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Band 5: Evolution

Die Astralebene

Die Erklärungsversuche der Evolutionisten werden in hohem Maß durch die Tatsache erschwert, dass sie die Existenz anderer als der uns vertrauten Formen der Materie nicht in ihre Forschung einbeziehen. Es ist unmöglich, die Phänomene der gewöhnlichen Materie zu erklären, ohne die Existenz subtilerer Arten von Materie in Betracht zu ziehen. Wie bereits gesagt scheint es, als baue sich eine Pflanze in ihrem Wachstum in mysteriöser Weise auf, nach ihrem eigenen Muster, ohne eine sichtbare regelnde Kraft. Die Erklärung liegt in der Tatsache, dass die vollkommene Form der Pflanze bereits in der astralen Materie existiert. Beim Wachstum richten sich die physischen Atome nach diesem bestehenden Modell und bauen so die physische Struktur auf. Bei den Pflanzen und den Tieren finden die Veränderungen in den Astralformen der Organismen statt, nicht in der physischen Struktur; und hiermit werden die fehlenden Glieder in der Kette erklärt. Dies lässt sich anhand nachfolgender Analogie erklären: Wenn Menschen eine Wendeltreppe hinaufsteigen, wird ein einseitig beobachtender Zuschauer sie auf verschiedenen Stufen stehend sehen, aber er sieht nicht, wie sie von der einen Stufe zur nächsten gelangen. Er kann annehmen, dass sie springen oder allmählich aufwärts steigen, aber es gelingt ihm nicht, dem tatsächlichen Vorgang zu folgen. Tatsächlich steigen sie allmählich auf der Rückseite einer Spirale empor, die unseren Blicken entzogen ist. Die physischen Arten, die auf der Erde vorkommen, bleiben lange Zeit unverändert, aber das heißt nicht, dass keine Evolution vonstatten ginge. Diese physischen Formen sind lediglich die aufeinanderfolgenden Häuser, in denen die Monade wohnt; aber die Monade selbst evolviert unaufhörlich. Ihre evolutionären Veränderungen finden in der astralen Form statt und dann inkarniert sie in einer entsprechenden physischen Form.

An diesem Punkt angelangt ist eine eingehendere Betrachtung sinnvoll, was wir eigentlich unter einem Tier oder einer Pflanze verstehen. Die Annahme, diese Erscheinungen würden nicht mehr als einen physischen Organismus darstellen, ist nicht richtig und wir können die Evolution nicht von einem falschen Ausgangspunkt aus erklären. Die Pflanze oder das Tier ist in Wirklichkeit eine Monade – eine lebende Seele, ein Funke des kosmischen Feuers, ein Atom des universalen Lebens. Sie unternimmt eine Pilgerfahrt durch die Materie, wobei sie allmählich und stufenweise verschiedene Formen entwickelt, um ihren eigenen, in ihr schlummernden Fähigkeiten Ausdruck verleihen zu können. Sie ist ein wachsendes und lebendiges Wesen, ein Samen, der alle Möglichkeiten seines göttlichen Ursprungs in sich trägt. Die Monade oder der Lebensfunke ist verkörpert, aber nicht nur in einem physischen Körper, denn außer dem physischen Körper gibt es andere, feinstofflichere Verkörperungen der Materie. Sie besitzt eine psycho-mentale Verkörperung, die aus ihr eine Tier- oder Pflanzenseele macht; diese wiederum besitzt eine astrale Verkörperung, was wieder eine Verkörperung in der gewohnten physischen Materie zur Folge hat. Wir müssen dies berücksichtigen, wenn wir die Evolution verstehen wollen.

Würden wir unser eigenes Bewusstsein studieren, bekämen wir ein klareres Bild als bei der bloßen Betrachtung der Außenseite der Dinge. Wir stellen fest, dass wir in erster Linie selbstbewusst denkende Wesen sind; unsere Organe und unsere Körper sind Instrumente, die wir für uns selbst aufgebaut haben, um mit der Außenwelt in Verbindung treten und uns dort zum Ausdruck bringen zu können. Wir wachsen von innen nach außen. So ist es überall; alles wächst, und alles wächst von innen nach außen. Sichtbare Pflanzen und Tiere kommen aus dem Unsichtbaren, und auf den unsichtbaren Ebenen finden die evolutionären Veränderungen statt. In dem Maß, in dem die Seele eines Wesens sich nach und nach entwickelt, ändert sich die astrale Form; und die Veränderungen werden auf die physische Form übertragen.

Man kann unmöglich erklären, wie es geschieht, dass der Körper einer Pflanze oder eines Tieres ein Leben lang derselbe bleibt, während die physischen Atome ständig ersetzt werden – es sei denn, es gäbe ein bleibendes Muster, in das sich die physischen Atome einordnen und das die Gesamtheit des Organismus – trotz des Austausches der physischen Atome – bewahrt. Wir können die Evolution daher nicht ohne Berücksichtigung der Existenz der Astralebene und des Astralkörpers der Organismen erklären.