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Aus der Dunkelheit erstrahlt das Licht

Die ewige Mutter, gehüllt in ihre immer unsichtbaren Gewande, hatte wieder einmal während sieben Ewigkeiten geschlummert.

Dunkelheit allein erfüllte das unendliche All, denn Vater, Mutter und Sohn waren wieder einmal Eins, und der Sohn war noch nicht erwacht für das neue Rad und seine Wanderung auf demselben.

Allein, erstreckte sich die Eine Form des Seins unbegrenzt, unendlich, unverursacht, in traumlosem Schlafe; und das Leben pulsierte unbewußt im Weltenraume, durch jene Allgegenwart, die nur dem geöffneten Auge des Dangma wahrnehmbar ist.

Das Weltall war noch im Gottesgedanken verborgen...

Die Dunkelheit strahlt das Licht aus, und das Licht sendet einen einzelnen Strahl in die mütterliche Tiefe. Der Strahl durchdringt das jungfräuliche Ei, der Strahl macht das ewige Ei erzittern und den nichtewigen Keim hervorbringen, der sich zum Weltenei verdichtet.

Siehe, o Lanu! das strahlende Kind der beiden, die unvergleichliche Fülle der Herrlichkeit: der helle Raum, der der Sohn des dunklen Raumes ist, der sich aus den Tiefen der großen dunklen Gewässer erhebt.

Vater-Mutter spinnen ein Gewebe, dessen oberes Ende am Geiste - dem Lichte der Einen Finsternis - und dessen unteres am schattenhaften Ende der Materie befestigt ist. Und dieses Gewebe ist das Universum, ...

Es breitet sich aus, wenn der Atem des Feuers auf ihm haftet; es zieht sich zusammen, wenn der Atem der Mutter es berührt.

Aus einem Lichte sieben Lichter; von jedem der Sieben, siebenmal sieben Lichter.

Der eine Strahl vervielfältigt die keimenden Strahlen. Das Leben ist eher da als die Form, und das Leben überdauert das letzte Atom.

"Das ist dein gegenwärtiges Rad", sagte die Flamme zum Funken. "Du bist mein eigenes Selbst, mein Ebenbild und mein Schatten. Ich habe mich in dich gekleidet, und du bist mein Vahan [Gefäß] bis zum Tage "Sei mit uns", wo du wieder Ich und Andere werden wirst, Du selbst und Ich." Dann steigen die Bauleute, die ihr erstes Gewand wieder angezogen haben, zur strahlenden Erde nieder und herrschen über Menschen - die sie selbst sind...

- Die Geheimlehre I 55-66, von H. P. Blavatsky.

Aus dem Englischen der dritten Auflage übersetzt von Dr. phil. Robert Froebe.