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Durchbruch zur Bruderschaft

Es war anregend in "Grenzen der Wissenschaft" (Sunrise Artikelserie Heft 2/ 1963) eine neue Reichweite des Denkens wahrzunehmen. Es beleuchtete den kürzlich erfolgten wissenschaftlichen Durchbruch in das Blickfeld, das ein einzelnes, grundlegendes, in allen lebenden Organismen vorhandenes, Element enthüllt - das DNS Molekül.

Dies kann dem Menschen eine weitere Facette seiner eigenen Natur erläutern. Es zeigt wieder einmal die Wahrheit über die wechselseitigen Beziehungen der Bewohner der physischen Welt. Weiterhin ist es denkbar, daß die Forscher die den Weg zu diesen Erfolgen im Laboratorium bahnten, bei diesen Entdeckungen einen Fingerzeig bekommen können, daß solche Erscheinungen nur die Wirkungen unsichtbarer Vorgänge sind, die bereits im kausalen Reservoir der Natur hinter dem Sichtbaren existieren.

Wir wissen, daß unsere Sinne aus unserer Umgebung Impulse empfangen und daß diese Botschaften durch sehen, hören, tasten, schmecken und riechen an das Intelligenzzentrum in unserem menschlichen Mechanismus übermittelt und dort ausgewertet werden. Wir betrachten diesen Vorgang als eine analysierte, nachweisbare und verstandene "physische" Funktion. Aber wir sehen nicht die Schwingungen, die die Erscheinungen des Tones zur Auslegung in unserem Gehirn erzeugen; wir sehen nicht den Weg, den die Nervenempfindungen nehmen, die die Empfindung des Gefühls erzeugen; wir können den Geschmack dessen, was wir essen, nicht sehen ebensowenig die Düfte und Gerüche, die uns abstoßen oder erfreuen. Selbst unser Sehen ist das Endprodukt des Zusammenwirkens von Lichtstrahlen und besonders dafür entwickelter Zellen, die zusammen mit unsichtbarem Gemütsmaterial durch die deutende Fähigkeit bewußter Intelligenz in uns augenblickliches Sehen zustandebringen.

Wir können anerkanntermaßen für die eben geschilderten Vorgänge durch die auf dem dafür vorgesehenen Material festgehaltenen Diagramme, die genau die Symbole der Sinneserscheinungen aufzeigen, greifbaren Beweis erhalten. Maschinen, die zum Beispiel Linien oder Kleckse von regelmäßigen oder unregelmäßigen Lichtwellen und/oder Tonwellen registrieren, zeigen das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein physischer Tätigkeiten und Reaktionen an. Aber das sind nur die bildhaft dargestellten Wirkungen von Ereignissen die innerhalb der Bereiche der Sinne stattfinden und sind nicht Bilder der wirklichen Kräfte, die die Wirkungen hervorbringen. Die wellenförmige Linie des Lichtes ist eine mechanische Darstellung der Reise der Energieeinheit oder des "Lebens", das durch irgendeinen unentdeckten Stoß vorwärtsgetrieben wurde. Tatsache ist, daß diese letztere Kraft anscheinend nicht beobachtet werden kann, wodurch die Möglichkeit entfällt, daß der Ursprung und die Quelle für die sichtbaren Phänomene im Bereich des Physischen zu suchen sind.

Dasselbe Prinzip kann auf die feineren Gebiete menschlicher Erfahrung angewandt werden. Der Mensch hat aus den großen Ozeanen seiner Imagination eine Menge Dinge hervorgebracht, die ihm sein Alltagsleben erleichtern, ihm helfen, ihn hemmen oder erfreuen. Diese Erzeugnisse wurden zuerst in dem lebendigen nicht wahrnehmbaren Gemütsstoff als Idee empfangen und dann in materielle Form übertragen. Ist es nicht einfach so, daß der Denker im Verlauf einer solchen "Schöpfung" aus der unermeßlichen Leihbibliothek des Bewußtseins in der Natur bisher unverfälschte Hinweise oder unverfälschtes Material des Denkens geborgt hat, die für den nehmenden Intellekt da sind, wenn er bereit ist, sie in selbstständige Form zu bringen?

Es heißt, daß nichts aus nichts geschaffen werden kann. Das ist nicht nur logisch, sondern durch Erfahrung zu beweisen. Die Wissenschaftler geben das Vorhandensein unsichtbarer Faktoren zu und auf diesen Glauben stützt sich ihr unaufhörliches Suchen, das Unbekannte ins Dasein zu rufen. Die Wissenschaft ist auch der große Exponent jenes methodischen Prozesses der Beweisführung, durch den in einer sich entwickelnden Reihenfolge Tatsache an Tatsache gereiht wird. Mit diesen zwei Grundlagen könnten wir also annehmen, daß ein unterbrochener Zusammenhang in der Entwicklung besteht, die von den inneren Welten der Göttlichen Idee nach außen in die physische Manifestation vorsichgeht. Das DNS Molekül ist bis jetzt noch nicht "entschlüsselt". Es gibt Menschen, die annehmen, daß wenn es einmal entschlüsselt ist, im Laboratorium "Leben" erzeugt werden kann. Es kann möglich sein, daß das Ergebnis gewisser chemischer Verbindungen scheinbar belebter Stoff ist. Aber letzten Endes wäre ein solches Erzeugnis nur auf Grund der bereits bestehenden, innewohnenden, schöpferischen Kraft lebensfähig, die schon als das kohäsive Bewußtseinszentrum benannt ist - die in allen Dingen gegenwärtige Seele.

Die Entdeckung des DNS eröffnet einen weiteten bedeutenden Gesichtspunkt, der in der Zukunft eine große Möglichkeit für die Verbesserung der Beziehungen der Menschen untereinander und auch zu ihrem Universum zeigt. Dieses DNS Partikel ist in Substanz und Struktur im Prinzip in allen lebenden Dingen gleich. Diese Tatsache genügt denkende Menschen zu veranlassen, sich zu vergegenwärtigen, daß es keine Trennung des Lebens gibt, daß wenn alle Geschöpfe in ihren Grundlagen durch ein, wenn auch vielleicht physisches, einheitliches Element mit einander verbunden sind, es nur ein Leben gibt. In dieser Enthüllung liegt die Hoffnung, daß sie zu einer Läuterung des Begriffes der Einheit führen kann. Die Vorgänge, die die Kompliziertheit des DNS zusammenhalten sind unsichtbar und läßt auf einen spirituellen Urheber schließen. Dieser Begriff kann uns weiter führen: daß Bruderschaft sowohl spirituell als auch physisch eine Tatsache in der Natur ist. Der wirkliche Durchbruch bestünde dann in der Erkenntnis, daß wir mit den ewigen Gesetzen des Lebens die im Göttlichen wurzeln und von ihm eingerichtet sind unzertrennlich verbunden sind.