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Eines Abends saß ich da...

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Eines Abends saß ich da und grübelte. Dabei kamen mir die Fragen: "Warum bin ich hier?" - "Wohin gehe ich?"

Gedanken und Erinnerungen gingen mir durch den Kopf. Als Kinder waren wir außerordentlich glücklich, Eltern zu haben, die uns sehr liebten. Die Mutter war vollkommen selbstlos, dachte immer nur an andere und besonders an unser Wohlbefinden. Oft wurden wir am Sonntag durch irgend etwas Besonderes überrascht - jedes Mal war es das Resultat vermehrter Arbeit ihrerseits. Oder, wenn wir im Winter vom Rodeln oder Schlittschuhlaufen heimkamen, fanden wir eine große Kanne Kakao auf dem Ofen, um uns aufzuwärmen. Allein schon die Liebe und die Freude in den Augen der Mutter wärmten unsere Herzen; und als ich mir in der Erinnerung ihr Gesicht vergegenwärtigte, dachte ich: "Das ist das Warum."

Meine Erinnerungen wandten sich der schwierigen Zeit des Fragens in der Jugend zu. Es gab kein Problem, mit dem wir nicht zur Mutter kommen konnten. Manchmal gab sie uns mit einigen weisen Worten oder mit einem Zitat aus der Bibel den Schlüssel dazu. Wenn ich nun zurückschauend ihren ernsthaften Ausdruck sehe, so frage ich mich: "Könnte das das Warum sein?"

Schneller überflog ich die Zeit der Liebe, der Heirat und die meiner eigenen Kinder - das Wunder der Geburt, die Scheu vor der Verantwortlichkeit, aber mehr noch, ich sah das Glück der eigenen Kinder - und ich fühlte: "Das ist das Warum."

Wiederum strömten die Gedanken herein. Ich machte die Erfahrung, eines dieser Lieben zu verlieren, und ich fragte: "Warum?" Durch diesen Verlust bekam ich Zeit und Gelegenheit, um in einer Besserungsanstalt mit Kindern zu arbeiten, die nicht so glücklich waren. Es gab viele von ihnen. Wenn dann und wann eines kam und sagte: "Du hast mich so vieles verstehen gelehrt", und wir sehen konnten, wie ein Knabe oder ein Mädchen mit neuem Ansporn an das Leben herantrat, dachte ich: "Das ist das Warum!"

Im Verlauf der Zeit sagte jedes Ungemach oder jede Freude: "Warum?" oder "Das ist das Warum."

Aber "Wohin gehe ich?" Die Jahre haben mich auf der Reise ein weites Stück voran gebracht. Ich habe eine wertvolle Überzeugung gewonnen: Wenn wir jede Gelegenheit benützen, das "Warum" zu entdecken, dann wird sich das "Wohin gehe ich?" von selbst beantworten.