcher Weise man sie betrachtet; und daher ist jede Unterebene zusätzlich zu der Tatsache, dass sie selbst sieben-, zehn- oder zwölffach ist, gänzlich verschieden von allen vorhergehenden oder ihr folgenden Ebenen.

Wenn nun ein Globus die vierte Unterebene erreicht hat – die vierte ist in einer Reihe von Ebenen oder Prinzipien immer die gröbste der Reihe –, dann beginnt der Globus aufzusteigen und sich damit zu entmaterialisieren, wenn auch sehr langsam. Der Aufstieg erfolgt durch die Unterebenen 5, 6 und 7, aber in ihren mehr etherischen oder höheren Unter-Unterebenen, sodass, wenn ein Globus schließlich die Unterebene 7 erreicht, er dies im ethe­rischsten Teil dieser Unterebene tut, der schon beinahe spirituell ist.9

Ich bin mir der Schwierigkeit dieses Gedankens nur allzu gut bewusst, und ich bin beinahe verzweifelt, wenn ich geeignete Worte suche, mit denen die fortlaufende Evolution eines Globus „abwärts“ und „aufwärts“ beschrieben werden kann. Trotzdem gibt es eine Grundtatsache, die wir immer im Gedächtnis behalten können, nämlich, dass jede kosmische Ebene und analog jede ihrer Unterebenen ihre quasi-spirituellen, ihre dazwischenliegenden und ihre materiellsten oder dichtesten Unterebenen und Unter-Unterebenen hat.

Die folgenden, in tabellarischer Form angegebenen Entsprechungen der Element-Prinzipien, Globen, Runden, usw. mögen helfen, einige dieser Fachausdrücke klarer zu bestimmen:

Wenn wir uns auf den Globen E, F und G des aufsteigenden Bogens befinden werden, werden wir die entsprechenden Globen des absteigenden Bogens, nämlich die Globen C, B und A, „sehen“; aber es ist eine klare Tatsache, dass wir sie nur dann „sehen“, wenn der Globus oder die Globen, auf denen wir im aufsteigenden Bogen gerade sind, genau dieselbe Unter-Unterebene durchqueren, auf der sich die Globen im absteigenden Bogen befinden.

Es gibt noch einen Punkt in Verbindung mit jeder vierten Unterebene in einer Reihe: Die Monaden, die mit der Masse jeder Monadenklasse auf dem abwärts führenden Bogen abgestiegen sind und die aus karmischen Gründen nicht dem aufwärts führenden Bogen entlang aufsteigen können, gehen den „abwärts führenden Bogen“ an der gröbsten Stelle weiter – die der Mittelpunkt der vierten Unterebene ist –, und das sind die unglücklichen Monaden, die man „Versager“ nennt. Sie fallen zu Boden und werden zurückgelassen. Sie müssen auf ein zukünftiges Manvantara warten, bevor sie wieder versuchen können – und es hoffentlich auch tun –, den kritischen Punkt ihrer Evolution zu überschreiten, der stets der mittlere Punkt einer vierten Runde ist.10

Was für Globus D hinsichtlich der Runden und Globen anwendbar ist, kann für jeden Globus einer Planetenkette angewendet werden, für jeden auf seiner eigenen kosmischen Ebene. Die vereinten Lebenswogen durchschreiten nun in ihrer ersten Runde die höchste Unterebene (oder Unter-Unter­ebene) einer jeden der vier niederen kosmischen Ebenen des Sonnensystems, zu dem die Planetenkette gehört. In jeder dieser vier niederen kosmischen Ebenen legen die Lebenswogen vereint die Grundlagen für einen Globus der dann in Entstehung befindlichen zwölf Globen der ganzen Kette.

Anders ausgedrückt: In der ersten Runde bilden die vereinten Lebens­wogen Globus A auf der höchsten oder ersten Unterebene der vierten kosmischen Ebene – hierin HPBs Diagramm folgend. In der ersten Runde schaffen die vereinten Lebenswogen auch die Grundlagen für Globus B auf der höchsten oder ersten Unterebene der fünften kosmischen Ebene. In derselben Runde gestalten die vereinten Lebenswogen die Grundlagen für Globus C auf der höchsten oder ersten Unterebene der sechsten kosmischen Ebene; und schließlich formen sie die Grundlagen für Globus D, unseren eigenen Planeten Erde, auf der höchsten Unterebene dieser siebenten oder kosmischen Ebene von Pṛithivī.

Auf dem aufsteigenden Bogen lassen die Globen E, F und G ihre Grundlagen in gleicher Weise von den vereinten Lebenswogen bilden. Wenn die Lebenswogen den höchsten Globus unserer Kette erreicht haben, endet die erste Runde. Nach dem Nirvāṇa am Ende der ersten Runde beginnt die zweite Runde. Von nun an sind die Lebenswogen in viel größerem Maße individuell geworden und wandern deshalb als individuelle Wogen weiter. Jede derartige Woge ist nun wirklich eine Familie von Monaden. Eine Lebenswoge auf Globus A befindet sich zu Beginn der zweiten Runde auf der zweiten Unter- Unterebene der vierten kosmischen Ebene; sie schreitet nach karmischer Zeit dann zu Globus B weiter und befindet sich auf der zweiten Unter-Unterebene der fünften kosmischen Ebene. Zu gegebener Zeit geht sie zu Globus C und zur zweiten Unter-Unterebene der sechsten kosmischen Ebene über; dann wieder nach kosmischer Zeit zu Globus D und zur zweiten Unter-Unterebene der siebenten oder kosmischen Ebene von Pṛithivī. In ähnlicher Weise befindet sich jede Lebenswoge in Hinblick auf den aufsteigenden Bogen auf der entsprechenden Unter-Unterebene der jeweiligen kosmischen Ebenen, auf denen sich die Globen E, F und G der Kette befinden.

Das gleiche allgemeine Schema der emanierenden Entfaltung vollzieht sich in allen nachfolgenden Runden. Globus D manifestiert sich zurzeit auf der vierten Unter-Unterebene der vierten Unterebene dieser kosmischen Ebene von Pṛithivī, da wir jetzt in der vierten Runde sind. Es folgt ebenso, dass die Lebenswogen während der sieben Runden alles in allem 49 Unter-Unterebenen durchschreiten. Dabei haben die Wesen, aus denen sich diese Lebenswogen zusammensetzen, die Gelegenheit, sich auf den verschiedenen Unterebenen evolutionsgemäß zu entfalten und dem Schicksal zu begegnen, für das sie in die aktive Manifestation traten.

Ebenen und Zustände des Bewusstseins

Die drei oberen sind die drei höheren Bewusstseinsebenen, die in beiden Schulen nur den Initiierten enthüllt und erklärt werden; die unteren stellen die vier niedrigeren Ebenen dar – die niederste ist unsere Ebene oder das sichtbare Universum.

Diese sieben Ebenen entsprechen den sieben Bewusstseinszuständen des Menschen. Es bleibt ihm überlassen, die drei höheren Zustände in sich mit den drei höheren Ebenen im Kosmos in Einklang zu bringen. Aber bevor er den Versuch unternehmen kann, sie in Einklang zu bringen, muss er die drei „Sitze“ zum Leben und zur Aktivität erwecken.

Die Geheimlehre, Bd. I, S. 205

Die meisten Menschen neigen dazu, die sieben Ebenen oder Welten in jedem Universum so anzusehen, als ob sie wie ein Bücherstapel auf einem Tisch oder wie Treppenstufen übereinander liegen. Das ist natürlich eine irrige Vorstellung, die aus dem Versuch entstand, diese kosmischen Ebenen in Form eines Diagramms, und daher eine auf der anderen, bildlich darzustellen. Das ist jedoch nur ein Hilfsmittel, um uns klarzumachen, dass eine Ebene um so etherischer und schließlich um so spiritueller ist, je höher sie ist; und dass eine Ebene um so gröber und schließlich materieller ist, je niedriger sie liegt.

Tatsächlich durchdringen sich die kosmischen Ebenen gegenseitig, besonders nach innen, aber auch nach außen; und die Wahrheit dessen sollte klar sein, wenn wir uns an die Lehre über das Aurische Ei, z. B. eines Menschen, erinnern. Betrachten wir einmal die „Schichten“ eines solchen Aurischen Eies als die genauen Entsprechungen der Ebenen im Kosmos. Wir erkennen sofort, dass diese Schichten nicht übereinander liegen und sich über den Kopf des Menschen erheben, bis sie die Unendlichkeit erreichen, sondern dass sie Gruppen von Lebensatomen sind, die alle zusammen das Aurische Ei bilden und sich nur im Grad der Spiritualität oder Stofflichkeit unterscheiden. Tatsächlich ist die Analogie äußerst genau, denn was das Aurische Ei im Menschen mit seinen vielen Schichten von unterschiedlich intensiv vibrierenden Atomen ist, genau das ist im Kosmos die Ansammlung der kosmischen Ebenen, die sich gegenseitig durchdringen – wobei sich eine Ebene von der anderen durch die enorm unterschiedlichen Schwingungsfrequenzen unterscheidet, welche die eine Ebene materiell, eine andere etherisch machen, und so weiter bis zur höchsten Ebene.

Nun, aus der Tatsache, dass die Lebensatome individuelle Einheiten sind, jede mit ihrem höchsten oder ātmischen und ihrem niedersten oder materiellen (oder je nachdem auch etherischen) Träger, ersehen wir, dass eine Schicht oder Ebene von diesen Lebensatomen selbst geschaffen wird; so haben insgesamt sogar die niedersten einer solchen Ansammlung von Lebens­atomen auch ihre ātmische oder innerste Grundlage des Seins. Daher ist die oberste Schicht einer kosmischen Ebene spirituell oder göttlich, sogar die oberste Unterebene der niedersten kosmischen Ebene ist spirituell-­göttlich, und zwar nicht nur im Vergleich mit ihren eigenen niederen Unter­ebenen. Mit anderen Worten, die oberste Schicht jeder kosmischen Ebene ist per se spirituell, und in dem Maße, wie sich die folgenden Schichten abwärts entfalten, verfestigen oder vergröbern sie sich entsprechend schneller, je tiefer die kosmische Ebene ist.

Obwohl das alles bereits dargelegt worden ist, mögen manche sich die sieben kosmischen Ebenen oder die sieben Prinzipien des Menschen oder auch die verschiedenen Schichten des Aurischen Eies so vorstellen, als ob sie übereinander gelagert wären. Natürlich ist in gewissem Sinne etwas Wahres daran, denn eine Ebene entfaltet sich räumlich und zeitlich aus ihrer höheren Ebene. Tatsächlich veranlasst uns die Illusion der Zeit, jede kosmische Ebene so zu sehen, als liege sie unter derjenigen, aus der sie geboren wurde.

Die höchste Unterebene jeder kosmischen Ebene ist in ihrer Essenz so hoch wie die höchste Unterebene jeder anderen kosmischen Ebene. Je niederer jedoch die kosmische Ebene ist, desto schneller verfestigt sich die Hierarchie auf jener Ebene, wenn sie sich „abwärts“ entfaltet. Daher ist die spirituelle Essenz der niedersten oder siebenten kosmischen Ebene ebenso hoch wie die der ersten, zweiten oder jeder anderen kosmischen Ebene.

Deshalb sprechen wir z. B. davon, dass das Herz der Sonne – des Globus D der Sonnenkette – ein Teil der Mutter-Substanz im sechsten oder auch siebenten Zustand dieser Mutter-Substanz ist. Hierauf werden wir im Einzelnen später zurückkommen. Das bedeutet, dass diese verschiedenen Ebenen tatsächlich nicht übereinander gelagert, sondern vermischt sind und sich gegenseitig beeinflussen. Und deshalb entwickeln sich die Lebensatome oder Monaden nicht nur abwärts und wieder aufwärts, sondern auf jeder Ebene sozusagen horizontal.

Die erste oder höchste kosmische Ebene ist die erste oder höchste Schicht des kosmischen Aurischen Eies; wir können sie auch den kosmischen Ātman, den Paramātman, nennen. Das Höchste der zweiten oder nächstniederen kosmischen Ebene ist in der Essenz gleich der zweiten ātmischen Unterebene der ersten kosmischen Ebene oder großen ātmischen Ebene. Das Höchste der dritten kosmischen Ebene ist in der Essenz gleich der dritten ātmischen Unterebene der ersten kosmischen Ebene; und so weiter auf der Stufenleiter abwärts. Daher ist die ātmische Unterebene der siebenten oder niedersten kosmischen Ebene in ihrer Essenz gleich der siebenten oder niedersten Unterebene der höchsten oder ātmischen Hierarchie des Kosmos. Sie ist sozusagen eine Reflexion der niedersten unter-ātmischen Ebene der ersten kosmischen Ebene. Deshalb ist jedes kleine Lebensatom sogar auf dieser physischen Ebene eine siebenfältige Wesenheit, denn es besitzt in seinem Herzen die Essenz der ersten kosmischen Ebene oder des höchsten Ātman des Kosmos plus der Essenzen aller dazwischenliegenden fünf kos­mischen Ebenen.

Die höchste ātmische Ebene des Kosmos enthält daher in sich eingehüllt alle anderen niederen ātmischen Grade des entfalteten Kosmos. Denn die höchste Ebene entfaltet sich in sieben (oder zwölf), und aus diesen entfalten sich alle anderen ātmischen Essenzen der niederen kosmischen Ebene. Die ātmische Unterebene der zweiten kosmischen Ebene können wir als eine Ableitung des Buddhi-Ātman der ersten kosmischen Ebene bezeichnen. Der Ātman der dritten kosmischen Ebene wäre eine Ableitung des Manas-Ātman der ersten kosmischen Ebene, und so weiter abwärts entlang der entfalteten kosmischen Hierarchie.

Es mag hier von Interesse sein zu erwähnen, dass die alten buddhistischen Initiierten die kosmischen Welten und Ebenen einer strukturellen Einheit in drei allgemeine Gruppen oder Dhātus einteilten: Arūpa-Dhātu, Rūpa-Dhātu und Kāma-Dhātu.

Betrachten wir einmal unsere Planetenkette und versuchen wir, die sieben kosmischen Ebenen, auf denen ihre zwölf Globen verteilt sind, in die drei Gruppen der Dhātus einzuteilen. Dann kann der niederste der Dhātus, der Kāma-Dhātu, als die sieben manifestierten Globen angesehen werden, und der Rūpa-Dhātu entspricht den fünf höheren der zwölf Globen unserer Kette. Der Arūpa-Dhātu oder die formlosen Welten würden den drei höchsten Ebenen über den sieben entsprechen, auf denen sich diese zwölf Globen befinden, und so die Anzahl der zehn Ebenen des Sonnensystems voll machen. Tatsache ist jedoch, dass diese Zuordnung der Dhātus etwas willkürlich ist, weil man verschiedene Einteilungen mit gleicher Logik machen könnte. Alle derartigen Aufteilungen des Universums sollten etwa so wie Diagramme angesehen werden: Sie geben eine gute Vorstellung und stimmen streng mit dem Aufbau der Natur überein, aber sie sind nicht starr und fest. HPB selbst ordnet die Globen in anderer Weise an, indem sie diese mit den sieben Globen der Kabbala vergleicht.11

Betrachten wir einmal unsere Planetenkette und versuchen wir, die sieben kosmischen Ebenen, auf denen ihre zwölf Globen verteilt sind, in die drei Gruppen der Dhātus einzuteilen. Dann kann der niederste der Dhātus, der Kāma-Dhātu, als die sieben manifestierten Globen angesehen werden, und der Rūpa-Dhātu entspricht den fünf höheren der zwölf Globen unserer Kette. Der Arūpa-Dhātu oder die formlosen Welten würden den drei höchsten Ebenen über den sieben entsprechen, auf denen sich diese zwölf Globen befinden, und so die Anzahl der zehn Ebenen des Sonnensystems voll machen. Tatsache ist jedoch, dass diese Zuordnung der Dhātus etwas willkürlich ist, weil man verschiedene Einteilungen mit gleicher Logik machen könnte. Alle derartigen Aufteilungen des Universums sollten etwa so wie Diagramme angesehen werden: Sie geben eine gute Vorstellung und stimmen streng mit dem Aufbau der Natur überein, aber sie sind nicht starr und fest. HPB selbst ordnet die Globen in anderer Weise an, indem sie diese mit den sieben Globen der Kabbala vergleicht.12

Der Kāma-Dhātu oder die Welt der Wünsche entspricht den Ebenen und Globen, welche die Welten aus mehr oder weniger wirklicher Materie sind; der Rūpa-Dhātu oder die Form-Welt entspricht den Ebenen des Sonnen­systems oder der Kette und den Globen auf ihnen, die etherischer sind; andererseits umfasst der Arūpa-Dhātu oder die formlose Welt die Ebenen, die für uns keine wirkliche Materie sind, sie sind weder grob noch etherisch, sondern rein spirituell und deshalb für uns formlos. Alle diese Dhātus beziehen sich sowohl auf den Bewusstseinszustand der Wesen in ihnen als auch auf die Ebenen und Globen selbst.

Von einem anderen Gesichtspunkt aus betrachtet, können diese drei Gruppen kosmischer Ebenen kurz in folgender Weise beschrieben werden: Die höchste Gruppe ist die „bildlose“ Gruppe; dazwischen liegt das „bildhafte“ System und die dritte und niederste Gruppe ist das „Wunsch“-System – Letzteres bedeutet jene Ebenen oder Welten, in welchen Wesen in relativ materiellen oder grob materiellen Vehikeln mit geeigneten Sinnesorganen leben, die von einem bis jetzt noch nicht gestillten Wunsch oder Hunger nach einer Existenz in den Sphären der Materie erzeugt wurden.

Daher umfasst das Kāma-Dhātu-System unsere eigene physische kosmische Ebene zusammen mit drei anderen, uns unsichtbaren, die entlang einer etherischen Skala aufsteigen. Alle zusammen bilden eine Ansammlung von vier Ebenen des Kosmos, auf denen wir die sieben Globen der Planetenkette anordnen können. Dann folgt aufwärts das nächste System von Welten oder Ebenen, das den Rūpa-Dhātu umfasst, ein ebenfalls siebenfaches Gruppen­system, das gradweise in etherische und spirituelle Ebenen eingeteilt ist, bis sich die höchste Welt auf dieser dazwischenliegenden Skala mit der niedersten des Arūpa-Dhātu mischt, der wiederum ein Gruppensystem von sieben Welten oder Ebenen ist.

Diese drei Dhātus, die in immer etherischere Bereiche aufsteigen, bilden alle kosmischen Ebenen in jedem universalen Sonnensystem. Über ihnen gibt es jedoch andere, noch spirituellere Ebenen, die sich bis zum Göttlichen hin erstrecken, und in diesen letzten Bereichen des Seins sind jene Wesenheiten zu finden, die Nirvāṇa erreicht haben. Die höheren Prinzipien eines universalen Sonnensystems erreichen auf der kosmischen Skala diese spirituell-göttlichen Bereiche des Seins am Ende des Mahā-Saurya-Manvantara und treten auf diese Weise in ihr Para-Nirvāṇa ein.

Das Ausatmen Brahmās erfolgt aus diesen para-nirvāṇischen, spirituell-göttlichen Bereichen der Galaxie. Dabei geht dieses Ausatmen langsam durch alle Zwischenebenen hinab, bis unsere physische Welt am Beginn ihres Manvantara erscheint, zuerst als ein kosmischer Komet, der sich entwickelt, um ein Nebel zu werden und als ein universales Sonnensystem zu enden. Wenn das Mahā-Saurya-Pralaya herannaht, findet der umgekehrte Vorgang des Einrollens oder Einatmens statt. Die Wesen, Energien und Substanzen verschwinden allmählich in ihm wie eine Schriftrolle, die eingerollt wird, angefangen mit den niedersten kosmischen Ebenen. Dies geschieht, weil sich die allgemeine Lebenskraft des universalen Sonnensystems immer höher und weiter nach innen durch alle Ebenen des Trailokya13 zurückzieht und dabei jede Ebene und alle Wesen auf und in ihr einsammelt; und so erreicht sie schließlich die unvorstellbaren oder para-nirvāṇischen Regionen der gött­lichen Prinzipien der Galaxie.

Was Nirvāṇa oder Para-Nirvāṇa für eine Klasse von Wesenheiten ist, muss nicht notwendigerweise auch für eine andere, höhere Klasse so sein. Mit anderen Worten, der Ring-überschreite-mich-nicht ist keine besondere Ebene oder Sphäre, sondern wechselt mit den verschiedenen Klassen von Wesenheiten. Wie HPB in Bezug auf die sieben Globen unserer Planetenkette sagte, die auf den vier untersten kosmischen Ebenen existieren:14

Das sind die vier niederen Ebenen kosmischen Bewusstseins, die drei höheren Ebenen sind dem menschlichen Intellekt in seinem gegenwärtigen Entwicklungszustand unzugänglich. Die sieben Zustände des menschlichen Bewusstseins gehören in ein ganz anderes Kapitel.

Wenn HPB erklärt, dass der menschliche Intellekt nicht höher aufsteigen kann als bis zur vierten makrokosmischen Ebene – auf der sich der erste und der siebente Globus der Planetenkette befinden –, so heißt das nicht, dass wir unseren Ursprung von jener Ebene herleiten, sondern lediglich, dass der höhere Teil unserer gegenwärtigen Konstitution als eine kos­mische Wesenheit jetzt nicht darüber hinausgehen kann. Jeder von uns ist im Herzen des Herzens des Gottes im Inneren eine Unendlichkeit. Doch als eine menschliche Wesenheit können wir uns in Gedanken und mit unserem Erkenntnisvermögen nicht über die vierte, makrokosmische Ebene erheben, auch nicht mit dem am höchsten und am großartigsten entwickelten menschlichen Verstand. Wenn wir von der gewöhnlichen Menschlichkeit in die Quasi-Göttlichkeit hinübergegangen sein werden, werden wir fähig sein, in selbstbewusstem Denken und spiritueller Einsicht sogar jenseits dieser vierten Ebene zu gelangen.

Die Götter können zu der ersten oder höchsten der sieben makrokosmischen Ebenen aufsteigen. Aber auch sie können in ihrem gegenwärtigen Zustand der Göttlichkeit nicht über den Ring-überschreite-mich-nicht hinaus­gehen, womit die äußerste Grenze ihres Bewusstseins und Erkenntnisvermögens gemeint ist. Die Flügel ihres Geistes können sie nicht höher, nicht weiter, nicht tiefer in die Essenz des Seins tragen. Diese Ausdrücke hoch, tief, weit, die nur für unser physisches Universum angewendet werden, werden benutzt, weil wir keine geeigneten Worte haben, um die spirituelle Tatsache eines immer mehr zunehmenden Eindringens in die Arkana des Herzens der Natur auszudrücken.

Wenn wir vom Ring-überschreite-mich-nicht lesen, sollten wir uns daran erinnern, dass sich dieser Ring auf den Zustand oder die Evolution jeder individuellen Wesenheit bezieht. Der Ring-überschreite-mich-nicht eines Gottes würde die äußerste Ausdehnung des Bewusstseins und der vitalen Aktivität bedeuten, die er mit seiner göttlichen Kraft erreichen kann. In ähnlicher Weise würde der Ring-überschreite-mich-nicht eines Buddhas die äußerste Fähigkeit des Buddhas sein, bewusst auf seiner eigenen, weitesten, spirituell-vitalen Sphäre zu sein und in ihr zu handeln. In genau der gleichen Weise ist der Ring-überschreite-mich-nicht eines Menschen die Grenze, über die er in seiner gegenwärtigen evolutionären Entfaltung in seinem Bewusstsein oder selbstbewussten Handeln nicht hinausgehen kann. Daher meint man mit dem Ring-überschreite-mich-nicht nicht so sehr eine besondere kosmische Ebene, sondern eher die Fähigkeit einer Wesenheit, über die sie noch nicht hinaus­gehen kann. Zum Beispiel ist gegenwärtig für die Tiere auf Erden ihr lediglich unmittelbares Bewusstsein, das sie noch nicht zu einem Selbstbewusstsein entfalten können, ihr Ring-überschreite-mich-nicht; aber die Menschen haben diesen Ring überschritten, weil sie Selbstbewusstsein erlangt haben.

Wie HPB in der Geheimlehre (Bd. I, S. 135) schreibt:

Der Chemiker geht bis zum Laya- oder Nullpunkt der materiellen Ebene, mit der er sich beschäftigt, und bleibt dort stehen. Der Physiker oder der Astronom rechnet mit Milliarden von Meilen jenseits der Nebel und bleibt dann ebenfalls stehen; der halbinitiierte Okkultist stellt sich vor, dass dieser Layapunkt auf irgendeiner Ebene liegt, die dem menschlichen Intellekt noch fassbar ist, wenn auch nicht auf der physischen Ebene. Der voll Initiierte weiß jedoch, dass der Ring „Überschreite-mich-nicht“ weder eine Lokalität ist noch nach der Entfernung gemessen werden kann, sondern dass er in der Absolutheit der Unendlichkeit existiert. In dieser „Unendlichkeit“ des voll Initiierten gibt es weder Höhe noch Breite oder Tiefe, sondern alles ist unergründliche Tiefsinnigkeit, die hinabreicht vom Physischen bis zum „Para-Para-Metaphysischen“. Mit dem Wort „hinab“ ist essenzielle Tiefe gemeint – „nirgends und überall“ – und nicht die Tiefe physischer Materie.

Lokas und Talas

In dieser doppelten Weiterentwicklung ist unsere Welt – die einzige, die wir objektiv beurteilen können – nicht eine einzelne Welt, sondern auf jedem Planeten eine Mischung aus zwei, von der die anderen ausstrahlen, von denen unsere Welt oder Erde ihrerseits ausgestrahlt wurde. Daher hat die Menschheit in der ersten Runde auf Planet [Globus] A am Satya und Atala teil; in der zweiten Runde – auf Planet [Globus] B – ist es Tapas-Vitala; in der dritten – Janas-Sutala; in der vierten Mahâr Rasâtala, usw., und mit fortschreitender Abstufung in Rassen und Unterrassen spiegelt sie gemäß dem Auf- und Abstieg die physischen und spirituellen Eigenschaften und Merkmale von ihnen allen individuell wider.

The Letters of H. P. Blavatsky to A. P. Sinnett, S. 2523

Zunächst einmal sind Lokas und Talas nicht etwas, was von den Wesen­heiten, die in ihnen wohnen, unterschieden oder getrennt ist. Tatsache ist, dass diese Sphären oder Lokas und Talas wirklich im grundsätzlichen Wesen identisch sind mit den Prinzipien und Elementen eines Kosmos und ebenso mit den Ebenen einer Hierarchie, ob diese Hierarchie nun ein Sonnensystem, eine Planetenkette oder ein Mensch ist.

Wie früher erklärt wurde, sind es die kosmischen Elemente oder Element-Prinzipien, die zuerst erscheinen, wenn sich die Welten am Beginn eines kosmischen Manvantara entfalten. Nehmen wir zur Illustration eine kosmische Ebene: Sie entfaltet sich oder dehnt sich in ihre verschiedenen Welten aus, genau diese Welten oder Unterebenen sind die Loka-Tala-Zwillinge. Daher kann man die Ausdrücke Unterebenen und Lokas-Talas in ihrer Anwendung mehr oder weniger miteinander austauschen.

Die Lokas können die Prinzipien oder Energien einer Hierarchie genannt werden und ihre entsprechenden Talas deren Elemente oder substanziellen bzw. materiellen Aspekte. Alle sieben Lokas und Talas mischen sich ständig untereinander und erzeugen gegenseitige Wechselwirkungen und sie gestalten gemeinsam das Universum mit seinen verschiedenen untergeordneten Hierarchien. Wir können von einem Tala als dem materiellen Aspekt der Welt sprechen, in der es überwiegt, und genauso können wir einen Loka als den spirituellen Aspekt der Welt betrachten, in der er vorherrscht. Jeder Loka existiert zusammen mit seinem entsprechenden Tala auf derselben Ebene und kann nicht von ihm getrennt werden. Analog hierzu ist die Konstitution des Menschen eine Hierarchie eigener Art und deshalb eine aus Lokas und Talas gebildete zusammen­gesetzte Wesenheit.

Das nachfolgende Diagramm stellt die sieben manifestierten kosmischen Ebenen mit den zwölf Globen einer Planetenkette sowie die Lokas und Talas dar, durchzogen von den Lebenswogen in den verschiedenen Runden; und in einer noch kleineren Größenordnung die Sub-Lokas und Sub-Talas in Verbindung mit den Rassen eines Globus der Kette, wie z. B. unserer Erde. Dieses Diagramm zeigt, dass unsere gegenwärtige menschliche Lebenswoge, die jetzt auf Globus D ist, sich auf der niedrigsten oder siebenten kosmischen Ebene oder im Bhūr-Loka-Pātāla befindet; und weil wir in der vierten Runde sind, sind wir in der vierten Welt des Loka-Tala-Systems, Maharloka-Rasātala; aber weil wir auch in der fünften Wurzelrasse dieser vierten Runde sind, sind wir in der Svarloka-Talātala-Welt.

Die zweifache Siebenheit der aufeinander einwirkenden und sich unter­einander mischenden Lokas und Talas kann zumindest von einem Standpunkt aus als die spirituellen Pole und die Trägerpole eines Universums angesehen werden. In unserem eigenen Sonnensystem stellen sie die evolvierten und evolvierenden Welten oder Unterebenen einer jeden der sieben kosmischen Ebenen dar, auf denen die zwölf Globen unserer Planetenkette verteilt sind. Infolge der sich wiederholenden Struktur des Sonnensystems enthält jeder Globus alle Lokas und Talas, die wir seine Sub-Lokas und nennen können.

Außerdem wird man bemerken, dass die Talas besonders auf dem absteigenden Bogen angeordnet sind, dass die Lokas und Talas sich in Globus D das Gleichgewicht halten – dem Wendepunkt unserer Kette –, und dass die Lokas besonders dem aufsteigenden Bogen zugeteilt sind. Tatsächlich bedeutet dies, dass die Lokas der leuchtende Bogen sind oder vielmehr jener Ablauf von Natur und Wesenheiten, in denen der Geist überwiegt. Die Talas sind dagegen der schattige Bogen oder jener Ablauf von Natur und Wesen, in denen Materie vorherrscht. Dies sollte nicht dahingehend missverstanden werden, dass es keine Lokas auf dem absteigenden und keine Talas auf dem aufsteigenden Bogen gäbe. Die Sache ist die, dass die Talas besonders auf dem absteigenden Bogen entfaltet und die Lokas dort relativ zurückgezogen sind. Auf dem aufsteigenden Bogen sind dagegen die Lokas besonders manifestiert und die Talas relativ zurückgezogen. Jeder Loka hat seinen zugehörigen Zwilling oder Tala. Und jedes dieser Paare ist untrennbar, obwohl manchmal entweder die Loka- oder die Tala-Qualität mehr manifestiert ist.

Die zwölf Globen unterscheidet die Tatsache, dass der Loka und das Tala der kosmischen Ebene, auf der sich der einzelne Globus befindet, für diesen vorherrschen oder am stärksten wirken. Wir sind z. B. auf der niedersten oder der siebenten Ebene des Sonnensystems. Deshalb sind unser Loka und Tala der Bhūr-Loka und das Pātāla des Sonnensystems. Da wir uns aber in der vierten Runde befinden, ist der gemeinsame Einfluss von Maharloka-Rasātala vergleichsweise sehr stark in uns, doch wirken sie zusammen mit Bhūr-Loka und Pātāla, und durch Letztere als Obertöne, um einen musikalischen Ausdruck zu gebrauchen.

Nehmen wir jetzt Globus B. Wenn wir der siebenfachen Skala folgen, werden wir sagen, dass Globus B vereinigtes Talā-Tala und Svar-Loka ist; aber in Anbetracht der Tatsache, dass sich der Globus auf der Tala-Seite, der absteigenden, materiellen Seite befindet, ist die Wirkung von Talā-Tala stärker als die des Svarloka-Teiles von Globus B. Oder nehmen wir Globus E, in dem Bhuvar-Loka mit Mahā-Tala wirkt und sich mit ihm vermischt, aber hier wird die Bhuvar-Loka-Qualität mehr betont.

Wir stellen fest, dass die höchste kosmische Ebene eine Vereinigung von Satya-Loka und Atala ist. Die zweite kosmische Ebene ist wiederum eine Verbindung von Tapar-Loka und Vitala, die zusammenwirken wie die positiven und negativen Pole; in der Elektrizität kann man sie nicht trennen. Aber während einer Zeitspanne oder eines Augenblicks der Evolution oder auf einem Teil des Rassenbogens herrscht entweder ein Loka oder ein Tala mehr vor als sein entgegengesetztes Tala oder Loka.

Weiter abwärts gesehen vermischen sich auf der dritten kosmischen Ebene Janar-Loka und Sutala und wirken zusammen. Auf der vierten kosmischen Ebene herrschen Mahar-Loka und Rasā-Tala gemeinschaftlich vor – und gerade auf und in dieser vierten Ebene der sieben manifestierten Ebenen werden die gröbsten Formen, die größte Dichtheit, angetroffen. Als Nächstes wird die fünfte kosmische Ebene aus Svar-Loka und Talā-Tala gebildet; dann verkörpert die sechste kosmische Ebene Bhuvar-Loka und Mahā-Tala; und schließlich erreichen wir den Boden des Abstiegs mit der siebenten oder niedrigsten kosmischen Ebene, die Bhūr-Loka und Pātāla verkörpert, die niedrigsten Loka-Tala-Zwillinge in der hierarchischen Reihe.

Daher können wir mit Recht sagen, dass jeder Globus einer Planetenkette die Verkörperung des Svabhāva seiner überwiegenden Loka-Tala-Zwillinge ist. Doch alle anderen Lokas und Talas finden in jedem Globus ebenfalls ihren Ausdruck. Da jeder Globus siebenfach (und tatsächlich zehn- und sogar zwölffach) ist, sind die kosmischen Ebenen und die Lokas und Talas ebenfalls in ihrem charakteristischen Svabhāva sieben-, zehn- oder zwölffach. Zur Erklärung: Der höchste Globus auf der ersten kosmischen Ebene ist Satyaloka-Atala, und da er siebenfach ist, enthält er alle anderen Lokas und Talas, aber im Satyaloka-Atala-Zustand, d. h. sie sind alle latent in ihm vorhanden, als Saat dort bereitgehalten, noch nicht manifestiert.

Folgt man dem Diagramm abwärts, erhält man das Bild eines ausgedehnten Universums, das entfaltet ist in Bewusstseinssphären, Globen, kosmischen Ebenen, sonst Lokas und Talas genannt, bis wir zuletzt Globus D, unsere Erde, erreichen. Wir nennen sie Bhūr-Loka-Pātāla, weil sie ein Ausdruck der Bhūr-Loka-Pātāla-Eigenschaften ist. Ebenso ist die Sonne, die wir sehen, das Bhūr-Loka-Pātāla der Sonnenkette. Der sichtbare Planet Venus ist das Bhūr-Loka-Pātāla der Venuskette, usw. für alle anderen Planeten.

Analogie ist der Hauptschlüssel – einfach weil die Natur in dieser Weise geschaffen ist, mit sich selbst übereinstimmt, mit ihren eigenen Teilen und Kräften zusammenpasst, und deshalb muss der kleine Teil des Großen ebenfalls das enthalten, was das Große enthält. Wenn wir dies auf die Lokas anwenden, so können wir folgern, dass jeder Teil des Universums, ob es in sieben, zehn oder zwölf Teile eingeteilt ist, dieselbe Anzahl der Charakteristika besitzen wird. In der siebenfachen Skala manifestierten jeder Loka und jedes Tala ihre Kräfte in sieben verschiedenen Stärkegraden, und deshalb haben wir siebenmal sieben Lokas und Talas, was zusammen neunundvierzig Loka-Tala Zwillinge ergibt.

Die menschliche Lebenswoge in den Loka-Talas

Diese [Lokas und Talas] sind Welten – für ihre jeweiligen Bewohner sind sie so fest und wirklich wie unsere. Alle haben dennoch ihre eigene Art, ihre eigenen Gesetze, Sinne – die nicht unsere Art, Gesetze oder Sinne sind. Sie gehören in Raum und Zeit nicht zu uns – so wie wir in Raum und Zeit nicht zu ihnen gehören –, denn die 3-dimensionale Welt misstraut der 4-dimen­sio­nalen, so wie Letztere der Existenz unserer niederen Welt misstraut.

The Letters of H. P. Blavatsky to A. P. Sinnett, S. 249

In Verbindung mit der Evolution der in und auf den sieben manifestierten kosmischen Ebenen wandernden Wesenheiten, die deshalb in den verschiedenen Lokas und Talas tätig sind, ist es wichtig, sich zu erinnern, dass die kosmischen Ebenen und gleichzeitig die Lokas und Talas von zwei verschiedenen Blickpunkten aus betrachtet werden können: a) Im Sinne der Evolution bezeichnen sie die fortschreitende und stetige Entfaltung von Kräften und Fähigkeiten; und b) in dem Sinne, dass man in den kosmischen Ebenen und in den Lokas und Talas die Entfaltungen der kosmischen Struktur vom Standpunkt der Dichte und der entsprechenden Etherhaftigkeit betrachtet.

Vom Spirituellen ausgehend schreitet die Entwicklung durch sämtliche Zwischenebenen fort, bis wir in direkter Linie zum Ende des evolutionären Bogens kommen, wie er im Diagramm der Globen einer Planetenkette gezeigt ist; und wenn der Tiefpunkt des Bogens erreicht ist, beginnt der Aufstieg zum Geist hin, aber dennoch geht der evolutionäre Fortschritt kontinuierlich voran. Die evolvierenden Lebenswogen wandern ständig um die Planetenkette und durch die verschiedenen Globen weiter, zuerst auf dem abwärts führenden Bogen, dann kehren sie um und steigen auf dem aufwärts führenden Bogen empor, bis der Geist wieder erreicht ist. Dabei entfalten die Lebenswogen aus ihrem Innern ununterbrochen alle möglichen Kräfte, Fähigkeiten, Eigenschaften und Qualitäten, welche die evolutionäre Reise zur Folge hat.

Bezogen auf die Lokas und Talas beginnt die Evolution für die Monaden­klassen im Satyaloka-Atala und bewegt sich ununterbrochen vorwärts, bis das Bhūr-Loka-Pātāla erreicht ist oder bis die evolutionäre Fähigkeit in den Monaden voll erblüht ist. Doch die dichteste kosmische Ebene mit den dazugehörigen dichtesten Lokas und Talas ist die vierte in der Reihe der Ebenen und Lokas und Talas. Mit der fünften Ebene und ihrem entsprechenden Loka-Tala-Zwillingspaar beginnend und danach weiter auf der ansteigenden Skala wächst die Dichte weniger proportional und das Etherische wird mehr betont, sodass, wenn die evolvierenden Monaden das Ende der siebenfachen evolutio­nären Reise im Bhūr-Loka-Pātāla erreichen, sie dies als evolvierte spirituelle Monaden tun mit den erblühenden Fähigkeiten und Eigenschaften, jedoch auf den Stufen des Bhūr-Loka-Pātāla, die höchst etherisch und relativ spirituell sind.15

Zur Erläuterung: Wenn unsere menschliche Lebenswoge die siebente Wurzelrasse in dieser Runde auf dieser Erde erreicht haben wird, wird ihr Zustand etherischer sein (weil sie in den höheren Teilen von Bhūr-Loka-Pātāla ist), denn unsere Lebenswoge entsprach diesem Zustand, als sie in der vierten Wurzelrasse, dem Maharloka-Rasātala, unseres Globus und unserer Rassenevolution war. Wenn unsere menschliche Lebenswoge wiederum die siebente Runde auf dem höchsten oder siebenten Globus erreicht haben wird – um das Siebener-System zu gebrauchen –, werden wir am Ende jeder mög­lichen Evolution im derzeitigen Ketten-Manvantara sein und uns in den Satyaloka-Atala-Bereichen des Etherischen befinden. Dann werden die Individuen unserer Lebenswoge, die die Rasse erfolgreich durchlaufen haben, vorbereitet sein, als relativ evolvierte Dhyāni-Chohans in ihr Nirvāṇa einzugehen – praktisch als eine Rasse kleinerer Buddhas.

Kurz, wir sollten im Gedächtnis behalten, dass die Evolution sozusagen in gerader, direkter Linie voranschreitet, von den höchsten zu den niedersten Sphären, dann umkehrt und zu den höchsten Sphären zurückkehrt; aber das Dichteste und das Gröbste des Weltensystems oder der Lokas und Talas werden in der manifestierten vierten Phase gefunden – wenn wir wieder das Siebener-System anwenden.

Wenn die Monade zu demselben Zustand zurückkehren würde, in dem sie ihre Wanderungen begann, würde das lediglich eine Rückkehr zum nicht-selbstbewussten Zustand der Monade oder des Jīva sein. Aber das ist nicht der Fall; wir entwickeln uns vorwärts in gleichbleibender Richtung und erreichen schließlich den höchsten Punkt als selbstbewusste, individualisierte Wesenheiten. Mit anderen Worten: Die Natur schafft diese manifestierten Ebenen, um ein Tätigkeits- und Bewusstseinsfeld zu haben, die für die hochentwickelten und evolvierten Jīvas geeignet und passend sind, um in ihnen zu wirken; und die Rückkehr zur Gottheit am Ende eines Manvantara, gleich welcher Größe, ist ein Wiedereintritt nicht in die früheren Zustände, sondern in die höchsten Ebenen als evolvierte, selbstbewusste Wesen. Wir steigen zum Beispiel nicht auf der Kette zur vierten Unterebene des Bhūr-Loka-Pātāla herab und gehen dann aufwärts durch dieselben Ebenen zurück, bis wir die früheren Ebenen oder Zustände erreichen, weil das lediglich dem englischen Ausspruch gleichen würde: „Der König von Frankreich und seine 40 000 Mannen zogen ihre Schwerter und steckten sie wieder ein.“ Wir gehen vielmehr stetig durch alle sieben Ebenen oder Unterebenenen, ganz gleich auf welcher kosmischen Ebene es ist, voran; und die Folge daraus ist, nachdem der abwärts führende Bogen beendet ist und der Aufstieg zur Spiritualität beginnt, geht es nicht zurück, sondern vorwärts – durch die Ebenen, die noch nicht durchschritten worden sind, und zwar in die höheren und spirituelleren Teile dieser Ebenen.

Um es noch einmal zu wiederholen: Die vierte Ebene und die vierten Loka-Tala-Zwillinge sind die gröbsten in der Reihe, und die Ebenen, die ihnen vorangehen und diejenigen, die ihnen folgen, sind nach beiden Richtungen hin etherischer. Anders gesagt, Ebenen oder Loka-Tala-Systeme werden dichter und dichter, bis die vierte Ebene oder das vierte Loka-Tala-System erreicht ist; dann steigen sie wieder zu etherischeren Ebenen und Loka-Tala-Systemen auf, obwohl die Evolution in „direktem Kurs“ stetig voranschreitet und dabei Fähigkeiten, Kräfte und Eigenschaften entfaltet.

Genau hier liegt ein bedeutender Punkt. Wenn wir die zwölf Globen betrachten, sehen wir, dass Bhūr-Loka plus Pātāla eine Widerspiegelung von Satya-Loka und Atala ist, ein Schatten des Geistes, der in die Wogen der siebenten kosmischen Ebene „fällt“. Auch die Talas wachsen mehr tala-gleich, wenn wir die Stufenleiter heruntergehen sozusagen mehr und mehr talaistisch. In ähnlicher Weise ist jeder Loka auf dem aufwärts führenden Bogen spiritueller als einer, der unmittelbar darunterliegt, bis wir den höchsten, den „Loka der Wirklichkeit“ erreichen.

Im Satyaloka-Atala vereinigen sich das höchste Tala und der höchste Loka in der monadischen Essenz der Planetenkette oder treten wieder in sie ein. Die auf diese Weise bezeichnete Unterscheidung auf den niederen Ebenen hört hier auf und deshalb vermengen sich die beiden oder werden eins. Anderer­seits haben wir im niedersten oder Globus D der Kette das am meisten evolvierte Tala, genannt Pātāla, das sich mit dem Alter Ego des am vollsten zum Ausdruck gekommenen Loka, Bhūr-Loka, vereint und zu ihm wird. Der Gedanke ist äußerst interessant, weil wir auf der obersten Ebene die höchsten Lokas und Talas finden, die zur tatsächlichen Gleichheit verschmelzen; und auf der untersten oder siebenten kosmischen Ebene verschmelzen die niedersten Lokas und Talas ebenfalls zu einer fast nicht unterscheidbaren Einheit – aber in einer Weise, die der Undifferenziertheit in den höchsten entgegengesetzt ist. Denn im niedersten Loka-Tala und im niedersten Globus wird die größte Entwicklung der innewohnenden Substanzen und Kräfte, Qualitäten und Eigenschaften, Merkmale und Möglichkeiten erzeugt.

Die Globen einer Kette – anders gesagt: die Lokas und Talas, die jeden Globus bilden – bleiben jedoch nicht während des ganzen Ketten-Manvantara auf derselben kosmischen Ebene, zu der sie jeweils gehören und auf der sie sich befinden, denn diese Globen gehen im Verlauf der Zeitalter selbst durch die kosmischen Ebenen abwärts, bis sie den evolutionären Boden des Bogens erreicht haben; dann steigen sie wieder aufwärts, bis jeder Globus die spirituellen Ebenen vor einem neuen Ketten-Manvantara wieder erreicht.

Jeder Loka und jedes Tala repräsentiert als Zwilling die Bipolarität jeder Welt. Und gerade diese gegenseitige Beeinflussung ermöglicht es den evolvierenden Monaden, das hervorzubringen, was in ihnen verborgen liegt. Wie wir gesehen haben, werden tatsächlich die Lokas und Talas selbst aus Monaden verschiedener Evolutionsgrade aufgebaut. Und diese weniger entwickelten Monaden, aus denen das bauliche Gerüst der Welten oder Lokas und Talas zusammengesetzt ist, liefern die lebenden Vehikel oder Körper, ob kosmisch oder subkosmisch, in denen die fortgeschritteneren Monaden leben, evolvieren und die Zwecke ihrer karmischen Bestimmung erfüllen.

Daher kann sogar ein Mensch in mitfühlender Berührung mit den spiri­tuellen Kräften stehen, die unser Universum regieren, wenn er aus seinem Innern die Fähigkeit dazu entwickeln will, das zu tun, indem er sein Zentrum des Selbstbewusstseins in das Loka-Tala legt, das der inneren Ebene des Seins entspricht, in der er zurzeit sein möchte.

Die Lokas und Talas sollte man sich wirklich als Welten oder Sphären des Bewusstseins verschiedener Grade des Etherischen und der Spiritualität denken. Wir sollten uns in keinem Augenblick vorstellen, dass ein Mensch nur im Bhūr-Loka-Pātāla lebt, weil sein physischer Körper gerade in jenem Loka-Tala ist. Lassen Sie mich ein Beispiel geben, das vielleicht demonstrieren kann, wie zwei Individuen, die auf derselben kosmischen Ebene leben und deshalb auch im selben Loka-Tala-System jener Ebene, dennoch jeder ein inneres Leben in einer Loka-Tala-Welt führen kann, das von dem des anderen verschieden ist. Nehmen wir an, A und B sind Freunde. Sie mögen in A’s Studierzimmer sitzen, sie könnten auf einer Straße gehen oder sie könnten auf dem Lande auf einem mit Gras bewachsenen Hang ausruhen. Der eine ist ein Musiker, der andere ein Wissenschaftler. Nun befinden sich beide auf Globus D unserer Kette und auf der siebenten kosmischen Ebene und deshalb im Bhūr-Loka-Pātāla. Weil aber beide zu unserer gegenwärtigen fünften Wurzelrasse gehören, stehen sie auch unter dem Obertoneinfluss von Svarloka-Talātala. Weil wir uns als Lebenswoge in der vierten Runde befinden, unterliegen sie zusätzlich ebenfalls dem Obertoneinfluss von Maharloka-Rasātala. Genau diese gemeinsamen Faktoren oder diese gemeinsamen Fähigkeiten des Bewusstseins befähigen sie, einander zu verstehen, Freunde zu sein trotz der großen inneren Differenzen des Charakters – von Svabhāva.

Während diese beiden Menschen zusammen sind, ist dennoch die Aufmerksamkeit und das innere Bewusstsein von A sagen wir in einem der höheren Loka-Tala-Systeme, möglicherweise sogar vorübergehend im Janarloka-Sutala; doch im selben Augenblick können die Gedanken und das innere Bewusstsein des anderen in seinem eigenen Maharloka-Rasātala sein. Gerade hier liegt der geheime Schlüssel, den der Adept häufig benutzt, wenn er mit den inneren Bereichen in Verbindung treten will. Er erhebt sein Bewusstsein aus dem Bhūr-Loka-Pātāla und legt es in das Loka-Tala, in dem er wirken möchte.

Die Verflechtung der Lokas und Talas

Man braucht über die Unterschiede zwischen den Ebenen, Lokas und Talas, Prinzipien und Elementen überhaupt nicht zu erschrecken, denn wenn wir die Essenz all dieser verschiedenen Dinge betrachten, sehen wir, dass sie gleich sind; es sind lediglich unterschiedliche Betrachtungsweisen des Raumes in seinen Erscheinungen.

Der Mensch als Mikrokosmos wiederholt durch Analogie in seiner ganzen Struktur das, was der Makrokosmos oder das Universum enthält. Wir haben schon gelernt, dass die sieben Prinzipien des Menschen nur eine andere Betrachtungsweise der verschiedenen Schichten des Aurischen Eies sind und dass diese Schichten tatsächlich den Lokas und Talas des Universums sehr nahe kommen. Alle diese Anhäufungen von Schichten oder Prinzipien und Elementen entsprechen den kosmischen Ebenen, wenn man jede als eine Einheit betrachtet.

Weder die Schichten des Aurischen Eies noch die Lokas und Talas im Kosmos nehmen denselben Raum ein, obwohl sie im Makrokosmos und im Mikrokosmos die individuelle Wesenheit durchdringen und umgeben. Ich meine, dass sich die mehr etherischen und noch mehr die spirituellen Lokas und Talas eines Kosmos oder die mehr etherischen und spirituellen Schichten des Aurischen Eies eines Menschen nach außen und nach innen als eine Aura oder Atmosphäre erstrecken, die die Wesenheit umgibt. Während die niedersten Lokas und Talas und die niedersten Schichten des Aurischen Eies praktisch das physische Vehikel sowohl des Kosmos wie auch des Menschen sind, reichen die höheren Lokas und Talas und die höheren Schichten des Aurischen Eies weit über ihre physischen Vehikel hinaus. Gerade diese weit gestreuten Auren halten eine Wesenheit in ständiger spiritueller und psychovitaler Berührung mit anderen Wesenheiten ihrer Art: mit anderen Teilen des Universums bei einem Kosmos und mit anderen Teilen der Welt bei einem Menschen.

Die wirkliche Bedeutung der Lehre liegt darin, dass die spirituelle Wesenheit, die ständig durch das Laya-Zentrum strömt, Strahlen hat, die weit über die materielleren Träger hinausreichen. In den niedersten Trägern strahlen sie kaum weiter als bis zu deren eigenen Eingrenzungen. Mit anderen Worten, die inneren Reiche eines Menschen (oder eines Globus) sind die verschiedenen Ebenen oder Sphären des Aurischen Eies. Dieser Gedanke ist im Vishṇu-Purāṇa, einem der brahmanischen Werke, enthalten:

Die Erdsphäre (oder Bhūr-Loka) umfasst ihre Ozeane, Berge und Flüsse und reicht so weit, wie die Strahlen von Sonne und Mond leuchten. Im gleichen Maße breitet sich die Himmelssphäre (oder Bhuvar-Loka) darüber aus (aufwärts bis zur planetarischen Sphäre oder zum Swar-Loka). Die Sonnenlaufbahn ist hunderttausend Meilen von der Erde entfernt; und die Mondlaufbahn hat die gleiche Entfernung von der Sonne. Im gleichen Abstand über dem Mond befindet sich der Bereich aller Mondkonstellationen. Der Planet Budha (Merkur) ist zweihunderttausend Meilen über dem Standort des Mondes, Śukra (Venus) hat dieselbe Entfernung von Merkur; Angāraka (Mars) ist ebenso weit über der Venus; und der Priester der Götter (Briha­spati oder Jupiter) ist ebenso weit von Mars entfernt; während sich Saturn (Śani) zweihundertundfünfzigtausend Meilen jenseits von Jupiter befindet. Die Sphäre der sieben Rishis (Ursa Major) ist hunderttausend Meilen über Saturn; und in ähnlicher Höhe über den sieben Rishis steht Dhruva (der Polarstern), der Drehpunkt oder die Achse des ganzen Planetenkreises. So, Maitreya, ist die Höhe der drei Sphären (Bhūr, Bhuvar, Swar), welche die Region der Konsequenzen der Werke bilden. Die Region der Werke befindet sich hier (oder im Land von Bharata).

Über Dhruva liegt in einer Entfernung von zehn Millionen Meilen die Sphäre der Heiligen (oder Mahar-Loka); ihre Bewohner verweilen in ihr während eines Kalpa (oder Tages von Brahmā). Doppelt so weit befindet sich der Jano-Loka, wo Sanandana und andere Söhne Brahmās mit reinem Gemüt ihren Wohnsitz haben. In vierfacher Entfernung gegenüber den letzten zwei liegt der Tapo-Loka (die Sphäre der Reue), der von den Vairājas genannten Gottheiten bewohnt wird, welche von Feuer nicht zerstört werden können. Sechsmal so weit (oder zwölf Karor – einhundertundzwanzig Millionen Meilen) befindet sich Satya-Loka (die Sphäre der Wahrheit), deren Bewohner den Tod nie wieder erfahren.16

II, VII, S. 2257

Mit anderen Worten, der Einflussbereich von Bhūr-Loka, unserer Erde, reicht wenig weiter als ihre Atmosphäre. Bhuvar-Loka besitzt eine Atmosphäre oder Aura, die sich bis zur Sonne ausdehnt, obwohl es eigentlich die nächste Welt oder der nächste Loka innerhalb der Erde ist; und Svar-Loka innerhalb von Bhuvar-Loka ist eine noch etherischere oder spirituellere Welt, deren Aura sogar bis zu Dhruva oder dem Polarstern reicht.

Wir könnten keine Verbindung mit Wesen außerhalb von uns oder mit anderen Globen oder Planeten oder gar mit unserer Sonne haben, wenn es nicht diese atmosphärischen Träger oder aurischen Strahlen sowohl auf unserer als auch auf anderen Ebenen gäbe. Ebenso wie ein Magnet sein Feld oder seine Atmosphäre hat, die über ihn hinausreichen, haben alle diese Lokas und Talas ihre entsprechenden Atmosphären.

Nehmen Sie unsere Erde oder unser Sonnensystem: Die höchsten Lokas und Talas sind bei beiden ihre entsprechenden Kontaktstellen mit anderen räumlichen Einheiten in der ganzen Unendlichkeit. Die etherischen und spirituelleren Lokas und Talas unserer Erde stellen den engen magnetischen und alle anderen Kontakte nicht nur mit den anderen Globen unserer Kette, sondern ebenso mit den anderen Planetenketten unseres Sonnensystems her. Dasselbe große Gesetz gilt für die Verflechtung unseres Sonnensystems mit anderen Sonnensystemen unserer Galaxie.

Aus dem Vorhergehenden ersehen wir, dass unsere spirituellen Prinzipien universal sind, was bedeutet, dass unsere Ātman-Buddhi uns mit dem ganzen Universum verbindet. In gleicher Weise ist der kosmische Ātman unseres Sonnensystems in seiner Ausdehnung universal und verflicht es mit der ganzen Galaxie. Diese erstaunliche Tatsache ist die Grundlage für die Aussage in der Hindu-Philosophie, dass das Wesen des Menschen, sein Ātman, mit dem Paramātman des Universums identisch sei.

Wenn wir uns mit den höheren Prinzipien unserer Konstitution erfolgreich verbinden und lernen, selbstbewusst in ihnen zu denken und zu fühlen, erlangen wir für die Dauer der Planetenkette – Milliarden Jahre – selbstbewusste Unsterblichkeit17, denn dann sind wir Jīvanmuktas. Natürlich müssen am Ende der Planetenkette solche befreiten Monaden, die nicht in der Lage sind, in noch weitere Bereiche selbstbewussten kosmischen Lebens höher zu steigen, dem Naturgesetz folgen und ihre nirvāṇische Ruheperiode erfahren. In diesem Zusammenhang mögen wir uns wohl fragen, ob die Lokas und Talas, die das Gefüge der zwölffachen Sonne bilden, mit denen einer Planetenkette oder eines Globus identisch sind. Oder anders, leiten die Lokas und Talas unserer Erde ihre Essenz und ihre Energie von der Sonne her, welche sie sozusagen von den Lokas und Talas einer Galaxie heruntertransformiert? Wenn das so ist, umfasst oder enthält ein Mensch die Loka-Tala-Kräfte einer Galaxie?

Die Antwort auf jede dieser Fragen ist kurz: ja. Unser Sonnensystem ist eine individuelle Einheit. Deshalb hat es seine eigenen Lokas und Talas auf der Sonnenstufe. Da die Lokas und Talas einer Planetenkette, oder eines jeden ihrer Globen, sich darin befinden und darin leben, ist es klar, dass sie im Grunde identisch mit jenen der Sonnenkette sind. Sie bewahren jedoch ihre eigene, jeweilige Individualität. So schließen auch die Lokas und Talas unserer Galaxie in ihrem Wesen die kleineren Lokas und Talas jedes Sonnensystems in dieser Galaxie ein. Daraus sehen wir, dass die Lokas und Talas unseres eigenen Sonnensystems individuelle Welten sind, die jedoch in dem umfassenderen, großartigeren System der galaktischen Welten enthalten sind, genauso wie die Lokas und Talas einer Planetenkette oder eines jeden ihrer Globen vom größeren Loka-Tala-System der Sonnenkette umgeben sind. Es sind Räder innerhalb von Rädern. In derselben Weise sind alle Lebens­atome, auf welcher Ebene auch immer, die die Konstitution eines Menschen bilden, individuelle Wesenheiten, die jedoch in der größeren menschlichen Wesenheit eingeschlossen sind.

Obwohl die Antwort auf obige Fragen bejahend ist, muss sie mit der Aussage eingeschränkt werden, dass jede kleinere, individuelle Welt oder jedes kleinere, individuelle Loka-Tala-Paar von der Lebensessenz des größeren Loka-Tala-Systems, in dem sie leben, umgeben und überdeckt ist. Daher können wir nicht sagen, dass das kleinere System identisch mit dem größeren ist, weil das größere und das kleinere jedes für sich ein Einzelwesen ist; dennoch sind sie, was die grundsätzliche Essenz betrifft, im großen Maßstab gesehen identisch. Die Unterschiede, die zwischen Lokas und Talas bestehen, ob auf der makrokosmischen Stufe oder auf der Stufe einer Planetenkette oder eines Globus, betreffen die Maße oder die Frequenzen der Schwingungen.

Daher enthält sogar der Mensch in seiner Konstitution als echte Grundlage seines Seins nicht nur die Loka-Tala-Kräfte und Substanzen unserer Galaxie, sondern ebenso die unseres Sonnensystems wie auch unseres Globus D, der Erde. Da er selbst ein Individuum ist, vereinigt er darüber hinaus alle größeren Loka-Tala-Kräfte mit seinen eigenen Loka-Tala-Kräften und Substanzen.

Diese schöne Tatsache der Natur erlaubt es dem Menschen, mit allen anderen Teilen des Universums auf derselben Frequenz in Beziehung zu treten, indem er in die Mysterien seines eigenen Wesens hineingeht und sich so mit allem, was ist, eins fühlt und weiß. Gerade hierin liegen die erhabene Ursache für die Moral und der Grund dafür, warum alle großen Weisen und Seher der Vergangenheit gelehrt haben, dass die Ethik nicht nur eine menschliche Konvention sei, sondern auf der Struktur des Universums selbst beruhe: Wenn ein Mensch einen anderen verletzt, verletzt er in Wirklichkeit sich selbst.

Monaden, Zentren des Bewusstseins

Die „Dreizüngige Flamme“, die niemals stirbt, ist die unsterbliche spiri­tuelle Triade – Atman-Buddhi und Manas –, die Verwirklichung des Letzteren, von den beiden Ersteren nach jedem irdischen Leben assimiliert. Die „vier Dochte“, die ausgehen und ausgelöscht werden, sind die vier niederen Prinzipien, einschließlich des Körpers. …

Ebenso wie Milliarden heller Funken auf den Wassern des Ozeans tanzen, über dem ein und derselbe Mond scheint, so funkeln und tanzen unsere vergänglichen Persönlichkeiten – die illusiven Hüllen des unsterblichen Monaden-Egos – auf den Wogen von Maya. So wie Tausende von den Mondstrahlen hervorgebrachte Funken, dauern und erscheinen sie nur so lange, wie die Königin der Nacht ihren Glanz auf die dahineilenden Wasser des Lebens ausstrahlt: den Zeitraum eines Manvantaras. Und dann verschwinden sie; die Strahlen allein – die Symbole unseres ewigen spirituellen Egos – überleben, wieder verschmolzen mit der Mutter-Quelle und mit ihr eins seiend, wie sie es zuvor waren.

Die Geheimlehre, Bd. I, S. 244

Jeder mathematische Punkt im Raum ist ein Bewusstseinszentrum, eine Monade – ein „Individuum“, der endliche Punkt, der nicht weiter geteilt werden kann, der Fluchtpunkt. Überlegen wir, was dieser Gedanke bedeutet. Auf alles um uns herum – alle Materialien in einem Gebäude, die Substanzen unserer Körper, die Atome, Moleküle, Elektronen, alle sogenannten mathematischen Punkte der Luft, der Welt, des umgebenden Raumes der inneren, höheren und niederen Ebenen – lässt sich dieselbe Regel anwenden, denn der Raum ist eine riesige Anhäufung von Bewusstseinspunkten.

Wir sind von sehr materiellen Dingen umgeben, von allen Arten von Wesenheiten; in unserer eigenen Welt z. B. von chemischen Verbindungen: Stein und Holz, Wasser, Pflanzen und Fleisch und was nicht noch für Dinge. Alle werden sie letztlich aus Monaden gebildet. Wenn wir mit Macht immer weiter und tiefer nach innen suchen, so weit wir können, stellen wir fest, dass wir nie ein Ende erreichen werden; doch der Verstand erarbeitet sich zuletzt einen Stützpunkt, den er ein mathematisches Zentrum nennt, den Kern des Kernes einer Wesenheit – und das ist die Monade, ein spirituelles Individuum mit Göttlichkeit in seinem Herzen. In diesem Zusammenhang sprachen die Alten von den Wassern des Raumes, wobei jedes Tröpfchen oder jede Monade dem umgebenden Bewusstseinsozean entspringt und schließlich in diesen zurückkehrt. Oder wie der Herr Buddha gesagt haben soll, „der Tautropfen fällt ins leuchtende Meer“ – um aus ihm am Anfang eines zukünftigen Manvan­tara wieder aufzutauchen. Die Monas Monadum bezeichnet die kosmische Monade. Sie ist lediglich eine Ansammlung von Monaden, von der sie gleichzeitig das übergeordnete und letztliche Ziel ist. Sie ist ihrerseits nur eine winzige Monade in einer superkosmischen, noch größeren Wesenheit.

Wie tief auch die Seele in die Abgründe des Denkens eintaucht, sie wird niemals mehr erreichen als ein sich stets erweiterndes Bewusstsein ihrer selbst: das letzte Selbst, den Gott im Innern, den Ātman. Das ist die Monade, das ist das ewige Individuelle, die geistige Individualität, der unteilbare Teil von uns. Das Herz der Monade, ihre höhere Lebens- und Intelligenzquelle, ist eine göttliche Monade, der innere Gott. Das Wort Monade wird jedoch allgemein für die verschiedenen Bewusstseinszentren im Menschen gebraucht. Es gibt die spirituelle Monade, die von der göttlichen Monade abstammt; es gibt die menschliche Monade, die der spirituellen Monade entstammt; es gibt die vital-astrale Monade, die der menschlichen Monade entstammt. Alle zusammen bilden die menschliche Konstitution. Jede dieser Monaden, gleich auf welcher Stufe, ist eine evolvierende Wesenheit. Alles, was wir als Menschen sind, verdanken wir letztlich der monadischen Essenz, die das Innerste einschließt. Unsere spirituelle Intelligenz, unsere Instinkte für edles Denken, für freundliches und brüderliches Handeln, die Impulse des Mitleids, die unser Herz erfüllen, die Liebe, die uns so ziert, die erhabensten Intuitionen, deren unsere Natur fähig ist – alles das leitet sich von der Monade ab und findet dort seine Wurzeln. Die spirituelle Monade, die das „Herz“ des reinkarnierenden Egos ist, wurzelt selbst in der göttlichen Monade oder in dem inneren Gott, dem unsterblichen Teil von uns. Ohne den Einfluss oder die Strahlen, die von der Monade in unser menschliches Bewusstsein strömen, wären wir nur menschliche Tiere. Die Monade wäre da, jedoch untätig, und wir wären tatsächlich Menschen, aber spirituell im Dunkeln und nicht erwacht.

Nun ist die Seele, ebenso wie die Monade, in Wirklichkeit eine zusammen­gesetzte Wesenheit. Sie ist lediglich die einkleidende oder psychomentale Hülle einer Monade, die durch jene besondere Phase ihrer immerwährenden Wanderschaft in bestimmter Zeit und durch den hierarchischen Raum geht. Die Ausdrucksform dieser Monade auf jeder Ebene ist eine Seele. Die Seele wirkt ihrerseits durch ihren eigenen, etherischen oder physischen Träger. Der physische Körper kann mystisch eine zusammengesetzte Monade der physischen Ebene genannt werden, weil er von mathematischen Punkten gebildet wird. Sie sind kleine Leben oder Monaden, deren Seele die Monade der Monaden dieser besonderen körperlichen Hierarchie ist, während die Monade oberhalb der Seele wiederum ihre Supermonade oder Monas Monadum ist.

Die universale Natur des Bewusstseins ist ein wunderbares Mysterium. Sie macht die Täuschung sichtbar, wenn wir unsere Vorstellungen kristallisieren, klassifizieren. Mit Angelegenheiten des Bewusstseins kann man das nicht tun. Wir müssen dafür sorgen, dass unsere Vorstellungen fließend sind wie Ether – in der Tat wie das Bewusstsein selbst! Das Bewusstsein eines Menschen erstreckt sich z. B. über seinen ganzen Körper. Es hat jedoch seine verschiedenen Brennpunkte oder Stellen besonderer Aktivität in den körperlichen Organen. (Man kann sein Bewusstsein in einem Organ oder sogar in einem Punkt im Körper konzentrieren; aber das erfordert einen großen Energieaufwand.) Durch Analogie erkennen wir, dass das Bewusstsein der kosmischen Monade universal ist und dass wir alle ewig in ihr sind, indem wir ständig in ihr wachsen und unser Bewusstsein erweitern. In Wirklichkeit bedeutet das, dass unser bewusstes Selbst evolviert.

Das Universum bringt seine inneren Kräfte, Fähigkeiten und Bauformen in wechselnden Perioden der Weltmanifestation und Weltruhe zum Ausdruck. Am Anfang eines jeden Manvantara beginnt es zu entfalten, was im Innern ist; und wenn das Manvantara schließlich zu Ende geht, sind alle Monaden, jede einzelne der verschiedenen Hierarchien und Klassen im Universum, eine Stufe auf der endlosen Leiter kosmischen Lebens emporgestiegen. Als ein Individuum betrachtet, gibt es daher keinen Anfang und kein Ende eines Universums, abgesehen von den Perioden der Manifestation und des Pralaya, insoweit als die Stufen des zunehmenden Wachstums betroffen sind – ebenso hat eine menschliche Inkarnation einen bestimmten Anfang und ein bestimmtes Ende, die wir Geburt und Tod nennen; aber das innere, spirituelle Bewusstsein strömt ewig weiter und vorwärts.

Etwas kann ein Mensch niemals tun: sich selbst auslöschen. Denn als individuelles Tröpfchen des kosmischen Meeres ist er eine individuelle Monade, die fortgesetzt Bewusstseinsströme aus dem Innern ausgießt, die sich immer mehr erweitern – eine Art artesischer Brunnen.

Eine Monade beginnt ihren evolutionären Lauf in irgendeinem der großen Manvantaras an der Basis. Sie kann nicht woanders anfangen, weil man eine Leiter nicht ersteigen kann, indem man am oberen Ende beginnt und herunter­klettert. Ebenso ist es bei den Monaden: Sie treten am Anfang der Dinge in ein Manvantara ein. Sie tun es als unverhüllte Monaden, und nach und nach entfalten sie um sich herum Bewusstseinshüllen; jede ist für die Sphäre geeignet, durch die sie zur Zeit geht. Diese Hüllen sind aus noch weniger entwickelten Monaden zusammengesetzt, die hinter der Haupt­monade herwandern – Kindermonaden, die sie in vergangenen Manvantaras hervorbrachte. Aber der Kern einer solchen Monade, die ihre neue mahā-manvantarische Evolution beginnt, ist eine Monade, die aus dem vorher­gehenden Mahā-Manvantara kommt.

Daher treten die Monaden am Beginn des Manvantara in die drei Ele­mental-Reiche ein und schreiten auf der Stufenleiter zu den Göttern empor. Aber woher kommen die drei Elemental-Reiche? Aus den Monaden im Herzen eines jeden dieser Elementale. Jedes Wesen – Gott, Halbgott, Mensch, untermenschliche Wesen aller Klassen – ist essenziell eine Monade, die jene besondere Phase ihrer Evolution durchläuft. Alle Impulse haben in der Monade ihren Ursprung. Alle Substanzen kommen aus dem Herzen der Monade. Alles Bewusstsein wohnt im Herzen der Monade, alle Gedanken entspringen in ihrem letzten Ursprung dem Bewusstseinsstrom, der sich aus ihrer Quelle ergießt.

Alle diese Wesenheiten, von den Elementalen bis zu den Göttern und ewig so weiter, sind Vehikel, die verschiedene Phasen der langen, langen Evolutionsreise der Monaden durch Raum und Zeit darstellen. Ein Gott ist ebenso ein Vehikel wie ein Mensch, nur in der spirituellen Qualität weit größer. Ähnlich ist ein Elemental ein Vehikel oder Träger einer Monade. Können wir jemals ein letztes, absolutes Ende erreichen, indem wir tiefer und tiefer in das Herz des Herzens der Monade eindringen? Niemals, denn ihre Wurzel ist die Unendlichkeit.

Bestimmte Monaden waren am Ende des vorhergehenden Mahā-Manvantara schon so weit evolviert, dass sie am Beginn des neuen Mahā-Manvantara wenig in dessen Eröffnungsstadien lernen müssen. Deshalb durchlaufen sie diese niederen Stufen sehr schnell. Aber ihre Kindermonaden, Strahlen von ihnen selbst, treten am Anfang solch eines neuen Mahā-Manvantara in die aktive Manifestation und müssen daher alle niedrigeren Stufen als ihre neuen „Klassenräume“ der Erfahrung durchlaufen.

Die „höherstehenden“ Monaden sind jede für sich eine Monas Monadum; und diese sind die Führer und spirituellen Helfer der weniger entwickelten Monaden, ihrer eigenen Kinder, die hinter ihnen herwandern. Das ist der Grundgedanke der Lehre von der Hierarchie des Mitleids.

Die alten Hindus sprachen von einem „Anu“, was winzig klein oder atomar bedeutet, es ist also eine Monade in ihren niedersten Bereichen der kosmischen Ausdrucksform. Wenn wir Monade sagen, geben wir ihr Größe, Volumen oder Gestalt? Nein, weil unser Verstand sie instinktiv als einen Bewusstseinspunkt erfasst, als ein unendlich Kleines, dessen Essenz trotzdem universal ist, weil es ein Tröpfchen des Universalbewusstseins ist. Eine Monade (buchstäblich „eine“) kann niemals geteilt werden; sie ist ein Individuum; sie ist jedoch allumfassend, weil ihr Herz Unendlichkeit ist. Der Anfang eines Kreises ist ebenso sein Ende; ähnlich ist Unendlichkeit das unendlich Kleine. Der Geist oder das Selbst in uns begreift es und versteht diesen Gedanken, weil er in ihm enthalten ist. Aber der Gehirnverstand mit seiner Hartnäckigkeit, was die Dimensionen betrifft, wird ihn nicht begreifen, weil er nicht genügend evolviert ist. Doch der Gehirnverstand ist sogar selbst eine Monade, wenn auch eine noch nicht zum Ausdruck gebrachte.

Das ist der Grund, weshalb die alten Hindu-Philosophen Anu mit dem Namen Brahman bezeichneten, denn Brahman ist sowohl universal als auch unendlich klein. Der Tautropfen unterscheidet sich nicht vom leuchtenden Meer, und wenn er zur Quelle, aus der er kam, zurückkehrt, ist er eins mit dem Wasser seiner Quelle geworden. Das ist und tut das Bewusstsein; das sind und tun Form und Körper nicht. Wir sollten versuchen, vom Bewusstsein her, vom Verstand aus zu denken. Wenn wir uns die Monade mit physischer Größe vorstellen, werden wir niemals die notwendige Vorstellung bekommen, weil wir ihr Grenzen geben, die nicht zu ihr gehören. Der Satz „Sie wird mit dem Wasser eins“ bedeutet nicht, dass die monadische Essenz, die den Tautropfen erzeugt, mit dem Wasser verschmilzt. Der Tautropfen ist der physische Träger der inneren Monade, und dieser Träger zerfällt ebenso wie unser physischer Körper in seine Bestandteile, die über das Pṛithivī-Tattva der Natur zerstreut werden; aber die Monade bleibt das individuelle, unteilbare Zentrum des Bewusstseins, und zur richtigen Zeit wird sie wieder ihre Lebensatome zusammentragen und den Tautropfen wieder erzeugen, der er war und nun wieder ist – „die Auferstehung des Leibes“, wie die Christen es ausdrücken würden.

Daher wird die Jīvanmukta oder befreite Monade am Ende des Manvantara wieder zum Brahman, aus dem sie ursprünglich als Strahl emanierte. Aber sie verschmilzt nicht in alle Ewigkeit mit jenem Brahman, denn die Monade kommt am Beginn des kosmischen Dramas des folgenden Manvantara wieder hervor und begibt sich wieder auf ihren neuen Wanderweg in höhere Bereiche als jene, aus denen sie vorher als eine Jīvanmukta befreit worden war.

Wie es einer der in der Geheimlehre (Die Geheimlehre, Bd. II, S. 90) zitierten „Heiligen Ślokas“ aussagt:

„Der Faden des strahlenden Glanzes, der unvergänglich ist und sich nur in Nirvana auflöst, taucht in seiner Unversehrtheit an dem Tag wieder daraus auf, an dem das Große Gesetz alle Dinge zur Aktivität zurückruft. . . .

Das Wort Anu, das kleinste vorstellbare Teilchen der Materie, hat ungefähr dieselbe unbestimmte Bedeutung wie das Atom im modernen philosophischen und wissenschaftlichen Denken. Jīva heißt Leben, auch eine lebendige Wesenheit. Lassen Sie uns also einen Begriff für die Seele eines Anu prägen und sie ein Jīvāṇu nennen, ein „Lebensatom“, ein unendlich kleines Leben, die „Seele“ des chemischen Atoms. Darüber, tatsächlich als seinen Erzeuger, wollen wir Paramāṇu setzen (Parama heißt ursprünglich, ein Erstes in der Reihe). Wir haben also Anu, das Atom; Jīvāṇu, das Lebensatom; Paramāṇu, das höchste Atom oder die atomare Monade.

Der Paramāṇu oder die atomare Monade besteht während des gesamten kosmischen Manvantara, ohne dass sich ihre Stärke vermindert oder ihr Bewusstsein aufhört. Das Lebensatom oder Jīvāṇu besteht nur für eine gewisse Zeitspanne innerhalb des kosmischen Manvantara. Wie unser physischer Körper ist der Anu noch vergänglicher und unbeständiger. Wenn daher ein Lebensatom und ein Anu ihren Zweck erfüllt haben, muss sich der Paramāṇu oder die atomare Monade wieder verkörpern, ein neues Lebens­atom und einen neuen Zustand des unendlich Kleinen annehmen, indem sie einen neuen Anu schafft.18

Ähnlich ist es beim Menschen: Unsere Monade besteht während des gesamten kosmischen Manvantara. Unsere Seele oder unser reinkarnierendes Ego, das entsprechend das menschliche Lebensatom in uns ist, besteht für die Dauer der planetarischen Kette; aber unser Körper besteht nur während eines irdischen Lebens. Daher haben wir die Analogien: Paramāṇu, Jīvāṇu, Anu; Monade, sich wiederverkörperndes Ego, Körper; oder im christlichen Schema: Geist, Seele, Körper. Jede manifestierte Wesenheit, auf den inneren oder äußeren Ebenen, hier oder irgendwo im grenzenlosen Raum, ist nach den gleichen Grundsätzen aufgebaut. Ihr Herz, ihr innerster Kern, ist ein Individuum oder eine Monade, ein Geist, ein Gott, die ihre Seele und ihren Körper haben.

Wenn wir sagen, dass ein Paramāṇu während des ganzen kosmischen Manvantara besteht, ohne dass sich seine Stärke vermindert oder sein Bewusstsein aufhört, betrachten wir den Paramāṇu als die Monadenessenz eines Atoms; aber das heißt nicht, dass diese atomare Monadenessenz in ihren innewohnenden göttlichen und spirituellen Fähigkeiten und Kräften ebenso weit entfaltet ist wie die Monade einer Gottheit. Sowohl ein Paramāṇu als auch eine gött­liche Monade sind im Wesen eins. Doch ein Paramāṇu ist sozusagen latent oder schläft im Vergleich zur göttlichen Monade, die ihre transzendenten Kräfte voll zum Ausdruck bringt und sehr wahrscheinlich die Monaden­essenz eines Jīvanmukta ist.19

Eine andere Methode, die drei Hauptteile des menschlichen Wesens zu klassifizieren, stimmt mit den drei Klassen der Indriyas überein, wie sie die Hindu-Philosophie angibt. Sie werden als die Organe oder Kanäle oder vielmehr die Instrumente angesehen, mit denen sich das Ego in und durch seine Bewusstseinshüllen zum Ausdruck bringt: die Buddhīndriyas, Jñānendriyas und Karmendriyas. Vom theosophischen Standpunkt aus sind die Buddhīndriyas, wie das Wort Buddhi zeigt, das, was man die Organe oder Hilfsmittel – Wahrnehmung, Empfindung und Tätigkeit – des spirituellen Bewusstseins nennen kann. Die Jñānendriyas sind jene angeborenen Organe und Funktionen des Bewusstseins, die zu den intellektuellen, mentalen und psychischen Teilen der menschlichen Konstitution gehören; während die Karmendriyas natürlich unter die astral-vital-physischen Organe der Sinneswahrnehmung und Tätigkeit auf unserer Ebene fallen, wie das Ohr, die Haut, das Auge, die Zunge und die Nase.

Um die esoterische Philosophie zu verstehen, ist es am besten, den Körper zu vergessen und sich mit unserem essenziellen Bewusstsein zu beschäftigen. Der verheerende Irrtum des westlichen Denkens ist in allen Bereichen der Religion, Philosophie und Wissenschaft der, dass man sich auf die körper­lichen Aspekte konzentriert und daher auf die vergänglichen, die sich immer wandelnden. Wir haben vergessen, dass der Weg, die letzten Dinge zu ver­stehen, der ist, ihnen gegenüberzutreten und sie zu studieren; und das Letzte von den letzten Dingen ist das göttliche Selbst, essenzielles Bewusstsein.

Die monadischen Klassen

Die Monade taucht aus ihrem Zustand spiritueller und intellektueller Unbewusstheit empor; die beiden ersten Ebenen überspringend – die dem Absoluten zu nahe sind, um irgendwelche Wechselbeziehungen mit irgendetwas auf einer niederen Ebene zuzulassen –, begibt sie sich direkt auf die Mentalebene. Es gibt im gesamten Universum keine Ebene mit einem größeren Spielraum oder Tätigkeitsfeld als diese Ebene mit ihrer fast endlosen Bandbreite an Wahrnehmungs- und Erkenntnisqualitäten. Die Mentalebene weist selbst für jede einzelne „Form“ eine passende kleinere Ebene auf, von der „mineralischen“ Monade aufwärts bis zu der Zeit, in der diese Monade durch Evolution zu einer Göttlichen Monade erblüht. Aber dennoch bleibt die Monade die ganze Zeit über ein und dieselbe und unterscheidet sich lediglich während ihrer Inkarnationen, wenn sie in ihren beständig aufeinanderfolgenden Zyklen teilweiser oder gänzlicher Verdunklung des Geistes oder teilweiser oder gänzlicher Verdunklung der Materie – zwei polare Antithesen – in die Bereiche mentaler Spiritualität empor- oder in die Tiefen der Materialität hinabsteigt

Die Geheimlehre, Bd. I, S. 180

Alle Dinge im universalen Kosmos bestehen aus zwölf Prinzipien oder Elementen; oder wenn wir an die Bewusstseinsseite, die Hierarchien von Bewusstsein denken, betrachten wir sie als die zwölf Monadenklassen. Mit anderen Worten, als unser Universum zum ersten Mal in Erscheinung trat und auf dem evolutionären Schauplatz des Sichoffenbarens voranschritt, entfaltete es sich in zwölf „Faltungen“ oder Untergliederungen, von denen jede eine Ebene, ein Prinzip oder eine Monadenklasse ist. Wenn wir statt dessen das Siebener-Schema verwenden, so nur deshalb, weil wir uns im Augenblick auf die sieben manifestierten Sphären von ihrer höchsten bis zu ihrer niedersten Sphäre beschränken. Wenn wir von zehn sprechen, ist es ähnlich. Wir denken dann an die manifestierten sieben Monaden mit der göttlichen Monade, die in ihrem Charakter dreifach ist und darüber schwebt. Wenn wir uns auf zwölf beziehen, blicken wir auf das Ganze, hoch und niedrig, und lassen dabei keinen Teil oder kein Stück aus.

Jede Monade, von welcher Klasse auch immer, ist in ihrem Ursprung ein kosmisches Elemental, weil sie aus einem der kosmischen Elemente oder Prinzipien geboren wurde. Während sie durch die Naturreiche und entlang der Pfade karmischer Bestimmung sich drehend und wirbelnd dahineilt, bringt jede dieser Monaden aus ihrem Innern die eingeschlossenen Eigenschaften, Fähigkeiten und Kräfte hervor, die, wenn sie erscheinen, den Entwicklungszustand der evolvierenden Monade langsam auf ein sich stets ausweitendes Bewusstseins- und Tätigkeitsfeld anheben. Schließlich wird die evolvierende Monade ein Mensch, der dazu bestimmt ist, in zukünftigen Zeitaltern ein voll­erblühter Gott zu werden.20

Wir wollen für einen Augenblick die Beziehung der verschiedenen Monadenklassen in und zu der manifestierten Welt um uns herum betrachten. Jene Monaden – und ich beziehe mich jetzt auf die Evolution vorwärtsschreitender Wesen –, die ein Element oder Prinzip entfaltet haben, sind Eingeborene oder Bewohner der Elemente per se, wie wir sie nennen. Im Okkultismus sagt man üblicherweise von diesen Bewohnern, dass sie in drei Elementalreiche zerfallen: die Elementale des Geistes eines Elementes; diejenigen der dazwischenliegenden Bereiche; und die Elementale, die zur niedersten Triade eines derartigen kosmischen Elementes gehören.

Jene Monaden, die zwei Prinzipien entfaltet haben, nennen wir insgesamt das Mineralreich; diejenigen, die drei Prinzipien entfaltet haben, bilden das Pflanzenreich, während jene, die vier entfaltet haben, das Tierreich darstellen. Das Menschenreich hat, wenigstens bis zu einem gewissen Grade, fünf von den zwölf Prinzipien entfaltet. Wirklich vollständig werden wir Menschen erst am Ende der fünften Runde sein, wo Manas so weit, wie es möglich ist, voll in uns entwickelt sein wird. Gegenwärtig sind wir eine Art von Tier-Menschen, weil wir erst in der vierten Runde und noch in der fünften Rasse auf dem vierten Globus sind, wobei sich das vierte Element oder Kāma in uns fast stärker zeigt als das fünfte oder manasische Prinzip.

Jene wiederum, die in sich sechs Elemente entfalten, sind die höchsten Mahatmas, die Bodhisattvas; und diejenigen, die von Ātman voll erleuchtet sind – wenn alle sechs Prinzipien oder Elemente bis zu einem verhältnis­mäßig hohen Grade in ihnen entfaltet sind –, werden Buddhas oder Christusse genannt oder mit ähnlichen Namen bezeichnet. Diejenigen Monaden, die in sich sieben Elemente bis zu einem bestimmten Maße entfaltet haben oder in Zukunft entfaltet haben werden, sind die Götter. In gleicher Weise sind diejenigen, welche zehn kosmische Prinzipien entfalten, die kosmischen Hierar­chen, die Stillen Wächter, die für den Rest ihrer jeweiligen Manvantaras nichts mehr zu lernen haben. Während diejenigen, die alle zwölf kosmischen Prinzipien in sich entfaltet haben und daher auf allen Ebenen oder in jedem Aspekt ihres Wesens selbstbewusst sind, jene göttlichen Wesenheiten sind, die sich als Universen manifestieren einschließlich innerem Geist, Zwischenstufen und umfassendem, kosmischem Körper.

Aus dem Vorhergehenden ersehen wir, warum es hin und wieder notwendig ist, von sieben, zehn oder zwölf Prinzipien, Elementen oder kosmischen Ebenen zu sprechen. Alle Einteilungen sind jedoch etwas willkürlich, denn man könnte mit gleichem Recht bei den Geschöpfen oder Wesen von einer Einteilung in drei oder sogar vier oder fünf Prinzipien etc. sprechen.

Jede Monade im grenzenlosen Raum, sei sie hoch oder niedrig angesiedelt, enthält alle Elemente, die alle anderen Monaden enthalten; aber alle haben diese gemeinsamen Prinzipien in verschiedenen Graden und ihrer Klasse entsprechend entfaltet. Manche haben viele ihrer Prinzipien entfaltet; andere nur ein paar; noch andere, wie z. B. die Menschen, nähern sich dem Mittelpunkt, wo sich die Buddhas und Götter befinden. Wenn wir das Universum in seiner Gesamtheit betrachten, denken wir an zehn oder sogar zwölf Elemente; oder wenn wir nur den niederen oder manifestierten Aspekt betrachten, sprechen wir von sieben Elementen, was vielleicht am gebräuchlichsten ist, weil es so praktisch zu lehren ist. Das ist vermutlich der Grund, warum HPB die siebenfache Gliederung im Universum so sehr betonte, wenngleich sie häufig auf andere Prinzipien oder Elemente hinwies, die über den manifestierten sieben stehen und zu den göttlichen oder übergöttlichen Stufen gehören.

Die Geheimlehre behandelt die verschiedenen Monadenklassen und die hierarchischen Stufen und evolutionären Grade, die sie im kosmischen Leben und in der kosmischen Struktur einnehmen – von einem sehr mystischen Standpunkt aus, indem die sieben Monadenklassen in und auf die zwölf Tierkreisabschnitte verteilt werden.

Offensichtlich kann die Zahl zwölf in zwei Gruppen von sechs geteilt werden. Nun werden die manifestierten sieben in folgender Weise über und in die zwölf verteilt: Die niedere Sechsergruppe bleibt erhalten und die niederste der sechs Einheiten der oberen Gruppe bildet das Bindeglied, das die niedere mit der oberen Sechsergruppe vereint. So ergeben die niederen sechs plus die niederste Einheit der oberen sechs die manifestierten sieben, ganz gleich, ob das auf die kosmischen Ebenen, die Monadenklassen oder die Lokas und Talas angewendet wird. Außerdem enthält dieses niederste der oberen sechs alle anderen und höheren fünf Mitglieder der oberen Sechsergruppe, womit wir wieder die Zahl zwölf erhalten.

Ein weiteres, ähnliches Schema ist das der zehn, geteilt in die niedere Siebenheit und die höchste Triade. Die Letztere schwebt sozusagen über der Siebenheit, muss aber grundsätzlich so angesehen werden, dass sie die oberste Einheit der niedrigeren Siebenheit inspiriert, weil sie ihr innewohnt.

Diese sieben Monadenklassen, die in sich die überirdischen fünf Klassen verkörpern, werden in der Geheimlehre21, wenn auch etwas vage, beschrieben. Ich zitiere hier die folgenden einschlägigen Abschnitte:

Innerhalb der in den zwölf Zeichen des Tierkreises aufgezeichneten großen Ordnungen wird die Hierarchie der schöpferischen Kräfte esoterisch in sieben (oder 4 und 3) geteilt; die sieben der sich manifestierenden Stufenleiter stehen ferner mit den sieben Planeten in Zusammenhang. All das wird weiter unterteilt in zahllose Gruppen göttlich-geistiger, halb-geistiger und etherischer Wesen. …

Die höchste Gruppe setzt sich aus den sogenannten göttlichen Flammen zusammen, die auch als die „feurigen Löwen“ und die „Löwen des Lebens“ bezeichnet werden, deren Esoterik im Tierkreiszeichen des Löwen sicher verborgen liegt. Sie ist die Nukleole der oberen Göttlichen Welt … Sie sind die formlosen feurigen Atem … .

Die Geheimlehre, Bd. I, S. 219

Die zweite Ordnung der Himmlischen Wesen, jener aus Feuer und Äther (Geist und Seele entsprechend oder Atman-Buddhi), deren Namen Legion sind, sind noch formlos, aber ausgeprägter „substanziell“. Sie sind die erste Differenzierung in der Zweiten Evolution oder „Schöpfung“ – ein irreführendes Wort. Wie der Name zeigt, sind sie die Prototypen der sich inkarnierenden Jivas oder Monaden und aus dem Feurigen Geist des Lebens zusammengesetzt. Ein dem Sonnenlicht gleicher Strahl durchdringt sie und wird von ihnen mit seinem zukünftigen Vehikel versehen, der Göttlichen Seele, Buddhi. Sie haben unmittelbar mit den Scharen der höheren Welt unseres Systems zu tun. Aus diesen zweifältigen Einheiten emanieren die Dreifältigen.Die Geheimlehre, Bd. I, S. 222

Die Dritte Ordnung entspricht Atman-Buddhi-Manas: Geist, Seele und Intellekt und wird die „Triaden“ genannt.

Die Vierten sind substanzielle Wesenheiten. Sie sind die höchste Gruppe der Rupas (atomistische Formen). Sie ist der Hort der menschlichen, bewussten, spirituellen Seelen. Sie werden die „unvergänglichen Jivas“ genannt und bilden mittels der ihnen unterliegenden Ordnung die erste Gruppe der ersten siebenfältigen Schar – das große Mysterium des menschlichen bewussten und intellektuellen Wesens. …

Die fünfte Gruppe ist sehr geheimnisvoll, da sie mit dem mikro­kosmischen Pentagon in Zusammenhang steht, mit dem den Menschen darstellen­den fünfzackigen Stern.Die Geheimlehre, Bd. I, S. 224–225

Die sechste und siebte Gruppe haben Anteil an den niederen Eigenschaften der Vierfältigkeit. Ebenso unsichtbar wie der Ether selbst, sind sie bewusste etherische Wesenheiten, die wie die Äste eines Baumes aus der ersten zentralen Gruppe der Vier hervorkommen und ihrerseits zahllose Seitengruppen austreiben, deren niedrigere die zahllosen Arten und Spielarten der Naturgeister oder Elementale darstellen; von den formlosen und nichtsubstanziellen – den idealen Gedanken ihrer Schöpfer – bis hinab zu den atomaren, wenn auch für die menschliche Wahrnehmung unsichtbaren Organismen. … Die Himmlische Hierarchie des gegenwärtigen Manvantara wird sich im nächsten Lebenszyklus in höhere, übergeordnete Welten versetzt finden und einer neuen Hierarchie Platz machen, welche aus den Auserwählten unserer Menschheit zusammengesetzt sein wird. Das Sein ist ein endloser Kreislauf innerhalb der einen, absoluten Ewigkeit, innerhalb welcher zahllose endliche und bedingte Zyklen ablaufen. Göttern, als solche erschaffen, würde ihr Gottsein keinen persönlichen Verdienst bringen. Eine solche Klasse von Wesen, vollkommen nur vermöge der besonderen, ihnen innewohnenden unbefleckten Natur, würde der leidenden und ringenden Menschheit und selbst der niederen Schöpfung gegenüber das Symbol einer ewigen Ungerechtigkeit sein, ihrem Charakter nach ziemlich satanisch, ein immer gegenwärtiges Verbrechen. Sie wäre eine Anomalie und eine Unmöglichkeit in der Natur. Daher müssen die „Vier“ und die „Drei“ ebenso inkarnieren wie alle anderen Wesen. Diese sechste Gruppe bleibt obendrein nahezu untrennbar mit dem Menschen verbunden, der alles von ihr bezieht, mit Ausnahme seiner höchsten und niedrigsten Prinzipien oder seinem Geist und seinem Körper. Die fünf mittleren menschlichen Prinzipien sind die eigentliche Essenz jener Dhyanis. Der Göttliche Strahl (der Atman) allein geht unmittelbar aus dem Einen hervor. Wenn gefragt wird, wie kann das sein ? Wie ist es möglich sich vorzustellen, dass jene „Götter“ oder Engel gleichzeitig ihre eigenen Emanationen und ihre persönlichen Selbste sein können ? Verhält es sich in der materiellen Welt in gleicher Weise, wo der Sohn (auf eine Art) sein Vater ist, da er sein Blut, Bein von seinem Bein und Fleisch von seinem Fleisch ist ? Darauf antworten die Lehrer: „Wahrhaftig, so ist es.“ Aber man muss tief in das Mysterium des Seins eindringen, bevor man diese Wahrheit völlig erfassen kann.

Die Geheimlehre, Bd. I, S. 227–8

Wenn wir uns diese sieben Klassen von Wesen anschauen, können wir eine Analogie zu den sieben Prinzipien des Menschen oder des Kosmos und ebenso zu den sieben kosmischen Ebenen herstellen. Deshalb entspricht die erste oder höchste Klasse der sieben Monadengruppen dem Ātman im Menschen oder dem Paramātman im Kosmos. Die zweite Klasse entspricht der Ātman-Buddhi im Menschen oder der Mahā-Buddhi im Kosmos. Und in gleicher Weise finden wir als nächste in der Reihe die dritte Monadenklasse, welche Ātman-Buddhi-Manas im Menschen entspricht; die vierte Klasse entspricht Ātman-Buddhi-Manas-Kāma; und so weiter in der Stufenleiter herunter, bis wir die niederste oder siebente Monadenklasse erreichen, die Ātman-Buddhi-Manas-Kāma-Prāṇa und dem Liṇga-Śarīra plus dem physischen Körper oder Sthūla-Śarīra entspricht.

Während nun jede der sieben Monadenklassen eine Gruppe für sich ist, die analog einer kosmischen Ebene entspricht und tatsächlich diese kosmische Ebene bildet und ist, bemerken wir trotzdem, dass jede untergeordnete Monaden­klasse in sich alle höheren Klassen enthält, genau in der Weise, in der das Universum von seinem höchsten Prinzip oder seiner höchsten kosmischen Ebene durch alle Reihen abwärts entfaltet wird und so den Kosmos erbaut. Jede Monadenklasse kann man sich als eine Gruppe vorstellen, die zu einer kosmischen, individuellen Familie gehört, die aus sieben Untermitgliedern zusammengesetzt ist, obwohl die Monadenklasse selbst in sieben (oder zwölf) Unterklassen geteilt wird, genauso wie eine kosmische Ebene, die als ein Einzelnes gesehen selbst in eine gleiche Zahl von untergeordneten Ebenen teilbar ist. Diese Tatsache der siebenfältigen Natur jeder Monadenklasse liefert die ungeheure und erstaunliche Vielfalt der Monaden in jeder Klasse.

Wir beobachten gleichfalls, dass, so wie beim Entfalten der kosmischen Ebenen (um die zusammengesetzte Struktur des Universums zu bilden) oder wie bei der Emanation der niederen sechs Prinzipien des Menschen aus seinem Ātman, alles in sich jede vorhergehende oder höhere Ebene oder jedes Prinzip enthält, in gleicher Weise auch jede der sieben Monadenklassen in sich alle vorhergehenden oder höheren Klassen enthält.

Jede der sieben Monadenklassen ist im Menschen durch eine Monade vertreten. Ihre Verbindung bringt ihn auf diese Weise in Berührung oder in untrennbare gemeinsame Lebensessenz nicht nur mit allen sieben kosmischen Ebenen, sondern auch mit den gesamten sieben Monadengruppen. Doch der Mensch ist in seinem gegenwärtigen evolutionären Zustand nur auf dieser (für uns) niedersten kosmischen Ebene selbstbewusst. Das ist deshalb so, weil die menschliche Monade oder seine kāma-manasische Essenz auf dieser kosmischen Ebene zum Selbstbewusstsein erweckt wurde und er selbstbewusst in ihrem dritten Prinzip oder ihrer dritten Monadenklasse von oben (oder fünften von unten) tätig ist.

Schließlich sind, wie gesagt, diese sieben Monadenklassen die Bewohner der entsprechenden sieben kosmischen Ebenen. Jede dieser Ebenen (nehmen wir z. B. die höchste) enthält wegen der untergeordneten siebenfältigen Natur der ihr zugehörigen Monadenklasse nicht nur die am höchsten evolvierten Monaden, die infolge der evolutionären Entwicklung zu ihr gehören, sondern ebenso unentwickelte – wegen ihres Karma in dem Manvantara – auf dieser höchsten Ebene heimische Monaden, die auf und von dieser Ebene ihre äonenlange evolutionäre Reise beginnen. Erklärt wird das mit der Tatsache, dass eine solche höchste kosmische Ebene oder höchste Monadenklasse selbst siebenfach ist, mit der göttlich-spirituellen Klasse am einen und der niedersten, untergeordneten Klasse am anderen Ende.

Das dreifache Evolutionsschema

Die unten zitierten Sätze aus der Geheimlehre (Bd. I, S. 186) sind voll von okkulten Tatsachen; allerdings nahmen viele Schüler sie leider so wörtlich, dass sie den Hauptteil von HPBs Absicht nicht verstanden. Mit den sieben oder mehr Klassen der wandernden Monaden im Sinn kommen sie zu ihrem Hinweis auf ein „dreifaches Evolutionsschema“ und möchten wissen, ob das nicht ein Widerspruch sei. Es gibt überhaupt keinen Widerspruch.

Es wird nunmehr klar, dass für die Bildung der drei periodischen Upadhis in der Natur ein dreifältiges evolutionäres Schema existiert; oder vielmehr drei verschiedene Evolutionsmuster, die in unserem System überall unentwirrbar miteinander verwoben und vermengt sind. Dabei handelt es sich um die monadische (oder spirituelle), die intellektuelle und die physische Evolution. Diese drei stellen auf dem Feld der kosmischen Illusion die endlichen Aspekte oder die Reflexionen Atmans dar, des siebten, der einen Wirklichkeit.

1. Wie der Name impliziert, betrifft die monadische Evolution das Wachstum und die Entwicklung der Monade zu noch höheren Tätigkeitsphasen in Verbindung mit …

2. der intellektuellen Evolution, repräsentiert durch die Manasa-Dhyanis, (die solaren Devas oder die Agnishwatta Pitris), die „Geber von Intelligenz und Bewusstsein“ für den Menschen, und …

3. der physischen Evolution, repräsentiert durch die Chhayas der lunaren Pitris, um welche die Natur den gegenwärtigen physischen Körper verdichtet hat. Dieser Körper dient als das Vehikel für das „Wachstum“ (um ein irreführendes Wort zu gebrauchen) und die Transformationen durch Manas und – im Hinblick auf das Sammeln von Erfahrungen – des Endlichen in das Unendliche, des Vergänglichen in das Ewige und Absolute.

Jedes dieser drei Evolutionssysteme hat seine eigenen Gesetze und wird von verschiedenen Gruppen der höchsten Dhyanis oder „Logoi“ regiert und geleitet. Jedes ist in der Konstitution des Menschen repräsentiert, dem Mikrokosmos des großen Makrokosmos; und es ist die Vereinigung dieser drei Ströme in ihm, was ihn zu dem komplexen Wesen macht, das er jetzt ist

Wenn wir die Evolution des Menschen durch die Zeitalter hindurch betrachten, ist es ebenso richtig zu sagen, dass alle seine sieben Prinzipien und seine verschiedenen Monaden evolvieren, wie zu sagen, dass sich seine Evolution nach einem „dreifachen Evolutionsschema“ vollzieht, das heißt, dass sein Geist evolviert, seine Seele evolviert und sein Körper evolviert. Man wird sehen, dass in obigem Auszug HPB die sieben Monadenklassen lediglich in drei Hauptgruppen einteilte: (a) jene Monaden, die nach ihrem Svabhāva und nach ihrer Stellung auf der Lebensleiter typisch spirituell sind; (b) jene, die durch den Svabhāva und die evolutionäre Entfaltung intellektuell oder typisch manasisch sind; und (c) die Gruppe, die insgesamt die Monaden bilden, die mehr oder weniger vollständig in die materiellen oder physischen Bereiche der Natur abgesunken sind.

Daher ist also die menschliche Konstitution in drei monadische Gruppen einteilbar: eine obere Duade, eine dazwischenliegende Duade und eine niedere Triade.22 Die zwei höchsten Monadenklassen – jene, die im evolu­tionären Wachstum am weitesten fortgeschritten sind – bilden das, was HPB als die spirituelle oder monadische Entsprechung zur oberen Duade (Ātman-Buddhi) in der menschlichen Konstitution bezeichnet.

Die zweite Gruppe, die der mittleren Duade (Manas-Kāma) im Menschen entspricht, besteht besonders aus den beiden manasischen Monadenklassen, den typischen Sonnen-Devas oder Agnishvātta-Pitṛis und aus den Mānasa-Dhyānis; und aus den niederen Sonnen-Devas, welche die höheren lunaren Pitṛis sind. Mit anderen Worten, Letztere sind Agnishvātta-Pitṛis einer niederen Klasse, jedoch mit sonnenhaften Eigenschaften, welche evolvierende intellektuelle Monaden niederen Grades auf dem Mond waren.

Drittens: Die drei Monadenklassen der untersten Gruppe bilden das, was HPB die physische Triade nennt, und entsprechen der niederen Triade (dem Vital-Astral-Physischen) in der menschlichen Konstitution. Diese drei Klassen bestehen teils aus typisch irdischen Monaden, weil sie durch karmische Bestimmung eng mit Globus D unserer Planetenkette verbunden sind, und teils aus den monadischen Lebensatomen, die von dem niedersten Teil der Hüllen der lunaren Pitṛis ausgestrahlt oder emaniert wurden. Diese Lebens­atome sind in ihrer Gesamtheit die „Schatten“ oder Chāyās oder astralen Doppel der lunaren Pitṛis, ebenso wie das Liṇga-Śarīra des Menschen sein astrales Doppel ist.

Als nun die lunaren Pitṛis im Verlaufe ihres evolutionären Wachstums sich als die frühen „Menschen“ auf diesem Globus D in der gegenwärtigen Runde in diese astralen Hüllen kleideten – die verstärkte Ausströmung ihrer eigenen Vitalität, die sich aus dem Aurischen Ei ergießt –, dienten diese Chāyās oder Astralkörper als die ersten „physischen“ Körper des „menschlichen“ Stammes in der ersten Wurzelrasse. Die irdischen Lebensatome sammelten sich um diese Chāyās und halfen so beim Konsolidierungsprozess des „mensch­lichen“ Liṇga-Śarīra in jenen frühesten Zeiten der menschlichen Evolution auf diesem Globus in dieser vierten Runde. Daher sind unsere physischen Körper oder Sthūla-Śarīras die verstärkten und verdichteten Chāyās der lunaren Pitṛis.

Wir sehen, dass die drei periodischen, oben erwähnten Upādhis die drei Monadengruppen sind, die dem Geist, der Seele und dem Körper des Menschen entsprechen, wobei die Vereinigung dieser drei Ströme in ihm ihn zu dem komplexen Wesen machen, das er jetzt ist. Während „jedes dieser drei Systeme seine eigenen Gesetze hat und von verschiedenen Gruppen der höchsten Dhyānis oder Logoi regiert und geführt wird“, sind sie in unserem System trotzdem „in jedem Punkt unentwirrbar verflochten und vermengt.“

Aus dem Bisherigen sollte der Unterschied zwischen den Agnishvātta-Pitṛis und den lunaren Pitṛis klarer werden. Die Agnishvātta-Pitṛis sind jene Monaden, die sich in früheren Planetenketten aus unselbstbewussten Gottesfunken in den menschlichen Zustand erhoben und, indem sie den menschlichen Zustand durchliefen, manasische Göttlichkeit erlangt hatten. Auf der anderen Seite hatten die lunaren Pitṛis, oft die Barhishads genannt, den „menschlichen“ Zustand auf dem Mond noch nicht erreicht, obwohl sie in der Essenz genauso solare Devas sind wie die Agnishvātta-Pitṛis. Aber sie haben den menschlichen Zustand in unserer gegenwärtigen Planetenkette erreicht – daher sind die lunaren Pitṛis jetzt wir Menschen.

Für die Masse der Menschheit fand dieses bedeutende Ereignis während der dritten Wurzelrasse statt, als die Mānasaputras oder „Söhne des Verstands“ die latenten intellektuellen und psychischen Fähigkeiten in dem bis dahin relativ unselbstbewussten menschlichen Stamm jener Wurzelrasse erweckten. Es war ihre karmische Pflicht, das zu tun. Diese Mānasaputras oder Agnishvāttas setzten anschließend ihre Evolution in ihren eigenen Bereichen fort, während die lunaren Pitṛis, die auf diese Weise angeregt oder erweckt worden waren, ihren Evolutionslauf etwa von der Mitte der dritten Wurzelrasse an als selbstbewusste, denkende Individuen verfolgten.

Jede Monade, ganz gleich welche Klasse und was ihr Status in der Evolution zu irgendeinem Zeitpunkt sein mag, ist in ihrer Essenz eine nicht voll zum Ausdruck gebrachte Gottheit. Deshalb sind wir, die wir jetzt diese verschiedenen Monaden in unserer Konstitution haben, völlig zusammen­gesetzte Wesen. Dabei ist jede dieser Monaden selbst eine lernende, wachsende Wesenheit, die, falls sie sich zurzeit noch unterhalb des menschlichen Zustands befindet, dazu bestimmt ist, in zukünftigen Zeitaltern ein Mensch zu werden, und noch höher zu steigen, falls sie zurzeit über dem Menschen ist.

In der Zukunft und der Handlungsweise der Natur folgend werden wir am Ende der siebenten Runde Mānasaputras oder Agnishvāttas einer der niederen Klassen dieser Gruppe werden; und wenn sich unsere Planetenkette erneut verkörpert, werden wir die Rolle derer ausüben, die jene Monaden erleuchten und erwecken werden, die jetzt unter uns noch nicht zum menschlichen Zustand entwickelt sind und zur Zeit die höheren Tiergruppen bilden.

Ich habe die Art und Weise erwähnt, in der die lunaren Pitṛis während der ersten Wurzelrasse auf diesem Globus D während dieser vierten Runde ihre Schatten oder Chāyās ausstrahlten oder projizierten, die nichts anderes waren als ihre Astralkörper, die vital-astralen und quasi-physischen Formen, in welche sie sich dann verkörperten. Dieses Ausstrahlen bedeutet lediglich, dass die lunaren Pitṛis den Punkt in ihrer Evolution erreicht hatten, an dem ihre astralen Träger mehr oder weniger voll entwickelt waren, sodass sie tatsächliche Körper bildeten, in denen und durch welche die lunaren Monaden wirkten, genauso wie unsere menschlichen Monaden heute in unseren gegenwärtigen physischen Körpern leben und durch sie wirken. Sobald dieser Zustand in der Evolution der lunaren Pitṛis erreicht worden war und sowie ihre Chāyās oder Astralkörper fest genug geworden waren, um in der „physischen“ Welt zu erscheinen, trugen die irdische Materie und die irdischen Kräfte dieses Globus dazu bei, diese Chāyās zu verdichten. Dieser Vorgang ging weiter, bis wirkliche physische Körper erzeugt worden waren, die bis zur Mitte der vierten Wurzelrasse – dem materiellsten Punkt, der in dieser vierten Runde möglich ist – stetig gröber und schwerer wurden. Von dieser Zeit an werden unsere Körper sehr langsam, aber stetig etherischer, sodass wir in der fünften Wurzelrasse Körper haben, die weniger grob als die der Atlantier oder der vierten Wurzelrasse sind. Dieser Vorgang, bei dem unsere Sthūla-Śarīras etherischer werden, wird ohne Unterbrechung weitergehen, sodass unsere physischen Körper am Ende der siebenten Wurzelrasse auf diesem Globus D während dieser vierten Runde in der Beschaffenheit und Erscheinung den quasi-astralen Körpern der ersten Wurzelrasse sehr verwandt sein werden.

Wenn HPB von den astralen Doppelgängern der lunaren Pitṛis spricht, die ausgestrahlt oder projiziert worden sind, benutzt sie diesen bildhaften Ausdruck, weil die astralen und physischen Träger des Menschen mehr oder weniger Doppel oder Reflexionen von dem sind, was der innere Mensch ist. Daher sind unsere physischen Körper nur die schwachen Reflexionen von dem, was wir als menschliche Egos wirklich sind. Es ist völlig irrig, den Ausdruck astrale Doppel so aufzufassen, als ob die lunaren Pitṛis aus sich Astralformen absonderten, die, auf diese Weise abgetrennt, in Menschen evolvierten.

Nun, wie können wir das Obenstehende mit der Aussage in der Geheimlehre (Bd. II, S. 1) in Verbindung bringen, dass sieben Gruppen der Menschheit gleichzeitig erscheinen?23

Was die Evolution der Menschheit anbelangt, stellt Die Geheimlehre drei neue Lehrsätze auf, die in unmittelbarem Gegensatz zur modernen Wissenschaft und zu gängigen religiösen Dogmen stehen. Sie lehrt (a) die gleichzeitige Evolution von sieben Menschengruppen auf sieben verschiedenen Teilen unseres Globus, (b) die Geburt des astralen vor dem physischen Körper, indem Ersterer als Modell für Letzteren dient, und (c) dass der Mensch, in dieser Runde, allen Säugetieren – einschließlich den Anthropoiden – im Tierreich vorausging.

Das bezieht sich auf die Tatsache, dass die menschliche Evolution auf diesem Globus D in dieser vierten Runde mit sieben embryonalen, astralen „Menschheiten“ eröffnet wurde, die auf sieben verschiedenen Landteilen rund um den Nordpol gleichzeitig erschienen und die sieben Klassen der lunaren Pitṛis waren. Von diesen ursprünglichen Menschheiten, die den Anfang der ersten Wurzelrasse auf diesem Globus in dieser Runde bildeten, kamen alle späteren Menschenrassen her. Die geografischen Zonen dieser astralen Menschheiten waren das, was HPB das „Unvergängliche Heilige Land“ nennt, der erste Kontinent, der den Nordpol umgab und ihn einschloss und sich wie Lotusblätter etwas südwärts vom Pol in sieben verschiedene Zonen erstreckte. Diese ursprünglichen Lebenszentren oder simultanen Rassen unterschieden sich voneinander wie die sieben Globen der Planetenkette.

Die esoterische Lehre behauptet also einen polygenetischen und nicht einen monogenetischen Ursprung der Menschheit.24

Es gibt, genauer gesagt, zehn Klassen von Pitṛis: drei Arūpa oder relativ Formlose, die Agnishvātta- oder Kumāra-Klasse genannt, die Sonnenwesen waren; und die anderen sieben, die Rūpa, oder diejenigen, welche Gestalt haben, und die lunaren Pitṛis waren. Von diesen sieben Klassen waren die drei höchsten auch relativ arūpa, während vier ausgeprägt rūpa waren. Die lunaren Pitṛis waren es, die vom vorhergehenden Globus C unserer Planetenkette auf diesen Globus kamen und – als die Zeit für die menschliche Evolution auf diesem Globus begann – am Nordpol in ihren sieben Klassen erschienen und die Śishṭas oder Samen erweckten, die die Menschheit auf diesem Globus D hinterließen, als die vorhergehende Runde vor langer, langer Zeit geendet hatte.

Es ist nicht ganz korrekt, von diesen sieben astralen Menschheiten als sieben Rassen zu sprechen, denn das Wort Rasse könnte in diesem Fall irreführen. Ich würde lieber von ihnen als sieben embryonalen, astralen Menschengeschlechtern sprechen, wobei jedes von ihnen das Produkt einer der sieben Klassen von lunaren Pitṛis ist. Besonders die vier niedersten Klassen der lunaren Pitṛis gaben diesen ursprünglichen Menschengeschlechtern ihre physische Gestalt.

So begann das Drama der gegenwärtigen menschlichen Evolution auf diesem vierten Globus in dieser vierten Runde. Von jener Zeit an begannen die sieben astralen Menschheiten ihre evolutionäre Entwicklung als die erste Wurzelrasse und setzten sie, jede in ihrer eigenen Zone, fort, bis die Zeit für das Erscheinen der zweiten Wurzelrasse kam. Bis dahin hatten sich die sieben ursprünglichen Menschheiten vermischt und waren als getrennte individuelle Menschheiten verschwunden. Die erste Wurzelrasse ging dann in der zweiten Wurzelrasse auf und wurde die zweite Wurzelrasse. Schon in der ersten Wurzelrasse und unter den sieben astralen embryonalen Menschheiten jener sehr frühen Zeit erschienen sieben Grade oder Verschiedenheiten der evolu­tionären Entwicklung von der untersten Menschheit aufwärts bis zur höchsten oder siebenten, die sogar schon damals die Anfänge des selbst­bewussten und denkenden Menschen zeigte.

Diese sieben uranfänglichen Menschheiten waren zuerst viel etherischer als dieser Globus D, auf dem sie erschienen, wobei der Globus zu jener Zeit beträchtlich etherischer war als heute. Mit Ausnahme der relativ wenigen, die ein gewisses Maß an Selbstbewusstsein erlangt hatten, weil sie zu der höchsten Klasse der lunaren Pitṛis gehörten, war die große Mehrheit dieser frühen sieben astralen Menschheiten nicht selbstbewusst und daher „vernunftlos“. Sie waren mehr oder weniger verdichtete Astralkörper, welche die lunaren Pitṛis projiziert hatten: knochenlos, ohne Haut und ohne innere Organe, wie wir sie kennen. Sie waren embryonale Menschen in einem Bewusstseinszustand, den man nur mit dem eines schweren Tagtraumes gleichsetzen kann. Sie hatten ebenso kein Moralgefühl und deshalb gab es keine Sünde unter ihnen, weil es keine bewusste Vernunft gab, um sich Sünde vorzustellen und sie zu begehen. Moralisch waren sie so wenig verantwortlich wie gerade geborene Kinder, obwohl diese Analogie nicht sehr genau ist.

Um es zusammenzufassen: Die sieben embryonalen Menschheiten waren tatsächlich die Astralkörper der sieben Klassen der lunaren Pitṛis, der lunaren Monaden, wobei jede Klasse von ihnen durch Karma zu ihrer eigenen geografischen Zone hingezogen wurde. Nur die niedersten vier Klassen der lunaren Pitṛis bildeten und formten jedoch die damals physischen Körper dieser frühesten Menschheit, indem sie ihre eigenen astralen Schatten oder Körper projizierten.

Folglich ist der Mensch zusammengesetzt – zusammengesetzt aus der göttlichen Erhabenheit einer Galaxie, dem Sonnenglanz der Mānasa-Dhyānis wie auch aus den vergänglichen Energien der lunaren Pitṛis. Welch ein Weg liegt vor uns! Als Menschen sind wir endliche Wesenheiten. Unser mensch­liches Stadium ist nur ein endliches Geschehen, ein vorübergehendes Ereignis im Feld der endlosen Dauer; als Menschen haben wir uns nicht ewig evolviert. Evolution ist ein Naturgesetz, und Evolution an sich ist als abstrakte Idee betrachtet ewig; aber kein existierendes Wesen oder Ding ist ewig.

Im gegenwärtigen kosmischen Manvantara entsprangen wir Menschen als Lebenssamen, als unselbstbewusste Gottesfunken von einer Wesenheit, die uns in der Evolution vorangegangen war und deren Nachkömmlinge wir sind, und in der wir uns bewegen, leben und unser Sein haben. Da wir zusammen mit allen anderen Wesen zur Göttlichkeit evolvieren, werden auch wir aus unserem Wesen Gottesfunken ausgießen, d. h. Elementale, die ihrerseits ihre lange Pilgerreise durch die nachfolgenden Manvantaras beginnen werden und schließlich selbst Göttlichkeit erlangen.

Selbst die Götter sind angesichts der endlosen Dauer nicht beständiger als wir: ein Aufblitzen von Leben, und sie sind weg, aber um im nächsten kosmischen Manvantara auf einer höheren Ebene wieder zu erscheinen. Wir sind, nicht als Menschen, sondern als die monadische Essenz in uns, Kinder der Ewigkeit, Teilchen des Grenzenlosen. Wir begannen in diesem kosmischen Manvantara eine neue Lebenserfahrung, eine neue Pilgerschaft in höheren Sphären und auf höheren Ebenen, in einer edleren Welt als jener, in welcher die monadische Essenz sich im vorhergehenden Manvantara manifestierte.

Um alles über dieses gegenwärtige Universum, diese gegenwärtige Hierar­chie, zu wissen, müssen wir jeden Teil von ihm vom spirituellsten bis zum materiellsten durchlaufen und uns dann auf dem aufsteigenden Bogen erheben, um wieder zu werden, was wir einmal waren, zuzüglich – und hierin liegt der Wert der Evolution – aller aufgenommenen Früchte der gewonnenen Erfahrungen: Stärkung des inneren Charakters, Hervorbringen neuer Schätze in unserem essenziellen Wesen.

Reinkarnation ist ein Beispiel für diesen Gedanken. Wir machen in einem Leben unsere Erfahrungen, evolvieren ein paar Schritte auf dem Pfad, bringen etwas von dem zum Ausdruck, was in uns verschlossen ist, gehen in unsere devachanische Ruhe, und dann beginnen wir eine neue Evolutionsperiode – eine neue Inkarnation auf Erden. Hier erkennen wir genau dasselbe Gesetz: Ein Mensch in einer beliebigen Inkarnation hat sich nicht ewig evolviert. Er ist in ihr ein neues Ereignis, ein neues Erzeugnis mit seinem Anfang und Ende.

Diese monadische Essenz eines jeden von uns ist ein göttliches Etwas, ein ewiger Erzeuger, eine unauslöschliche Quelle des Lebens, der Intelligenz und des Bewusstseins; alle sind sie verschiedene Facetten derselben grundlegenden Bewusstseins-Lebens-Substanz. Am Ende des vorhergehenden Mahā-Manvantara beendeten wir unsere Evolution dort als Dhyāni-Chohans, „Herren der Meditation“, Götter, und gingen in unser Para-Nirvāṇa, die kosmische Ruhe, ein, ließen Äonen in jener Periode vergehen, nur um als unselbstbewusste Gottesfunken auf der neuen Bühne des Lebens, in einer neuen und höheren Hierarchie, wieder zu erscheinen – dem Kind der vorhergehenden Hierarchie, so wie wir Kinder unseres eigenen Selbst sind.

Und einen derartigen Dhyāni-Chohan, die Frucht des vorhergegangenen Manvantara, nennen wir jetzt unseren inneren Gott. Wir sind er und doch verschieden von ihm. Wir entsprangen von ihm als eine neue Saat individualisierten Lebens am Beginn des derzeitigen Mahā-Manvantara; und die Bestimmung eines jeden von uns ist es, ein innerer Gott für eine zukünftige psychische Monade zu werden, indem wir im nächsten kosmischen Manvantara aus dem Herzen jenes inneren Gottes hervorgehen. Ich bin mein innerer Gott, und doch bin ich sein Kind.

Fußnoten

1. On the Timaeus of Plato, Buch III, Bd. I, S. 426, Thomas Taylor, London, 1820. [back]

2. Siehe Die Geheimlehre, Bd. I, 192–194; und The Mahatma Letters, Seite 868.
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3. Im Volksmund sagt man, dass die Sylphen oder die Naturgeister der Atmosphäre die Vāyu-Elementale sind. Sie sind dem Menschen am gefährlichsten, weil sie sich auf einer Ebene befinden, die der Kāma-Stufe der Astralwelt sehr nahe liegt. Die Gnomen oder Pṛithivī-Elementale sind weniger gefährlich, weil sie zu schwerfällig sind. Die Undinen oder Elementale des Āpas-Tattva sind ebenfalls weniger gefährlich, weil sie nicht so weit evolviert sind wie die Sylphen. Die Feuer-Elementale oder Salamander, die aus dem Taijasa-Tattva geborenen Wesen, sind ebenfalls nicht so schädlich, obwohl sie weiter evolviert sind als die Sylphen oder Vāyu-Elementale; sie sind jedoch enger mit den mānasischen Bereichen der Astralwelt verbunden. [back]

4. Siehe Die Geheimlehre, Bd. I, S. 303 Fn.:
„ … Da der Mensch aus allen großen ­Elementen – Feuer, Luft, Wasser, Erde und Ether – zusammengesetzt ist, fühlen sich die diesen einzelnen Elementen angehörenden Elementale infolge ihrer Wesensgleichheit zum Menschen hingezogen. Das in einer bestimmten Konstitution überwiegende Element wird während des ganzen Lebens das herrschende Element bleiben. Wenn beim Menschen beispielsweise die irdischen, gnomischen Elemente überwiegen, werden ihn die Gnomen dahin führen, Metalle – Geld und Reichtum usw. – zu assimilieren.“ [back]

5. Siehe z. B. die mystische Legende Undine von Baron de La Motte-Fouqué. [back]

6. Gemeint ist hier das solare Manvantara, was jedoch ein zweideutiger Begriff ist. Wie anderswo dargelegt, wird der Ausdruck Sonnen-Manvantara in zweifacher Weise angewen­det: erstens für den ganzen Lebenszyklus unserer Sonne und deshalb des ganzen Sonnensystems – gewöhnlich Mahā-Manvantara genannt; und zweitens für den Lebenszyklus einer einzigen Planetenkette, der ebenfalls ein Sonnen-Manvantara genannt wird, weil jeder Lebenszyklus dieser Art bei seinem Beginn eine neue kosmische Unterebene betritt, und folglich für jedes derartige planetarische Ketten-Manvantara eine neue Sonne aufgeht. [back]

7. On the Timaeus of Plato, Buch III, Bd. I, S. 426, Thomas Taylor, London, 1820. [back]

8. In der Tabelle auf S. 247 habe ich das Taijasa-Untertattva als jenen Teil des kosmischen Vāyu bezeichnet, den wir Vāyu-Taijasa nennen können; und in ähnlicher Weise das Vāyu-Subtattva als jenen Teil des kosmischen Taijasa, den wir Taijasa-Vāyu nennen können. Ein Mensch kann z. B. durch karmische Merkmale zum Taijasa-Tattva gehören, doch wenn er durch seine Vāyu-Phase geht, das Taijasa-Vāyu, könnten wir von ihm sagen, er sei zur Zeit ein Vāyu-Individuum. In dieser Tabelle betrachten wir die Tattva in der Reihenfolge ihrer kosmischen Entfaltung vom weniger zum mehr materiellen; deshalb kam Taijasa vor Vāyu, weil Feuer sogar auf der Erde etherischer ist als Luft. Aber es gibt andere Wege, die Entfaltung des Universums aus seiner inneren Substanz zu betrachten. [back]

9. Siehe Studies of Occult Philosophy, S. 5662 und 94101 [der Herausgeber]. [back]

10. Siehe Die Geheimlehre, Bd. I, 192–194; und The Mahatma Letters, Seite 868. [back]

11. Siehe Die Geheimlehre, Bd. I, S. 206 [back]

12. Siehe Die Geheimlehre, Bd. I, S. 206. [back]

13. Ein Sanskrit-Wort, das „drei Welten“ bedeutet und oft für die drei Dhātus gebraucht wird. Die Entsprechungen des Trailokya mit den ähnlichen Teilen der menschlichen Konstitution werden mit dem Trikāya oder den drei Vehikeln angegeben. Abwärts gezählt ist es der Dharmakāya, der Sambhogakāya und der Nirmāṇakāya. Der Arūpa oder Dharma-Dhātu entspricht vor allem dem Dharmakāya im Menschen; der Rūpa-Dhātu dem Sambhogakāya; und der Kāma-Dhātu dem Nirmāṇakāya (und dem physischen Körper) des Menschen. Alle drei Kāyas oder Vehikel sind wesentliche Teile der menschlichen Konstitution, und durch die Initiation kann man lernen, wie man in jedem dieser drei Kāyas selbstbewusst lebt, und zwar während des Lebens und nach dem Tod. Es sollte jedoch vermerkt werden, dass der höchste Aspekt des Dharmakāya nirvāṇisch ist, und deshalb wird oft gesagt, dass einer, der Nirvāṇa erreicht hat, im Dharmakāya lebt. [back]

14. Siehe Die Geheimlehre, Bd. I, S. 200 Fn. [back]

15. Es mag nicht leicht sein, diese verwirrenden und paradoxen Aussagen in Bezug auf die Tatsache zu verstehen, dass die Evolution dennoch – obwohl sie sozusagen in einer fortlaufenden Linie von ihrem Anfang bis zu ihrem manvantarischen Ende fortschreitet und so in und durch die hierarchischen Reihen von Lokas und Talas wirkt – als ein Prozess betrachtet ihre gröbste und dichteste Ausdehnung in der Mitte eines solchen sich fortsetzenden Vorgangs hat – in der vierten Phase, sei es als Lokas und Talas oder als Globen.


Ich habe bei mehreren Gelegenheiten betont, dass das Vierte einer Reihe, wie z. B. das vierte Prinzip im Menschen, das Gröbste ist. In genauer vernunftgemäßer Analogie ist der gröbste Globus der sieben manifestierten Globen der vierte, nämlich unser Globus D; und ebenso war die vierte Wurzelrasse, die Atlantier, die materiell gröbste unseres derzeitigen Rassen-Manvantara auf diesem Globus während dieser vierten Runde. Mit anderen Worten, die erste, zweite und dritte Wurzelrasse liefen auf einem stetig absteigenden Bogen abwärts, bis die Lebenswoge ihren Tiefstpunkt der dichten, tierischen Materialität in der vierten Wurzelrasse erreichte. Seitdem haben wir in der gegenwärtigen fünften Wurzelrasse den aufsteigenden Bogen begonnen und erleben dabei stetig, wenn auch langsam, wie wir immer etherischer und sogar spiritueller werden, wie die uns umgebende Natur auch.
Wie oben gesagt, bewegt sich die Evolution, wenn man sie als einen Vorgang ansieht, stetig vorwärts, wobei sie ständig aus dem Inneren der evolvierenden Monaden entfaltet, was in diesen verborgen ist, sodass der Gipfel der evolutionären Vollkommenheit in der siebenten Stufe erreicht wird, die wir aus diesem Grund die höchste nennen. Wenn wir jedoch auf diesen evolutionären Verlauf vom Standpunkt „des Falles in die Materie“ blicken, d. h. vom Standpunkt der sich ändernden Dichte, erkennen wir, dass die vierte Stufe die­jenige ist, auf der die evolutionäre Episode am gröbsten und dichtesten ist. Wenn wir diese Regel auf die Reise der Monaden durch die Lokas und Talas anwenden, sehen wir, dass wir den Höhepunkt des evolutionären Erblühens der Eigenschaften und Fähigkeiten auf den höchsten Unterebenen von Bhūr-Loka-Pātāla erreichen, die wirklich semispirituell sind – gewissermaßen höchst etherisch. Bevor wir jedoch diese siebente Stufe erreichen, müssen wir den dichtesten und gröbsten „tierischen“ Zustand der Lokas und Talas, das Mahar­loka-Rasātala, durchschreiten. [back]

16. Die Abstände oder individuellen Entfernungen der Planeten voneinander dürfen nicht als astronomische Einheiten aufgefasst werden; die Beziehungen sind mystisch, nicht räumlich. [back]

17. Darauf bezieht sich KH als die „panaeonische Unsterblichkeit“ in The Mahatma ­Letters, S. 129, 131. [back]

18. Ich verwende hier die Sanskritausdrücke in ihrem streng etymologischen Sinne und daher in einer Weise, die etwas von den zwei Hindu-Schulen der atomaren Philosophie – der Nyāya und der Vaiśeshika – abweicht. Beide haben diesen Worten ihre eigene spezielle Bedeutung gegeben. [back]

19. Die Geheimlehre, Bd. I, S. 633–658. [back]

20. Es wäre sehr irreführend, sich die Monade als eine getrennte Wesenheit vorzustellen, die sich langsamen Schrittes auf einem bestimmten Pfad durch die niederen Reiche dahinschleppt und nach unermesslich vielen Reihen von Transformationen zu einem menschlichen Wesen erblüht; kurz, dass die Monade eines Humboldt zurückgeht auf die Monade eines Hornblende-Atoms. Statt von einer „mineralischen Monade“ zu sprechen, wäre die korrektere Ausdrucksweise der jedes einzelne Atom differenzierenden Naturwissenschaft natürlich gewesen, sie wie folgt zu beschreiben: „Sich in der Form von Prakriti manifestierende Monade, die das Mineralreich genannt wird.“– Die Geheimlehre, Bd. I, S. 183 [back]

21. Wir müssen daran erinnern, dass HPB für Laienleser schrieb. Das erklärt die ­vielen verschiedenen, quasi-esoterischen Tatsachen, die sie der Weltliteratur entnommen hat. Für jemand, der nicht vergleichende Religion und Philosophie studiert hat, macht die Fülle des von ihr beigesteuerten Materials zur Unterstützung ihrer Aussage, dass diese Monaden in den verschiedenen Werken der Weltliteratur erwähnt werden, diese Abschnitte äußerst kompliziert, und für viele Menschen lesen sie sich fast wie ungereimtes Zeug. So meint der Schüler, sein Verstand werde hin- und hergerissen, es sei denn, er klammert sich eisern an HPBs wesentlichen Gedankengang. Das ist ein Grund, weshalb diese Seiten so schlecht verstanden worden sind oder von manchen als fast nicht zu verstehen übergangen wurden. [back]

22. Siehe Fundamentals of the Esoteric Philosophy, Kap. XLVI. [back]

23. Der Kommentar des Autors zu dieser Frage wurde später in Studies in Occult ­Philo­sophy, S. 2602, veröffentlicht. [der Herausgeber]. [back]

24. Sie lehrt nicht die Herkunft der Menschheit von einem einzigen Paar, Adam und Eva. Die Geschichte der Hebräer bezieht sich in Wirklichkeit nicht auf einen Mann namens Adam und eine Frau, die Eva hieß und ursprünglich eine Rippe in Adams Körper war, ­sondern sie ist die verallgemeinernde Art, von der frühen Menschheit zu sprechen – sie meint nicht die erste Wurzelrasse, sondern den mittleren Teil der dritten Wurzelrasse auf diesem Globus in dieser Runde. Die Rippe bezieht sich auf die Trennung der androgynen Menschheit jener Zeit in zwei Geschlechter; und „Rippe“ ist nur eine Übersetzung des hebräischen Wortes, das eine „Seite“ oder einen „Teil“ bedeutet. Diese Erzählung ­erinnert an die mystische und quasi-historische Geschichte, die Platon in seinem Gastmahl oder Symposion190) erzählt, in der er von der ursprünglichen Menschheit sagte, dass sie eine kugelförmige Gestalt hatte, stark und mächtig war, aber ein böses Temperament und üble Begierden hatte; deshalb zerschnitt Zeus diese Wesen in zwei – so wie man ein Ei mit einem Haar teilen würde –, um ihr schlimmes Tun und ihre Stärke zu vermindern. [back]